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27. August 2011

Pittsburgh, Cleveland und Detroit - auf verlassenen Pfaden

Pittsburghs Flüsse: Links Allegheny River, rechts der Monongahela und in der Mitte der Wisconsin Glacial Flow, die den Ohio bilden.

Pittsburgh, Pennsylvania
13. August 2011 - 17. August 2011

„Happiness is to see New Jersey in the rear view mirror!“ So schnell wie möglich verliessen wir diesen übervölkerten Staat, der innert Meilen heruntergekommene Gegenden und prächtige Villenviertel präsentiert. Fairerweise ist das nicht  nur in New Jersey sondern auf der ganzen Welt so.


Und nicht ohne Groll gegen unseren Autoverkäufer. Unsere eingeschriebene Reklamation an seine Adresse und an den Hauptsitz löste immerhin einen Anruf aus. Sabina erstritt sich, im wahrsten Sinn des Wortes, 660 USD. Good Job, thanks!


Kurz nach der Dämmerung trafen wir in Pittsburgh ein. Düster, fast unheimlich präsentierte sich die hügelige Stadt. Mächtige, eiserne Brücken überspannen die Flüsse, auf kurvigen Strassen fährt man durch Tunnels und Täler. Die Hügel um die Skyline sind stark bewaldet.


In der dunkelster Nacht fuhren wir vor dem Best Western vor. Genauso dunkel wie die Gäste und Angestellten der Absteige. Seltsame Gestalten lungerten in der Lobby herum. Von Dealern und Gaunern fühlten wir uns umzingelt. Wir schlichen in unser schummriges Zimmer. Ich wusste doch nicht, dass Best Western Hotels völlig eigenständig geführt werden. Dieses führte wohl einer, der im Untergrund tätig ist. Würde unser Schauermärchen kein Ende nehmen?


Heinz Ketchup, Steelers, 4 deutsche Tageszeitungen


Am nächsten Tag strahlte die Sonne vom blauen Himmel. Downtown war fast menschenleer. Nach dem Gewusel in New York und Jersey eine Wohltat. Die Stadt der Steelers, dem mächtigen Footballteam, das dieses Jahr in der Superbowl (Endspiel) an den Green Bay Packers gescheitert war. Die Mannschaft trägt ihre Heimspiele im Heinz Field aus, das nach dem Sponsor, der H.J. Heinz Company benannt wird. Aber Pittsburgh ist nicht nur der Sitz von Heinz Ketchup. Die Stadt ist von Kohlevorkommen umgeben und die Flüsse gut schiffbar. Viele Deutsche haben sich im 19. Jahrhundert hier niedergelassen, zeitweise seien 4 deutsche Tageszeitungen erschienen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Pittsburgh weltweit am meisten Stahl produziert. 


City of Champions


Aber nicht nur harte Kerle brachte die Gegend hervor. Pittsburgh, etwa so gross wie Zürich, setzte auch auf Bildung und Kunst und wird von manchen als „City of Champions“ bezeichnet. Erfolgreich sind nicht nur die Footballer, auch die Baseballer und Eishockey-Spieler holten schon manche Trophäe.


Ob Zufall oder nicht, an 5 Universitäten holen Studenten ihre Meriten. Hier wurde das erste Mittel gegen Kinderlähmung erfunden. Spitze sind die Forscher aber auch in der Organverpflanzung und in der AIDS-Forschung. Seit 1994 widmet das Andy Warhol Museum seinem berühmten Sohn die grösste Ausstellung eines einzelnen Künstlers, weltweit!


Nur die Stahlkrise in den 70er Jahren, ausgelöst durch einen ruinösen Wettbewerb von nationalen Kartellen, versetzte der Stadt einen Dämpfer.


Schnee im August?


Wir stapften durch Downtown. Schnee lag allenthalben in den Gräben und wirbelte durch die Strassen. Einige waren gesperrt. Ein Helikopter lärmte über der seltsamen Szenerie und tauchte in halsbrecherischem Flug in die Schluchten der Wolkenkratzer. Ein futuristisches Gefährt raste über das Pflaster. Nur Batman zeigte sich nirgends. „Magnus Rex“, ein weiterer Film des Superhelden, wurde gedreht, der endgültig "The Dark Knight Rises" hiess.


