Eisenerz Verladungsstation in Marquette, Michigan.
The Fisherman!
11. September 2011
Wer in Munising geboren wurde, muss nicht zwangsweise glücklich sein. Die 20jährige Kellnerin vom Navigator, einem Restaurant in der kleinen Stadt, hadert mit ihrem Schicksal. Unglücklicherweise sei sie hier geboren worden. Und wer sie anschaut, mit ihrem hübschen Gesicht, dem fast noch kindlichen Körper und den krass-grün geschminkten Augen, kann sich gut vorstellen, dass sie sich nichts sehnlicher als eine Grossstadt wünscht, Chicago, New York oder LA. Aber auf die Frage „wo sie denn lieber wäre“, meinte sie inbrünstig: „In Minnesota, the Land oft the Thousand Lakes. I’m a fisherman!“
Wirklich bedenklich. Natürlich nicht, dass eine junge Frau nicht in die Stadt will, nein. Da lebt jemand an einem der grössten Süsswasservorkommen der Welt und wünscht sich ins Land der tausend Seen! Ich bin immer noch schockiert, dass dieses Paradies über weite Teile vergiftet ist. Und fast niemand kümmert’s. Nur per Radio sorgen sich ein paar Wissenschafter. Wenn man nicht sofort Aktionen ergreife, werde das Wasser für immer verloren sein. Wer ist „man“?
Ein Rentner-Paradies
14. September 2011
Die Katastrophe sieht man der Gegend in keiner Weise an. Auch nicht auf der Fahrt nach Marquette, laut einer Umfrage der Ort mit der besten Preis-/Leistungs-/Lebensqualität für Rentner. Ob sie da die kalten Winter eingerechnet haben? Doch die Sandstrände rund um den Ort sind wunderschön und Surfer und Kiter nutzen die Wellen und Winde zu ihrem Vergnügen.
Bärenjagd in Newberry
17. September 2011
Zurück in Munising versicherte uns eine Verkäuferin, dass überall Bären zu sehen seien. Unsere Jagd war trotzdem erfolglos. Gefunden haben wir sie aber in Oswalds Bärenpark, der den grossen Braunen natürliche Gehege bietet. Der alte Besitzer liebt seine trotteligen Wesen über alles und ist überzeugt, dass er als Bär wieder geboren wird.
Indian Summer will nicht kommen
Es ist sehr einsam hier oben. Das Holiday Inn ist an bester Lage und man sieht von erhöhter Lage auf den Lake Superior, die Grand Island und die Pictured Rocks, aber nicht mal in Marquette war etwas los. Eigentlich wollten wir hier auf den Indian Summer warten. Aber das kann noch ein paar Wochen gehen. Daher haben wir beschlossen über Toronto nach Vermont zu fahren. Dort soll es den schönsten Indian Summer im Nordosten der USA geben.
Notfall in Mackinaw City
20. September 2011
Als ich mich ins Bett legte, begann in meinem linken Knie ein Schmerz im Rhythmus meines Pulses zu pochen. Irgendwann wurde es unerträglich. Morgens um 4 Uhr fuhr mich Sabina notfallmässig ins Spital. Sie setzten mich in einen Rollstuhl, aber bevor ich behandelt wurde, musste ich unzählige Formulare ausfüllen. Ich drehte vor Schmerzen fast durch. Irgendwann tauchte ein Arzt auf und gab mir eine Spritze. Die Schmerzen verschwanden nach kurzer Zeit und kamen bis in 2025 nie mehr wieder. Seltsam!
Bedächtiges Toronto
23. September 2011 - 27. September 2011
23. September 2011 - 27. September 2011
Was für ein Gegensatz: Von einem Holzhaus-ähnlichen Holiday Inn in einem verschlafenen Kaff ins Thompson Toronto, einem mondänen Hotel der 2.7 Mio. Metropole am Lake Ontario. Eine überaus sympathische Stadt, ruhig und bedächtig gehen die Einwohner ihrem Treiben nach. Keine Hektik wie in den amerikanischen Megacities, trotz einem Vielvölkergemisch und 120 gesprochenen Sprachen. Die Zukunft hat auch hier begonnen und so sind die Asiaten gefühlsmässig in der Überzahl. Ausser dem CN Towers, dem 3. höchsten Gebäude der Welt, bietet die Stadt wenig Spektakel. Wir können uns aber gut vorstellen, dass sie punkto Lebensqualität weit vorne in der Rangliste steht.
