20. Juli 2010

Geschichte der Hunts und der Welt Silber

keiner zu klein, ein American Eagle zu sein!

In den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wollten die Gebrüder Hunt das Silber-Monopol an sich reissen. Sie kauften auf, was der Markt hergab. Das einzige, das sie nicht berechneten: Während Jahrhunderten wurde Silber gefördert und gehortet. Als der Preis von 2 auf 50 Dollars die Unze stieg, verkauften die Leute zum Teil sogar ihr Tafelsilber und Länder wie Indien warfen Tonnen vom glitzernden Metall auf den Markt. Die Hunts gingen bankrott. Es gab noch einen anderen Grund, aber lassen wir Gesetzesänderungen von Regierungen in der heutigen Zeit mal beiseite...

Sollte jemand dasselbe mit Alt-Eisen wagen... Der Bankrott wäre ihm sicher. Es ist gar nicht zu fassen, was wir an Alt-Eisen in den amerikanischen Vorgärten gesehen haben. Tausende von ausgedienten Schulbussen, Traktoren, Autos, Trailern, Wohnmobilen, Maschinen und abertausende von anderen Metallteilen lagern an den von uns befahrenen Strassen. Maria Matt würde von Milliarden von Teilen sprechen. Ich bin noch nicht dahinter gekommen, ob ein Sinn darin liegt. Vielleicht ist es einfach eine andere Form unserer Gartenzwerge?

Wenn man in Utah oder Arizona in Restaurants oder Bars geht (oder auch bei Geschäften) steht aussen vielfach geschrieben: "Firearms not allowed!" Das ist ja okay, was mich vielmehr beschäftigt, an vielen solcher Orte steht dies NICHT geschrieben...!

Als wir nach Arizona kamen, war irgendwas an den Töfffahrern falsch. Klar, hier schützen sich die klugen Köpfe nicht. Nur bis 18 Jahre besteht eine Helmpflicht. So "riden" die Harleyers und sonstige mit Kopftuch (noch erlaubt) und in T-Shirts und Jeansjacken über die Highways.

Was mir im Südwesten so gefällt: Es gibt keine Aggressivität, weder in Bars noch auf der Strasse, auch nicht in der Schlange vor der Kasse oder where ever. Diese Amerikaner sind freundlich, zuvorkommend, humorvoll und nehmen's gelassen. Auch wenn die Kassiererin sich kurz abdreht und in den Papierkorb kotzt und ohne Händewaschen weiter eintippt, macht niemand ein Aufheben. Da wir aber nur oberflächlichen Kontakt haben, wissen wir natürlich nicht, wie es innerhalb der vier Wände aussieht.

Ebenfalls wundert uns die "Sicherheitspolitik" der Amis. Zwar muss überall wo nass gewischt wird, ein Täfelchen "Caution, wet...!", aufgestellt werden. Aber zum Beispiel am Horseshoe Bend: Das Gestein auf dem man steht, ist wirklich gefährlich, aber nicht einmal im Internet findet man einen Hinweis, dass man 200 Meter in die Tiefe fallen könnte. Auch als wir an den Gemini-Bridges waren, keine Warntafel. 4 Tage nach unserem Besuch ist dort ein 18-jähriger zu Tode gestürzt! Okay, der wollte von der einen auf die andere Bridge springen. Auch kurz nach unserem Besuch des Horseshoe Bend stürzte ein 27-jähriger Grieche von einer der vorragenden Sandsteinplatten.

Allgegenwärtig ist der Wind und der Sand. Könnte man aus Sand Energie gewinnen, die USA hätten keine Energie-Probleme. Obama hat ja ein Riesenpaket für alternative Energiegewinnung geschnürt. Windmühlen könnten hier sicher einen grossen Teil beitragen.

Wir vergessen auch immer wieder, wie hoch man hier ist. Rund um den Grand Canyon sind 1200 Meter Meereshöhe tief. Normalerweise bewegt man sich auf 2000 Metern. Es wird in der Nacht zum Teil empfindlich kalt (10 Grad Celsius im Sommer), aber am Tag erreichen die Temperaturen gut und gerne 35 Grad. Genauso gross sind die Temperaturunterschiede im Winter. Kein Wunder braucht hier der Amerikaner Energie bis zum geht nicht mehr. Auch die Autos sind hier überdimensional gross. Ob immer aus Notwendigkeit, können wir nicht beantworten.

Die Waldgrenze ist in den Alpen bei ungefähr 2000 Metern. Hier bei 3600 Metern. So fährt man einen Pass hoch, ist auf 3300 Metern und umgeben von saftigen Birkenwäldern!