Wenn die Crew in ein paar Wochen abgezogen sein wird, ist wahrscheinlich auch der weisse Styropor in die Flüsse geweht worden. Wie eine Speerspitze liegt Downtown Pittsburgh zwischen dem Allegheny  und dem Monongahela River, die sich zum Ohio vereinen, der später in den Mississippi mündet. Und wie ob des Spektakels noch nicht genug, schiesst eine Fontäne in der Mitte des „Speerspitzes“ 40 Meter hoch. Eine Fontäne, die vom sogenannten „Wisconsin Glacial Flow“ gespiesen wird, einem unterirdischen Flusslauf. „a Wohnsinn, die Stodt!“


Die Dealer, Zocker und Gauner im Hotel zeigten sich zahm. Kein Wunder, waren es doch Teilnehmer verschiedener Bibelkongresse. Da hatten wir uns wohl etwas vertan, aber wie sagt man ganz treffend?


“Going to church doesn't make you a Christian any more than standing in a garage makes you a car!”



Top Secret!


Auf dem Weg nach Cleveland besuchten wir Iron Mountain, ein riesiges Lager in einem stillgelegten, meilenweiten Kalksteinbruch, in dem Fotos, Filme und Dokumente von Dutzenden Firmen und Organisationen gelagert werden. Alles streng geheim, aber ich glaube, dass dort E.T. s Originalstreifen gelagert wird, darf ich erzählen. Der Eingang wird bewacht wie Fort Knox, trotzdem durften wir eine Firma tief im Innern des Berges besuchen. Sehr eindrücklich.



Cleveland, Ohio

17. August 2011 - 22. August 2011


Anstatt nach Cleveland fuhren wir nordwärts nach Erie, nicht überraschend, am Lake Erie gelegen. Die Fläche des Sees misst mehr als die Hälfte der Schweiz, ist aber mit einer tiefsten Stelle von 64 Metern und durchschnittlichen 19 Metern Tiefe ein flaches, vom Gletscher geformtes Becken. In Erie waren sämtliche Hotels ausgebucht, vom Sheraton bis zum unbekannten Bed- and Breakfast Motel. Und das mitten in einer der grössten Wirtschaftskrisen des Landes! Viel zu bieten hat die Stadt nicht, ausser einer Peninsula, die fast 6 Meilen in den See ragt und ein perfektes Naherholungsgebiet für Radler, Rollerblader und andere Freizeitsportler ist.


In Cleveland, Ohio, waren freie Hotelzimmer keine Mangelware. Wir wanderten durch menschenleere Strassen. Staus oder Rush hours gibt es hier schon lange nicht mehr. 1930 war sie mit über 900’000 Einwohnern die 5. grösste Stadt der USA. Heute fühlen sich noch knapp 400’000 wohl etwas einsam. Einzig die am Seeufer gelegene “Rock’n’Roll Hall of Fame” versprüht etwas Glanz und Gloria.


Captain America


Solche Städte eignen sich aber perfekt für Filmdrehs. Schon wieder schauten wir auf eine gespenstische Szene. New York City in Schutt und Asche. Eine ganze Strasse wurde samt Autos auf Manhattan getrimmt. Gelbe NY-Cabs lagen zerbeult auf dem Dach, aus Trümmern von betonisiertem Styropor wehte Rauch, Russ und Staub. Ein Kran mit Scheinwerfern beleuchtete die Szene.  “The Avengers mit Captain America” werden uns vielleicht wieder mal ins Kino locken.


Viel, viel weniger Spektakel bietet der Cuyahoga Valley National Park, ca. 30 Meilen südlich gelegen. Ein paar Schmetterlinge, an Seerosen saugende Karpfen und ein paar jagende Vögel inmitten einer Wald- und gelegentlichen Sumpflandschaft ziehen wohl nur Einheimische an.