Niagara Falls
27. September 2011
Wir aber wollten so schnell wie möglich weiter nach Vermont. Der Indian Summer dort soll die schönste Farbenpracht von allen Staaten bieten. Da die Strecke über die Niagara-Fälle führt, blieben wir 2 Nächte an diesen mächtigen Stromschnellen. Sie sind zwar wirklich riesig. Die Vergnügungsstätten rund um die Fälle wirken aber eher abstossend. Riesige Hotelburgen, Casinos, Wachsfigurenkabinett, Riesenrad, Aussichtstower und Aquarien mit Walen und Delphinen, gepaart mit teuren Preisen und schlechtem Essen, lassen uns auf das ländliche Vermont freuen.
Marquette, Michigan
14. September 2011
Wunderschöne Küste nahe Marquette, ich hoffe, der Surfer hat nur sein Brett liegen gelassen und befindet sich irgendwo in der Nähe.
Mitte September war es doch schon recht kühl. Nichts mit Badeferien. Und dieses riesige Süsswassermeer, der Lake Superior: Nach Wasservolumen ist er 136 Mal grösser als der Genfersee!
Kitesurfer in Action bei 10 Grad Celsius.
In Marquette angekommen: Im Hintergrund das noch benützte Iron Ore Dock. Auch im 2025 noch aktiv.
Front und Main Street in Downtown Marquette, menschenleer. Schön haben wir die Gegend einmal gesehen.Oswald's Bear Ranch in Newberry, Michigan
17. September 2011
Von Marquette bis Mackinaw City. 170 Meilen.
Im Blick des Bären. Dieser amerikanische Schwarzbär war riesig. Sie können bis zu zwei Meter gross und 400 Kilogramm schwer werden. Im Schnitt sind sie bei 250 Kilogramm.
Bei der Essensausgabe ging es sehr gesittet zu und her.
Die Gruppe machte sich über's Fleisch her.
Dieser Baribal, wie sie auch genannt werden, war ein Mobbingopfer. Wirklich. Die anderen vier liessen ihm nur das tiefgefrorene Gemüse. Kein Wunder schaut er nicht ganz glücklich aus der Wäsche.
Eintopf nennt man das wohl. Sie sind ja Allesfresser.
Nach dem Essen möchte der eine ein bisschen kämpfen, während andere ihre Ruhe suchen.
Er will doch nur spielen. Im Allgemeinen sind sie nicht gefährlich und weichen dem Menschen lieber aus. Trotzdem sollte man sich über die Verteidigungsmöglichkeiten informieren.
Viele Häuser stehen wohl seit längerem leer. Das gibt zum Teil pittoreske Ansichten.
Eine typische Strassenszene in der Gegend. Hier Newberry, Michigan.
Mackinaw City, Michigan
19. September 2011 - 22. September 2011
Blick auf die Mackinac Bridge. Es war fürchterlich schlechtes Wetter.
Die starken Winde sorgten aber für einen Wetterwechsel und kurze Zeit später war der Himmel fast wolkenlos.
Seit 1957 überquert man auf der Interstate 75 die "Mighty Mac". 8 Kilometer lang und 168 Meter hoch ist sie ein Gigant. Bis zu 10 Meter Schwingung sind einkalkuliert. Die Stürme hier müssen extrem stark sein.
Sabina im Sonnenuntergang von Mackinaw City.
Auch hier keine Menschen. Die Möwen geniessen den Platz.
Toronto, Canada
24. September 2011 - 27. September 2011
Weit vor Toronto fuhren wir in einen Stau. Zum Glück konnten wir nach ein paar Minuten noch durchschlüpfen. Nachher hörten wir, dass der Unfall einen 40 Kilometer Stau ausgelöst habe!
