30. März 2012

BACK IN THE GAME - Wollerau - Uerikon - Prevalje - Seerenbachfälle Amden


Kalt und warm

Die klirrende Kälte, die in der Schweiz herrschte, hatte auch sein Gutes. Einen Monat hatten wir in Thailand verbracht, bei hohen Temperaturen und noch höherer Luftfeuchtigkeit. Tag und Nacht schwitzend zu leben, mag für eine kurze Zeit ganz entspannend sein, aber auf Dauer wäre das nichts für uns. Das Leben im Winter in den gemässigten Zonen ist das pure Gegenteil zu den Tropen. Man geht hinaus in die Kälte und kommt zurück in die Wärme. In den Tropen ist es umgekehrt, sofern man genug privilegiert ist, um in ein  klimatisiertes Haus zurück zu kehren. Und noch einen Vorteil brachte die Kälte mit. Die Strassen waren während Wochen fast ausgestorben, selten standen wir rund um den Zürichsee in einem Stau. Letzten Sommer fühlte ich mich, als ich von Hinwil nach Pfäffikon fuhr, wie als Teil eines langsam gehenden Tatzelwurms.

Mühsame Wohnungssuche und ein irrer Vermieter

Bei unserer Rückkehr waren wir nicht obdachlos, da wir die Wohnung eines Kollegen mieten konnten, der die kalte Zeit in Chile verbringt. Die Suche nach einer eigenen war mühsam. Wenig im Angebot, horrende Mietpreise für biedere Behausungen und zahlbare Objekte lagen weit ab von Verkehrsadern. In Männedorf fanden wir ein neues Zuhause, das uns ganz gut gefällt. Mitte April werden wir einziehen können.

In Dürnten besichtigten wir ein Bauernhaus, das zur Vermietung ausgeschrieben stand. Als wir uns im Gang der Wohnung befanden, stürmte ein kleiner Wicht durch die Türe: "Keine Fotos, ich verbiete das. Das ist mein Haus, hier bin ich aufgewachsen, hier habe ich Blut geschwitzt. Wer hier wohnen will, muss mir gehorchen. Ich sage in welchen Verein man geht." Der ausziehenden Wohnungsbewohnerin war es oberpeinlich. Wir meinten: "Sie uns auch!" und fertig war der Besichtigungstermin. Noch heute kann ich nicht glauben, dass es solche Irren wirklich gibt.

Wieder arbeiten

Beruflich werde ich mit grosser Sicherheit zurück in die Personalberatung gehen, Fotografieren und Fotokurse geben, werden wohl ein Hobby bleiben. Auch Sabina hat mittlerweile zwei, vielleicht sogar drei Jobangebote, die ihr gefallen. 

Während eines von Sabina's Vorstellungsgesprächen in Zürich, schlich ich durch den Stadtteil Binz. Von den Bewohnern, sprich Hausbesetzern, des Fabrikareals "Binz bliibt" an der Üetlibergstrasse allerdings nicht gerade freundlich begrüsst...

The winner takes it all

Den Sony World Photography Award habe ich leider nicht gewonnen. Doch unter den letzten 10 von 52'000 Einsendungen zu sein, ist ein schöner Erfolg. Ebenfalls als Erfolg werte ich, dass ich dank meinen letztjährigen Fotos vom "Sächsilüüte", dieses Jahr offiziell dabei sein darf. Der April-Post wird wohl dieses Fest zum Inhalt haben.

Die unbekannten Seerenbachfälle und ein Besuch in Slowenien

Nebst Wohnungs- und Stellensuche fanden wir Zeit, bei frühlingshaften Temperaturen einige Spaziergänge in der Umgebung und am Walensee zu machen. Für ein paar Tage fuhren wir nach Slowenien, um die Eltern von Sabina zu besuchen. So haben wir doch ein paar neue Fotos in unseren Web-Alben speichern können. Vor allem die Seerenbachfälle sind beeindruckend.

War's nur ein Traum?

