Ocean Drive in Miami Beach
20. Januar 2011
Ganz sorgfältig schob Marc unsere 20 Dollar Note in seine speckige Börse. Das kleine Dickerchen zieht Abend für Abend seine Runden am Ocean Drive, im Schlepptau die ganze Habe, zwei Köfferchen. Nur mit einem rosa Bikini bekleidet, geniesst er die Zurufe von staunenden Passanten und setzt sich mit „sexy“ Posen provozierend in Szene. Er verbringt den Winter im Süden und viel mehr, als dass er aus New York stammt, weiss Marc wohl nicht mehr. So vergass er auch unser Wechselgeld, hatte er sich doch für die Fotos von ihm 5 Dollars erschnorrt. Rein vom Benehmen her, wohl ein ehemaliger Wall Street Banker...
Das Bild schoss ich mit meiner brandneuen Kameraausrüstung, die wir im Verlauf des Tages in verschiedenen Geschäften von Miami zusammengekauft hatten. Bis am späten Abend fehlte nur noch das 24-70 mm Objektiv. Die Wahl zwischen einer Woche warten oder 300 USD über dem marktüblichen Preis zu bezahlen, fiel mir nicht leicht. Ausserdem wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass der „Special“ des Abendmenues im Restaurant Beacon am Ocean Drive mit 322 Dollars zu Buche schlagen würde. 150 die Paella (Lobster garniert), ein paar Biere, 12 % Sales -Taxe und 18 % Trinkgeld, plus die 20 für Marc. Mit Abstand das teuerste, aber bei weitem nicht das beste Nachtessen unserer Reise.
Nun, wer an einem schönen Ort sein will, soll auch dafür bezahlen. Und nach all den Monaten in überalterten Campgrounds war der Ocean Drive Balsam für meine Seele. Nur Sabina musste zurückstecken. Sie, die seit April letzten Jahres auf den Plätzen jede Misswahl auch ohne Schminke gewonnen hätte, sah sich plötzlich Dutzenden von jungen Models gegenüber. Und wenn die Herren der Schöpfung überhaupt Augen für das andere Geschlecht hatten, dann fiel der Blick nicht immer auf sie („nicht immer“ ist in diesem Satz eine Form von „eher nicht“). Tja, da musste sie durch! Miami Beach ist noch immer eine Reise wert, im Prospekt würde ich aber schreiben: „Lassen Sie die Finger von „Specials“!“
Nach dem Ausflug ins Mekka der Schönen und Reichen verbrachten wir die nächsten Tage wieder im Sunshine Key Park und schossen hunderte von Bildern, um unser erlerntes Wissen zu testen. Ich habe dabei meine Liebe zum Vögeln entdeckt. Wunderbare Bilder, nicht?
Heute haben wir die Florida Keys verlassen. Nicht ganz ohne Schwermut. Reisen bedeutet immer wieder ein Kapitel schliessen und Abschied nehmen. Unsere Pläne werden uns wohl nach Houston bringen, um den Travel Trailer dem einzig brauchbaren Makler zu überlassen. Wir haben vereinzelte Anfragen, aber die sind so wage und über 1000 Meilen in den Norden ziehen, nur um ein „leider nein“ zu kassieren?
Bevor wir im März den Kreis schliessen und am 28. von LA nach Zürich fliegen, verbringen wir den Februar in der Karibik. Ein paar Tage auf St. Lucia und Puerto Rico und 11 Tage auf einem Kreuzfahrtschiff. Keine Sorge, wir sind uns bewusst, wie hart das Schicksal uns anfasst.
Ocean Drive, Miami Beach, Florida
20. Januar 2011
Schade an Miami Beach ist, dass die Skyline sicher nie zur schönsten der Welt gekürt wird. Miami Beach hat 80'000 Einwohner (2025). South Beach ist der bekannte Teil mit den Art déco Gebäuden.
Vom internationalen Flughafen (MIA) sind es nur 10 Meilen bis an den Ocean Drive. Für einmal bräuchte man keinen eigenen Mietwagen.
Der Ocean in Miami Beach mit seinen Art déco Hotels und den Leuchtreklamen gehört zu den Ikonen der Vereinigten Staaten von Amerika.
ein schönes Haus, das
Colony Hotel und nicht mal sehr teuer (um USD 120 die Nacht, Silvester über 300)
Jeder findet wohl seine Lieblingsfarbe am Ocean Drive. Das
Pelican Hotel ist sehr teuer, ab 300 USD die Nacht, Silvester 1000 USD!
Das
Breakwater Hotel, von einem jugoslawischen Architekt gezeichnet. Auch eher bescheidene Preise um die USD 100, Silvester um die 400 USD. Auch wer einen schweren Kopf vom Abend vorher hat, sollte früh aus den Federn, denn am Morgen ist das Licht in Miami wunderschön weich. Darum wurde Miami Beach auch zu einer begehrten Model-Destination und wird von den Mode-Fotografen geliebt. Aber nicht nur Models sehen in diesem Licht schöner aus...