Detroit, Michigan

22. August 2011 - 25. August 2011


Noch viel dramatischer als in Cleveland zeigt sich eine falsche Wirtschaftspolitik in Detroit, Michigan. 1909 wurde der erste Ford vom Fliessband gelassen. Immer mehr Autofirmen siedelten sich in der kalten, flachen Stadt an. 1950 zählte Detroit fast zwei Millionen Einwohner. Heute gerade noch knapp über 700’000! Davon 82 % Schwarze und über 100’000 Assyrer (Christen aus dem Nahen Osten) Ein stetiger Niedergang setzte in den 60er Jahren ein. Die Modelle der amerikanischen “Big three”, Ford, Chrysler und General Motors wurden immer weniger gefragt. Da die Stadt auf fast nichts anderes als den Automobilbau gesetzt hatte, konnte oder wollte niemand den Abstieg aufhalten. Auch hatte diese seit ihren besten Jahren keinen guten Ruf. Rassenunruhen, eine hohe Kriminalitätsrate und ein garstiges Klima setzte der “Motor City”, wie sie auch genannt wird, zu.


Wie in einem Endzeitfilm


Fast 40 % der ehemals bedeutsamen Gebäude stehen heute leer, seltsamerweise hat es nicht nur bestimmte Stadtteile getroffen, in allen Quartieren wurden Häuser verlassen und nie mehr bewohnt. Sogar mitten in Downtown stehen Wolkenkratzer einsam und verlassen da. Ganze Fabriken werden dem Verfall überlassen, wie die Packard Plants (Packard, eine ehemalige Luxus-Automarke, bekannt durch die Studebakers). 325’000 qm ungenutzt, von Pflanzen überwuchert und vom Menschen vergessen. Nur Randständige und Graffity-Künstler und wir werden von den Ruinen angezogen.


Detroit wirkt wie eine Stadt aus einem kruden Endzeitfilm. Eine gewisse Magie kann man ihr aber nicht absprechen.


Obwohl General Motors noch immer in Detroit produziert, hier nach wie vor den Hauptsitz hat und die Stadt seit 1990 einen Turnaround anstrebt, wandern stetig viele Bewohner ab. Ob die Strategie, mit Casinos Menschen anzuziehen, eine nachhaltige Idee ist?


The Rhythm and Blues Town


Auch Motown (aus Motor und Town, 1959 in Detroit gegründet), das legendäre Plattenlabel, das vor allem R&B und Soul auf den Markt brachte, hat den Sitz mittlerweile in New York. Auffallend ist aber, dass unglaublich viele Superstars der Musikszene aus Detroit stammen. Ich kann mir das nur damit erklären, dass das rhythmische Gestampfe der Fliessbänder das Taktgefühl der Einwohner verbessert, die Kälte die Menschen zum Tanzen treibt und die Trostlosigkeit zum Dichten, Rappen und Singen… Im Ernst, um nur einige zu nennen:


Madonna, Eminem, Alice Cooper, Bob Seger, Areta Franklin, Diana Ross, Kid Rock und Suzie Quatro und unzählige weitere!


Seltsamerweise betreibt man in Detroit aber keinen Personenkult. Eminem gilt als Nestbeschmutzer, Kid Rock als Glückspilz und auch die anderen sind in der Stadt nicht zu bemerken. Naja, die meisten sind Weisse und die Rassentrennung besteht immer noch, obwohl man das hier nicht unbedingt auf den ersten Blick bemerkt, da für einmal die Schwarzen in der Ueberzahl sind. Das Uebel mit den Rassen liegt wohl darin, dass eine riesige Mehrheit aller Gruppierungen gar keine Vermischung will und argwöhnisch den Fremden betrachtet. Ich glaube nicht, dass Weisse rassistischer als andere sind. Der Mensch ist rassistisch.


Das Wetter ist immer noch gut. Während an der Ostküste der Notstand wegen “Irene” ausgerufen wird, spazieren wir luftig gekleidet durch die warmen Strassen des mittleren Westens. Aber die Kälte in den Wintermonaten muss hier grausam sein. So schrecklich, dass die Einwohner sie nicht aus den Häusern vertreiben können… Während im Westen und Süden die Lobbys und Einkaufszentren nicht mehr ganz so stark gekühlt werden, herrscht im Osten in den Gebäuden noch immer arktische Kälte. Erstens unangenehm und zweitens eine enorme Verschwendung von Energie. Geliebtes oder gehasstes Amerika. Jeder kann sein eigenes wählen.