Was wir an Tieren zu sehen bekamen, hält sich in Grenzen. Mal eine Bisonherde auf eingezäumter Weide oder ein totes Reh am Strassenrand. In der Wüste sieht man sowieso nur Zweibeiner. Ausser Tausende von Gecos, Hasen und Streifenhörnchen. Vielleicht liegt das aber auch nur am Auge des Betrachters.

Sabina und ich haben die ersten 15 Jahre zeitlich viel zusammen verbracht. Seit bald 4 Monaten aber 24 Stunden rund um die Uhr. Ausser einem ganz schlechten Tag am Grand Canyon und ein paar kleinen Gehässigkeiten zwischendurch, kommen wir aber prima aus. Sie ist einfach ein wunderbarer Mensch und manchmal sagt sie sogar dasselbe von mir!

Wichtig ist sicher, dass man Agressionsherde im Keim erstickt. So weist Sabina mich auch nicht mehr ein, wenn ich punktgenau die Anhängerkupplung platzieren muss. Wenn ich anderen Campern zuschaue, die von ihren Frauen eingewiesen werden, wundert es mich manchmal, dass der Camper nicht auf dem Nachbarplatz zu stehen kommt!

Freunde haben uns noch keine besucht. Irgendwann hoffe ich doch, dass dies geschieht! Was aber jedem Blog-Schreiber das Herz erwärmt: Ein kleiner Kommentar und sei es auch nur ein ":-)". Schliesslich ist auch des Künstlers Brot vielfach nur der Applaus...!

Neue Freunde auf einer Reise zu gewinnen, ist eher schwierig. Immerhin haben wir mit Simone und Jens zwei gefunden. Auch sind wir von Amerikanern zum Fischen nach Florida eingeladen worden und heute von einem betrunkenen Native zum Rodeo-Reiten. Hier in Cannonville, einem 148-Seelen-Dorf, wollen wir sicher mal auf's Pferd.

In Salt Lake City (in ca. 2 Wochen) versuchen wir unser Visum zu verlängern (am 1. Oktober müssten wir ausreisen).

Altmetall, wieviel auch immer die Wirtschaft verlangt
wohl der Grund, dass der Laden vereinsamt wirkte
an Orten, an denen niemand verklagt werden kann, ist die Sicherheit jedem Einzelnen überlassen... hier am Horseshoe Bend
Sandstürme sind nicht selten (hier in Moab)
174cm, ich wirke nur so klein!
Birkenwälder auf 3300 Meter über Meer... weit über der europäischen Baumgrenze
das grillierte Fleisch schmeckt sehr viel besser, als diese lebenden Bisons!
my love!

so long guys

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi all

Muss es einfach wieder sagen. Es ist extrem spannend das mitzuverfolgen. Ich bin ja jetzt in New York und besuche alle unsere US Freunde. Alle die sagen (und das sind fast 100%) die Amerikaner seien oberflaechlich, die sollten jetzt bei mir sein und sich ein fuer alle mal vom Gegenteil ueberzeugen lassen: Sie sind extrem herzlich und einfach cool drauf! So long, Cowboys

Anonym hat gesagt…

Iggy, meine Worte!:-) Sitzen in Cannonville, haben zwar Internet-Empfang aber keine AT&T... gut, wegen dem Campground und 148 Seelen...

take care Guggi

Michael Knaus hat gesagt…

Hoffe doch, dass es klappt mit dem Visum. Im Notfall könnt ihr sonst bei mir auf der Terrasse den Camper pakieren :-) - Holzgrill zum warm halten hätte es auch ;-)- und auch genügend Tiere (aber nicht zum grillen)

Liebe Grüsse von Zürichsee Michi

Anonym hat gesagt…

klar doch!:-) Danke für das Angebot... Guggi

Anonym hat gesagt…

Wenn ich das richtig sehe, gab es keinen neuen Eintrag seit mehr als einer Woche. Du hast wohl das Gefuehl du seist in den Ferien, so geht das ja wirklich nicht. Die Berichte sind die Highlights des Wochentages - also enttäusch deine Fangemeinde nicht.
Gruss Seemä

Anonym hat gesagt…

Hey Guggi, ich muss mich Seemä anschliessen, ist wirklich langweilig ohne deine Texte (du bist wirklich talentiert....grins)
Grüsse euch beide...Spirig

Anonym hat gesagt…

Seemä!! bin dra! Hi Paul, es erstaunt mich immer wieder, dass Banker lesen können... naja, habe ja auch viele Bildli drin.. how's life? Hab gehört, bist von den Stromhändlern weg und wieder im FX? freue mich auf ein Mail...:-)
Gruss Guggi

Anonym hat gesagt…

@ IMG_5580.jpg

great butt !!!! ;)