800 Art déco Gebäude zählt Miami Beach, die meisten bestens in Schuss gehalten.
Sabina schiesst nicht nur ein schönes Foto des mittlerweile geschlossenen "Larios on the beach" Cuban Cuisine. Es sitzt auch noch ein waschechter Kubaner bei seinem Morgenkaffe. Im Miami-Dade County leben über 1.2 Millionen Kubaner. Man sollte vor allem in Miami Latino-affin sein!
Foxcafé im zarten Januar-Morgenlicht um 0645am! Das Café ist im 2025 dauerhaft geschlossen.
Die Pastellfarben sind im Morgenlicht noch schöner. Das
Park Central Hotel hat im 2025 nicht die besten Bewertungen. Ueberhaupt muss man sich bewusst sein, dass Miami Beach nicht auf einen einzelnen Gast angewiesen ist. Wir würden heute kaum mehr wie 2011 im
Avalon Hotel übernachten. Schon 2016 ging mir das depperte Partyvolk auf die Nerven. Wohl auch altersturnusmässig!
Nicht nur Gebäude wurden im Art déco Stil gebaut. Möbel, Fahrzeuge und vieles mehr. Seine Hochblüte erlebte der Stil von 1920 bis zum Beginn des 2. Weltkrieges. Das Chrysler Building in Manhattan, New York, ist im Art déco Stil gebaut.
Nach dem morgendlichen Augen- und Gaumenschmaus kann man den Strand.
Man kann sich überall am Strand Stärkung holen.
Perfekte Haltung einer Fotokamera!
Sabina hatte auch ein gutes Sujet!
Evtl. ein Grund warum der Asiat mittlerweile mehr Geld als der Westler hat!

Evtl. kann man auch an einem Volleyballspiel teilnehmen.
Oder man läuft mit einer der Jogging-Gruppen mit. Für einmal gratis, und das in Amerika!
Marc ist nicht der einzig skurrile Typ in Miami Beach.
"Leaving Miami Beach"
Bahia Honda State Park, Florida Keys
9. Januar 2011
Ein "Ruddy Turnstone" oder Steinwälzer i
m Flug zu erwischen, ist nicht ganz einfach. Aber wir werden dank David Simchock immer besser.Leguan, Tiere auf Augenhöhe fotografieren, Simchock's Lehre. 2011 stolperte man manchmal fast über sie. 2024 sind sie von Vollidioten fast ausgerottet worden. Sie würden die heimische Tierwelt dezimieren. Dabei sind Leguane zu 100 % Vegetarier!
Nichts als Weite. Der Sandspur Beach von Bahia Honda ist naturbelassen. Daher liegt immer etwas Seegras auf dem Sand.
Die alte
Eisenbahn- und später Highway-Brücke ist leider in grossen Teilen nicht mehr zugänglich.
Dafür bietet sie ein schönes Sujet bei einem Sonnenuntergang.
Links die alte Brücke, rechts der Highway Number 1 (U.S. Route 1), der in Fort Kaine an der kanadischen Grenze beginnt und nach 2370 Meilen in Key West endet.
Dem Himmel so nah. Wir staunen immer wieder über die Weite der amerikanischen Landschaften.
Auf dem Rückweg nach Key West noch einen Tequila im Mi Casa? Im 2025 leider dauerhaft geschlossen.

Wenn wir schon lange nicht mehr sind. Die Sonne wird immer noch im Golf von Mexico untergehen.
6 Kommentare:
Tolle Bilder, wie immer! So schade, dass ihr erst an dem Tag in die Schweiz fliegt, an dem wir uns von der Schweiz verabschieden werden.
Gruss, Andrea
Now, Jenny and Cindy would like to do the same pictures as Sombrero Beach and Fish Eye II...Absolutely great pics !!
Eddy
Grins... so "alt" musstest Du werden? Wunderschöne Aufnahmen. Viel Freude an der neuen Ausrüstung und eben... es zeigt sich ja auch im Kleinen. Chinesen begnügen sich mit Stäbchen und wir brauchen Löffel, Messer und Gabel. Lg - Andrea :-)
Lieber Guggi - danke für das persönliche Foto, habe mich gefragt, wer jetzt durch den Zaun geschützt wird - Katze oder Pelikan :-)
Und habe schon etwas Mitleid mit Euch, Karibik und so - hört sich hart an. Hoffe ihr übersteht das.
Übrigens auf www.tierherzen.ch kannst Du jetzt neu Tierfotos im Tierherzen-Portal von Hunden, Katzen, Kleintieren und anderen Tieren hochladen. Falls es Dir in der Karibik also so richtig stinken sollte...
Liebe Grüsse Michi
@Andrea, we will see us in NZ
@Eddy, so open your pocket money:-)
@Andrea, wie immer triffst Du den Nagel auf den Kopf
@Michi, danke für Dein Mitgefühl!:-)
Harte Zeit vor Euch... irgendwie wirds schon gehen! ;-)
Hoffentlich haben wir mal Zeit für ein Bierchen... bevors weitergeht!!
Liebe Gruess vom Coifför
Kommentar veröffentlichen