Unsere nächste Station ist Chicago. Hätten wir Jahre in Detroit gewohnt, wir würden sicher viele Wiedersehen feiern.😏



Pittsburgh, Pennsylvania
13. August 2011 - 16. August 2011

Pittsburgh ist eine hügelige Stadt mit 3 Flüssen, die sich im Zentrum zum Ohio River vereinen.

Blich vom Three Rivers Heritage Trail über den Monongahela River auf Downtown Pittsburgh mit seinem 194 Meter hohen Wahrzeichen, dem PPG Building linker Hand. Ein Office Building.

Auf dem Fluss verkehren viele Touristen- und Party-Boote, man kann auch selber Boote mieten. Blick von der Smithfield Street Bridge. Eine der sage und schreibe 446 Brücken dieser Stadt. Weltrekord.

Die 1883 fertig gestellte Smithfield Street Bridge ist eine der ältesten Stahlbrücken der USA und die erste so genannte Linsenträger-Brücke. Man kann von Downtown zu Fuss auf die andere Flussseite vom Monongahela River gelangen.

Die Brücke überquert auch die Eisenbahnschienen. Per Zug kann man New York oder Chicago erreichen.

Der Fountain at Bessemer Court am Station Square erfreut jung und alt und passt bestens zur Stadt.

Sieht aus wie aus einem einem Batman-Film.


The Dark Knight Rises - die Batman-Show mitten in Pittsburghs Downtown
13. August 2011

Wir platzten in den Drehort von Batman's neuem Film: The Dark Knight Rises! 

Plötzlich flog in den Strassenschluchten und über unseren Köpfen ein Helikopter. Entweder von der Filmcrew oder selber Teil des Filmes. Wir wissen es nicht. 

Das war unglaublich.

Grosses Kino. Viel Platz hatte der in der Strassenschlucht nicht!

Ob Statistinnen oder Groupies, die waren ganz aus dem Häuschen. 

Auch Schnee wurde simuliert. Mit Styropor-Kugeln. Ob die später im Fluss gelandet sind oder ob sie entsorgt wurden, wissen wir nicht. Ich tippe auf ersteres.


Downtown Pittsburgh

In Downtown Pittsburgh auf dem Market Square. Zum Wolkenkratzer von PPG gehören noch 5 andere Gebäude im gläsernen Stil. Alles Läden oder Büros.

Union National Bank in der "Fourth Avenue" ist Vergangenheit. Das Gebäude gehört der Stadt und ist denkmalgeschützt. 

Alt und neu geben sich in Downtown die Hand.

Market Square. Vor Charme sprüht Pittsburgh wirklich nicht. Die Stadt wurde gross durch Kohlevorkommen. Solche Städte sind selten pittoreske Schönheiten.

Dann muss man halt innovativ werden. Der PPG Place.

Sie wird uns wohl als stählerne Stadt in Erinnerung bleiben. Und im 2025 kann ich sagen: Genau so ist es!


Mount Washington, Pittsburgh
13. August 2011

Vom Mount Washington hat man einen wunderbaren Blick über Pittsburgh. Es ist auch eine sehr begehrte Wohngegend. Hier vereinen sich der Monongahela River im Vordergrund und der Allegheny River rechts zum Ohio River, der in den Mississippi mündet.


Das Football-Stadion der Steelers ist vom Mount Washington bestens zu sehen. 

Downtown Pittsburgh mit seinen Wolkenkratzern. Das höchste Gebäude ist der U.S. Steel Tower, 256 Meter hoch. Gut zu sehen unter der Mitte links, die "Glacier Fountain" im "Point State Park", die von einem unterirdischen Fluss gespeist wird! Ich denke, das gibt es in keiner Stadt der Welt ein zweites Mal.