Erst langsam gewöhnen wir uns an unser neues Leben. Die Reise kommt uns eher wie ein Traum vor und wir haben das Gefühl, nur ein paar Wochen weg gewesen zu sein. Wir sind gerne wieder in der Schweiz, könnten uns aber nach wie vor ein sesshaftes Leben in Kalifornien oder in Flagstaff vorstellen. Von den Landschaften, die wir gesehen haben, stechen immer noch das Grand Staircase Escalante National Monument und Canyonlands heraus. Unglaubliche Szenerien in Hülle und Fülle. 

Sicher ist die Tierwelt von Australien beeindruckend, aber auch mit zeitlichem Abstand betrachtet, glauben wir nicht, dass wir nochmals dorthin zurückkehren werden. Und wenn es unser Budget erlauben wird, werde ich mir zu meinem 50. Geburtstag im Oktober eine 2-3 wöchige Urlaubsreise wieder in den Südwesten der USA schenken. 


Wollerau und Umgebung
Februar 2012

Eine eher ungewöhnliche Ansicht des Zürichsees am 16. Februar 2012. Gut zu sehen, die Fahne des Atomkraftwerks Leibstadt im Aargau.
 
  Der Berg in der Mitte ist der Hausberg von Schänis. Der Federispitz. Links von ihm der Speer.

Spuren im Schnee auf dem Hügel oberhalb Wollerau. Wenn das Bauland wäre, der Wert wäre gewaltig.

Die Erde ist gekrümmt. Der Beweis ist endlich erbracht.

Die A3 zieht kurvig durch Wollerau Richtung Bündnerland.

Das Gebäude der Säntisbahn leuchtet im letzten Sonnenlicht. Wir schreiben das Jahr 2025 und ich habe es immer noch nicht auf den Gipfel geschafft. 2026 muss es aber sein.

Es war eiskalt, aber immerhin mit einem schönen Sonnenuntergang.

Das Hotel Neuhaus. Ob das ein guter Name für ein Haus ist, egal welches Gewerbe? 2015 Umbau zu Wohnungen abgeschlossen. Liegt am Kreisel von Wollerau.

Die Kapelle "Drei Eidgenossen". Aber wo steht sie?


Wohnungssuche im Zürcher Oberland
20. Februar 2012

Vogelparadies Greifensee, kurz darauf trafen wir auf einen völlig irren Vogel.

Das habe ich noch nie gesehen: Störche und Graureiher in einer Gruppe vermischt.

Besagtes Bauernhaus in Dürnten. Wer hier eingezogen ist, tut mir echt leid. So einen irren Vermieter, der auch noch bestimmen wollte, in welchem Verein der Mieter mitmachen darf. Unglaublich.

Mehr als einmal standen wir ratlos oder ungläubig in zu vermietenden Wohnungen. Schliesslich fanden wir für 3800 Franken in Männedorf eine Wohnung. Aber die war viel zu teuer, zu heiss, zu umständlich und Männedorf gefiel uns auch nicht wirklich gut. So zogen wir nach nur einem Jahr weiter nach Dietikon ins Limmattal. Ich hatte im Universum den Wunsch geäussert "im Westen zu leben". Man sollte seine Wünsche, die man platziert, genau definieren. Ich meinte natürlich in den USA oder auf Hawaii. Doch nicht im Westen vom Kanton Zürich. Und wie zum Hohn: Die Fahrrad-Route entlang der Limmat wird "Route 66" genannt!


Ürikon am Zürichsee
17. März 2012

Spaziergänge durch Ürikon mit meiner damals 82-jährigen Mutter. Sie würde noch 10 Jahre leben. Im Februar 2012.

Ein Stolz des Dorfes. Die alte Traubenpresse an der alten Landstrasse.

Früher ein Kindergarten, heute Wohnungen.

6. Februar 2012. Herzig.

8713 Ürikon, 8712 Stäfa. Wohl ein Stäfner Patriot!

Immer wieder ziehen Zimmerleute auf Wanderschaft durch's Dorf.

