13. Juni 2024

Kontaktlos in Bratislava

 

Bratislavsky Hrad - Das Schloss von Bratislava

"The travel guide in German? I thought you're an american guy!" "No no, I'm from good old Switzerland!" "Fine, 48 Euros please!" Kein Witz, das war während 5 Tagen die längste Konversation, die ich mit einer EinwohnerIn von Bratislava geführt habe. Brav bezahlte ich den etwas überteuerten und nicht mehr ganz neuen Reiseführer in einem Touristenhop am Ufer der Donau. 

Das ist mir noch nie passiert. Ich, der eigentlich mit jedem quatscht, der mir über den Weg läuft und sich dann manchmal von längeren Vorträgen davonstehlen muss. Die längste Konversation hatte ich im Lift des UFOTOWERS, einem 95 m hohen Wahrzeichen, mit einem Ehepaar aus Dubai. Es dauerte immerhin eine ganze Minute!

Vielleicht liegt es ganz einfach daran, dass die Altstadt täglich mit mehreren hundert, wenn nicht mehreren tausend Besuchern geflutet wird. Eines frühen Abends bin ich mächtig erschrocken. Ich war mir sicher, dass irgendwo ein Alters- und Pflegeheim evakuiert wurde. Hunderte von wirklich alten und gebrechlichen Menschen strebten aus der Stadt in Richtung Fluss. Bis mir bewusst wurde, dass dies nur Touristen waren, die ihren vertäuten Kreuzfahrtschiffen zustrebten. Ich kann mir gut vorstellen, dass Einheimischen irgendwann die Lust an Fremden vergeht. 

Die Anfahrt von Wien über die Autobahn ist spektakulär. Plötzlich taucht in weiter Ferne das weisse Schloss von Bratislava mit der Skyline auf. Die Aussicht vom UFOTOWER ist atemberaubend. Die Altstadt wunderschön herausgeputzt, mit pittoresken Hinterhöfen und uralten Gemäuern. Das Essen in den Restaurants ist relativ billig und hervorragend. Auffallend viele hübsche Frauen, äusserst gepflegt, flanieren durch die Gassen, aber natürlich auf ihre Handys fixiert. Fast wie in Paris. Dort aber erhält man von den Models auch mal ein Lächeln und sogar der missmutige Strassenmaler und vorgebliche Erbe von Canon sprach damals ein paar Sätze mit mir. 

Unzählige InfluenzerInnen setzten sich am Ufer der Donau in Szene, viele nur mit ihren Handysticks bewaffnet, andere in kleinen Grüppchen sich in Pose werfend. Eher unerwartet waren die vielen Thaimassage-Salons in der Altstadt. Gefühlt alle 50 Meter buhlen sie um Kunden. Ob mit oder ohne Happy-End weiss ich (leider) nicht. Vielleicht hätten die wenigstens ein paar Sätze mit mir gesprochen.

Meistens verlasse ich Orte mit etwas Wehmut. Hier aber freute ich mich auf den Abschied und noch viel mehr auf Sabina, die in Prevalje nach dem Tode ihrer Mutter vieles zu erledigen hatte. Bratislava hat mir gut gefallen, aber am Ende fühlte ich mich schrecklich einsam... Gemäss Rezensionen im Netz und Slowakei-Kennern bin ich nicht der Einzige, der sich so gefühlt hat. Etwas seltsam, diese Hauptstädter.

Anfahrt über die Autobahn mit der Skyline von Bratislava am Horizont
Das UFO mit Restaurant und Aussichtsplattform in 95m Höhe, 1972 eröffnet, Sky Walk möglich
Hauptstrasse am Ufer der Donau
links mittig bis Mitte Bild, die Altstadt von Bratislava
Richtung Wien mit Schloss Hrad
Teil der Altstadt mit den Kreuzfahrtschiffen im Vordergrund und das moderne Bratislava
450'000 Einwohner wollen beherbergt werden
das war sehr knapp oder Vollidioten gibt es auch hier
es lohnt sich
was diese Werbung kostet?
Die auf Schwimmplattformen errichtete Apollo-Brücke, 2005 eröffnet
es war arschkalt (Oktober 2023)
die eine Hälfte des Ufos beherbergt eine Bar, die andere ein ziemlich teures, aber sehr schickes Restaurant
in der Nacht
eine wirklich spektakuläre Konstruktion
eines von vielen wunderschön eingerichteten Restaurants in der Stadt
Cumil (Gaffer), der Kanalarbeiter mitten in der Altstadt, vielfach betatscht, aber hat auch jeder Dame unter den Rock geschaut☝ recht witzig!
was für eine geile Hauptpost am Rande der Altstadt mit Türen die knarren, man fühlt sich in der Zeit zurückversetzt
hoffentlich unter Denkmalschutz!
ausserhalb der Altstadt sind die Bauten eher zweckmässig, aber breite Strassen überall
moderne Architektur oder in meinen Augen "Bausünden"
weltberühmt, die blaue St. Elisabeth Kirche
Globalisierung: Zur gleichen Zeit war ein Kollege in New York und brachte mir exakt die gleiche Mütze heim, natürlich mit dem Schriftzug NY
Evakuierung eines Altersheims? Der Strom von Kreuzfahrt-Touristen wollte und wollte nicht abbrechen
coole moderne Architektur: Die slowakische Nationalgalerie
Sunset am Ufer der Donau
Innenhof der Galerie
ich war nicht der einzige Einsame, innerhalb der Galerie
missed!😇
der schöne Platz vor dem Hotel Radisson Blu Carlton, das Hotel ist ein bisschen in die Jahre gekommen, aber sonst ganz okay
die Bar des Radisson Blu, auch bei Einheimischen sehr beliebt, mit Türstehern, die nicht jeden reinlassen
verwunschene Hinterhöfe mit Bars und weiss nicht was noch allem
am Tag ein vielfach gesehenes Bild
welches Schweinchen hätten's denn gern? Rechts Thai-Massage
Stadler-Rail? Ziemlich sicher!
gelungene Kombination von zwei Kunstwerken
architektonisch nicht den Jackpot geknackt
da weiss man, wo man ist
das habe ich mir schon immer gedacht!
wunderschön arrangiert
der Cumil, ein Touristenmagnet
schöne Gebäude in den breiten Altstadtstrassen
eine schöne Stadt, aber verliebt habe ich mich nicht
Auf dem Rückweg: Neusiedlersee, so weit das Auge reicht
wenn 6jährige mit ihrem Handy spielen...

so long guys







1 Kommentar:

Frank hat gesagt…

Lonely planet, different but different 😂 Danke für die coolen Bilder und die Kommentare 😅