Wir harrten aus. So einen schönen Blick auf eine weltbekannte Stadt hat man selten!


Downtown Pittsburgh - City of Champions - die Stadt ist auch in der medizinischen Forschung führend (Mittel gegen Kinderlähmung, AIDS-Medikamente, Organverpflanzung).

George Washington mit seinem Freund aber späteren Gegner Guyasuta. "Point of View" heisst das Kunstwerk von James A. West. Im Hintergrund Downtown Pittsburgh. 


Top Secret
16. August 2011

In Iron Mountain durften wir ein riesiges, unterirdisches Lager von Originalfotos einer Bildagentur besuchen. Der Eingang ist extrem gut gesichert. Es ist ein ehemaliger Kalksteinbruch, in dem immer die gleichen klimatischen Verhältnisse herrschen. Alles war "top secret", aber dass hier das Original von E.T. lagert, darf ich sagen. Wir konnten Originalfotos von Martin Luther King, Diana und Charles und Fotos von Astronauten auf dem Mond ansehen, die wir aber nicht fotografieren durften. 


Edinboro und Erie, Pennsylvania
16. August 2011 - 17. August 2011

Nach dem "Top Secret" - Erlebnis erreichten wir auf den Sonnenuntergang den Edinboro Lake, ein natürlich entstandener, aber kleiner See. Wir assen im Sunset Grill, ein Restaurant, das nur im Sommer geöffnet ist.

Unzählige Kanadagänse bevölkern den Norden der USA. Hier sind sie Zugvögel, die eingeführten Kanadagänse in Europa dagegen standorttreu. 

Sicht aus dem Hotelzimmer des Comfort Suites Edinboro. So sieht es Meilenweit aus.

Die Queen Suite des Comfort Suites. So sieht es in vielen Hotelzimmern aus.

Blick auf Erie vom Presque Isle State Park, einer Halbinsel vor Erie, ein Naherholungsgebiet. Erie liegt etwa 30 Kilometer von Edinboro entfernt und gehört zum schmalen Uferstreifen des Lake Erie, den sich Pennsylvania gesichert hat.


Cleveland, Ohio
17. August 2011 - 22. August 2011

Cleveland liegt am Lake Erie, mit einer Maximaltiefe von nur 64 Metern und einer durchschnittlichen Wassertiefe von 19 Metern! Ein äusserst flacher See, trotzdem mit einem Wasservolumen von 480 km3. Im Vergleich Bodensee 48 km3 und Genfersee 89 km3! Aber der Erie-See ist selber ein Zwerg gegen den Lake Superior, der 12'100 km3 Wasservolumen vorweisen kann! Die Seen liegen auf einer Meereshöhe von 183 Meter Oberer See, 176 Meter Huron- und Michigansee, 174 Eriesee und 75 Meter Ontariosee.

Ich staune immer wieder, wie alt die Brücken in den USA zum Teil sind. Die "Veterans Memorial Bridge" wurde 1918 dem Verkehr freigegeben. Sie liegt mitten in der Stadt und überquert den Cuyahoga River.

Spektakulär. Riesige Schiffe durchqueren Cleveland auf dem Cuyahoga River, der in den Erie-See mündet! Cleveland ist in etwa so gross wie Zürich. Mit einer vergleichbaren Metropol-Region. Cleveland war bis 1932 ein bedeutendes Zentrum der Automobilproduktion (Chandler, Jordan, Peerless). Nachher übernahm das nahegelegene Detroit die Führung.

Blick aus unserem Hotelzimmer des DoubleTree by Hilton Hotel Cleveland Downtown - Lakeside durch die nicht gerade saubere Scheibe. In der Lobby trafen wir junge Schweden, die extra nach Cleveland geflogen waren, um sich hier von den absoluten Stars der Tätowierungsszene Tattoos verpassen zu lassen. Ich werde ihre schmerzverzerrten Gesichter nie vergessen. Es muss höllisch geschmerzt haben. Links der ehemalige Militärflughafen, der im 2025 den Geschäftsjets der Reichen dient.