Ein alter Bahnwagen der berühmten Ürikon-Bauma-Bahn. 1901 - 1948. Durch Busbetrieb ersetzt.

Der "Chatzentobelweiher"- weltberühmt. Hier lernte ich Schlittschuhlaufen und Eishockey spielen.

In Ürikon sind die Waldwege wunderschön.

Die Reben von Feldbach.

  Das Samichlaus-Hüsli bei Feldbach. Da wohne der Samichlaus, wurde uns Kindern erzählt. Hab's nie geglaubt.

Ein wunderbarer Spaziergang über den Sonnenweg von Feldbach nach Ürikon.

Blick Richtung Feldbach.  

Weltoffenes Ürikon.

Links mein Elternhaus. Rechts, auf unserem ehemaligen Land wurde ein modernes Haus gebaut.


Prevalje, Sentanel, Crna - Slowenien
22. März 2012 - 24. März 2012

Der Onkel von Sabina, Stas, ist meistens gut gelaunt.

Wie seine Frau Majda auch.

Majda, Schwester von der zweiten von links Tereza, Mutter von Sabina und Stas.

  Sabina freut sich nicht gerade auf die Probefahrt mit dem neuen KIA der Eltern.

Auf Druck von Tereza musste Damir einen SUV kaufen. Er hasste ihn. Nach dem Tod von Tereza kaufte er sich als erstes einen flachen Sportwagen.

Damir und Tereza, die Turteltauben. Naja, das waren sie leider nie in ihrer Ehe.

Lueg is Land. Kirche von Sentanel.

Ein riesiger Lindenbaum. 

Kunst in Crna, ehem. Bergwerkdorf (Zink).
  
Der letzte in der Gegend erlegte Bär (links).

Schade hat Sabina später den Fotoapparat gegen das Handy vertauscht.

  Ortsteil "Na Fari" (Pfarrdorf) von Prevalje mit aktivem Bauernhof, den man manchmal sehr gut riechen kann.

Prevalje mit Berg Petzen (Kärnten).

Da müssen die beiden noch ein bisschen an ihrer Technik feilen.

Der Baumarkt von Prevalje.

Hinterhof bei der Kirche.


Seerenbachfälle
26. März 2012

Die Churfürsten und der Walensee.

Der Fallbach Wasserfall unterhalb von Amden.

Seerenbach Fälle, 585 m, leider nicht immer mit Wasser. Aus der Schluchtwand schiesst der höchste auf einer Stufe fallende Wasserfall der Schweiz mit 305 Metern, gespiesen von unterirdischen Quellen. Allerdings gibt es verschiedene Messungen. Aber hoch sind sie allemal.

Mittlere und untere Stufe der Seerenbachfälle.

Hinterm Haus. Nur: Wo fährt man hier Skateboard?

Zu meiner Schande habe ich jahrelang einfach übersehen.

Die untere Kaskade und ganz unten, etwas rechts, die sogenannte Rinquelle.

Sabina und meine Mutter auf dem Rückweg.

Burgruine Stralegg (Römischer Wachturm aus dem 1. Jh. v. Chr.).

Kapelle Betlis, 1889 von Giovanni Vittori gebaut.

Der Innenraum.

Frühling Ende März am, von der Bise geschützten, Nordufer des Walensees. 

so long guys

  

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Schoen, dass Arbeits- und Wohnungssuche so erfolgreich und easy gelaufen sind. Das wird euch das Einleben sicher sehr erleichtern.
Eine Bemerkung zu eurer geplanten Urlaubsreise in die USA kann ich mir aber nicht verkneifen. Es gibt doch noch so viele andere schoene Laender auf dieser Welt, die man bereisen koennte (und ich meine damit nicht nur Neuseeland). Warum muss es den immer die USA sein? Na ja, wird wohl daran liegen, dass ihr euch da einfach sehr wohl fuehlt. Da ist das Beduerfnis gering, noch irgend etwas anderes zu sehen ... ;-)
Gruss, Andrea