Das darf doch nicht wahr sein. Wir sind das erste Mal in Toronto und die sind den CN Tower
am Abbauen?
DIE Touristenattraktion auf dem CN Tower, "Edge-Walk": Angekettet rund um den Turm laufen!
Aussicht Richtung Westen. Mit einer Gesamthöhe von 553 Metern war er jahrelang der höchste Fernsehturm der Welt. Wir blicken aus 446 Metern Höhe aus dem sogenannten Sky Pod.
Hier der Blick aus dem Drehrestaurant in 356 Metern. Es gibt auch Glasböden, durch die man auf die Strasse sieht. Ein schönes, schlankes Bauwerk.
Er überragt alle anderen Gebäude bei weitem.
Mitten in der Stadt...!
Was der sich schon alles anhören musste! Und dies als berühmter Pianist. Glenn Gould von Ruth Abernethy verewigt.
"Our Game" von der kanadischen Künstlerin Edie Parker.
Schnappschuss von "the Bay", dem ältesten Warenhaus der Stadt (1670)!
Puppies" (junge Hunde) heben Rassenschranken auf. Obwohl das kein Problem in Toronto sein sollte.
Ein Künstler namens Naki soll dieses Kunstwerk geschaffen haben.

Auch mitten in Toronto. Richtig idyllisch.
Immerhin einige Kormorane auf der Hafenmole. Wo Kormorane sind hat es auch Fisch.
Ein Teil der 15 goldfarbenen Figuren von Baseballfans in verschiedenen Stadien der Begeisterung. "The Audience" von Michael Snow. So nehmen wir etwas kulturelles Wissen mit aus Toronto.
Niagara Falls, Ontario, Canada (New York, USA)
27. September 2011
Sabina scheint beeindruckt. Im Hintergrund die Horseshoe Falls. Die Grenze Kanada - USA verläuft durch die Fälle. Links ist ein kleiner Teil noch USA. 1.8 Meter beträgt die jährliche Erosion. Seit ihrer Entstehung haben sie sich schon 11 Kilometer zurückgebildet. 57 Meter sind sie hoch und verbinden den Erie- mit dem Ontariosee.
Bei Tage der Blick auf die amerikanische Seite mit den American und Bridal Falls. Beide Städte heissen Niagara Falls. Beim Besuch mit dem Boot oder wenn man nahe an die Fälle herangeht: Regenschutz nicht vergessen, auch wenn die Sonne vom Himmel brennt.
American and Bridal Falls auf US-Gebiet. 21 bis 34 Meter sind sie hoch.
Light Show. Rechts der Skylon Tower mit Restaurant.
Farbenprächtig, die Horseshoe Fälle fast ganz auf kanadischer Seite.
Das Fallsview Casino Resorts. Kanadas grösstes Casino mit 20 Restaurants, 130 Spieltischen, 3000 Spielautomaten und 2 Theater, die fast jeden Tag eine Show bieten. Zutritt ab 19 Jahren erlaubt. Das Resort wurde 1996 eröffnet und 2001 massiv umgebaut. Seit 1925 gibt es das Farben-Licht-Spektakel. Wir ziehen weiter Richtung farbiges Vermont.
So long guys









































2 Kommentare:
Wieder ganz toller Bericht und Bilder. Aber ich kann leider keine Kommentare
auf der Seite mehr machen. Schreibe was rein, drucke Kommentar erstellen und
alles ist weg.
Wahrscheinlich will mein neuer PC mit Windows 7 nicht so - wie der alte mit
Windows XP - oder was auch immer.
Liebe Grüsse
Michi
Weiss gar nicht so recht, was ich schreiben soll. Dass deine Bilder toll sind, brauchst du ja nicht auch noch von mir zu hoeren und deine Berichte sind spannend, wie immer.
Die Bilder von den Niagara Faellen sind echt schockierend. Absolut geschmacklos und abstossend! Kein Wunder, habt ihr es dort nicht lange ausgehalten.
Gruss, Andrea
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