Werbung für das weltberühmte Hard Rock Café von Cleveland. Trotzdem wurde es 2016 dauerhaft geschlossen.

Rock and Roll Hall of Fame! Das Gebäude, 1995 erbaut, ist zu einem Wahrzeichen von Cleveland geworden. Die Hall of Fame ist aber umstritten. Fast zum Zerwürfnis kam es, als Madonna aufgenommen wurde. Die ist jetzt wirklich keine Rock 'n' Rollerin. Die Sex Pistols lehnten eine Aufnahme ab. 

Lakeside - Cleveland - in der Nähe der Hall of Fame. 

Neben der City Hall findet man heute den weltgrössten Gummistempel von unglaublichen Ausmassen (8.5 m hoch, 7.9 m breit, 14.9 m lang). Von Oldenburg und van Bruggen 1982 ursprünglich für Standard Oil Company geschaffen, wurde sie von der neuen Besitzerin (BP America) abgelehnt. Heute steht sie im Willard Park und gilt als ikonisches Wahrzeichen der Stadt, das künstlerische Freiheit und öffentliche Meinungsäusserung symbolisiert.

"I've found Jesus - he was behind the sofa - the whole time" steht auf der Rückseite. Das Auto knarzte unter dem Gewicht der beiden Zombie-Lovers. Was für Typen in dieser Stadt.

Die Stadt hat schon bessere Zeiten gesehen. Erstaunlich, es sind nicht immer ganze Quartiere, die unter der wirtschaftlichen Situation leiden, es sind, wie hier im Bild, mitten in der Stadt Häuser, die komplett heruntergewirtschaftet sind. Wobei Cleveland sich im 2025 wieder etwas erholt hat und sich einen Namen im Biotech-Bereich gemacht hat. Die Stadt hatte 1930 900'000 Einwohner. Im 2020 waren es noch 380'000! 2010 waren in der 51 % Schwarze und 41.5 % Weisse. 

Ein Spieler von den Cleveland Cavaliers? Im zweiten Bild ein etwas seltsamer Zeitgenosse. Er war nicht der einzige Seltsame, der durch Cleveland lief. Street Photography par excellence von Sabina Guggenbühl.

Der Kriegsdenkmalbrunnen auch "Fountain of Eternal Life" mitten in Cleveland. Denkmal heisst "denk Mal"! Aber auch im 2025 schicken irre Führer dieser Welt ihre Bürger in den Krieg und in den Tod. Dann wird ihnen bei einer Zeremonie ein neues Denkmal gewidmet, mit anschliessender Party der Politiker und sonstigen Kriegsgewinner. Was für eine Schande für die Menschheit!

Und noch mehr tote Helden! Cleveland ist voll von Denkmälern!

Galleria at Erieview - ein Shoppingcenter, das im 2025 nur noch YMCA beherbergt und auf neue Mieter wartet. 2011 war es noch in Betrieb.

Im Gegensatz zur Galleria at Erieview ist "The Arcade" auch im 2025 immer noch ein beliebtes Shoppingcenter mit einem fast 100 Meter langem Glasdach. Wir Nicht-Shopper verpassten natürlich den Eintritt.

Progressive Field - der Cleveland Guardians Ballpark - Das Baseball-Stadion von Cleveland. Eindrücklich für 43'000 Zuschauer konzipiert. Bis 2021 hiessen sie Cleveland Indians!

"Have a seat!" wir schlichen uns in das menschenleere Stadion. Das Bild erinnert mich sehr an San Diegos "Fort Rosecrans National Cemetery"!

Hier liegen sie auf dem Soldatenfriedhof. Die, die einst Football, Baseball und Basketball gespielt haben und leben wollten. Da liegen die Männer, die von grössenwahnsinnigen Politikern in den Tod geschickt wurden. Wie kann da nur einer stolz darauf sein?


Captain America - The First Avenger
19. August 2011

Cleveland in Schutt und Asche? Es war zum verrückt werden. Aber ist das nicht eine New Yorker Strassenszene? Wir waren kurz ratlos.

Das sieht echt aus. Kurz nach einer riesigen Explosion lagen Trümmerteile und beschädigte Autos in der Strasse, die auf New York getrimmt war.

Kurz bevor wir in dieses Desaster stolperten, muss es noch heftige Detonationen gegeben haben. Die ganze Strasse war auf New York getrimmt. Die zwei unten waren Besucher wie wir (also fast wie wir😏).

Dann tauchte Captain America auf und wir wussten, wir waren gerettet. Chris Evans als Steve Rogers alias Captain America: The First Avenger.

Das waren noch Zeiten als Cleveland beliebt war. Ob die je wieder kommen?


Cuyahoga-Valley-Nationalpark, 20 Meilen südlich von Cleveland, Ohio
20. August 2011

Ein wunderschöner Wasserfall am Rande des Parks, die Brandywine Falls.

Ein Graureiher auf der Jagd.

Ein Schwalbenschwank tankt Nektar. 

Dauernd hörten wir schmatzende Geräusche, aber wir waren ganz alleine im Nationalpark. Es dauerte eine Weile bis wir diese Karpfen entdeckten, die irgendwelche Insekten von der Wasseroberfläche naschten.


Detroit, Michigan
22. August 2011 - 25. August 2011


Am Riverwalk mit Blick auf Windsor, Canada.


der GM Hauptsitz direkt am Detroit River gelegen
der River Walk
Kunst prägt die Stadt
die Brücke nach Canada
im People Mover durch Detroit, eine Rundstrecke, 4.7 km in 10 Meter Höhe
weltberühmt, lesender Passagier in einem Bahnhof der Bahn
für 50 cents drehten wir 4 Runden
das blaue, glasige Greektown Casino Hotel im Hintergrund
GM Eingang
Strasse durch Detroit in der Rush Hour!
82 % der Bevölkerung sind Schwarze
noch 'ne Runde
Werbung für ein Herrenkleidergeschäft
super Graffity Künstler verzierten fast ganz Detroit
Motown Hommage?
ein Teufelskerl
find ich auch top!
futuristisch
leere Strassen

Grand Central Station, der ehemalige Bahnhof
seit 1988 stillgelegt
Das "Heidelberg Project", ein Bürger hatte 1967 die Nase voll von Dealern und Mördern
mit Kunst wollte er Leute ins Quartier locken
verrückte Idee, aber gelungen, das Viertel gilt trotzdem immer noch als eines der ärmsten der ganzen USA, nachts würde ich dort nicht spazieren gehen. "Heidelberg Project" wurde nach der  Strasse des Quartiers "Heidelberg Street" benannt


Plackard Plants, nicht weit von Downtown entfernt
Strasse durch die Fabrik
verlottert
fast Kunst
eine längst stillgelegte Fabrik neben dem Gefängnis gelegen, man beachte die Tafel...
in der ganzen Stadt waren die Sprayer am Werk
mir gefällt's
aber ein nettes Fotosujet
mit einem Blick immer Richtung Dach, ständig fallen Teile runter
Kunst?
schwierige Lichtverhältnisse für Fotografen
die Denkerin
ohne Angst in gespenstigen Räumen
Kirchen und Graffity
im Stadtzentrum
nicht der einzige Oldtimer in der Stadt
das Haus steht leer
typischer Hintereingang
der Busbahnhof
posing!
menschenleer, nahe des Eastern Markets, ein Farmer Markt
Farmer's Market
mitten in Detroit
mit dem Fahrrad unterwegs
Strassenszene
man muss fast auf Autos warten...

Lobby des Atheneum Hotel, ziemlicher Kontrast zur Aussenwelt. 





GM Hauptgebäude in Detroit
es grüsst der Fotograf...
der People Mover in Detroit, nicht unbedingt "stadtverschönernd"
nochmals das Ceasars in Windsor Canada
Eine Möwe prominent im Bild
Bahnhofzierde (People Mover Station)
gehört zum Stadtbild
Der Leuchtturm am Detroit River
korrektes Befahren der Wege, für Schweizer selbstverständlich... und in der Stadt der Autos mit dem Fahrrad unterwegs, hat doch was, nicht?

so long guys