20. November 2021

Haubentaucher mit Herbstkindern, Eichelhäher im Eichelrausch und ein neuer Nachbar

Der Schneegeier nimmt ein Bad, Greifvogelpark Buchs SG

Haubentaucher

Die erste Brut der Haubentaucher wurde am 24. April 2021 durch einen hinterhältigen Angriff von Blässhühnern vernichtet. Um den 18. Juli hatte das Paar aber doch noch einen Junior gebären können. Haubentaucher ziehen 1-2 Bruten im Jahr auf. Als der Junior schon im Pubertätsalter war, aber immer noch laut schreiend Futter einforderte, entdeckten wir am 18. September das Elternpaar mit 3 frisch geschlüpften Küken. Nicht sehr zur Freude des Juniors. Aber taktisch wohl klug, denn im Spätsommer sind ihre Nachbarn, die Blässhühner nicht mehr aggressiv und lassen die Brut unbehelligt. Gute Nachbarn sind nicht nur für Haubentaucher wichtig.

Neue Nachbarn?

Unsere Wohnung im vierten und obersten Stock mitten in Dietikon verfügt über einen herrlichen Südbalkon, genauso wie unsere Nachbarwohnung und nur durch eine mannshohe Mauer getrennt. Während wir schon über 8 Jahre in der Wohnung hausen, wechseln unsere Nachbarn im Jahrestakt. Vielleicht liegt's an uns... Auch dieses Jahr war es wieder so weit. Als ich mit meinem Auto vor dem Haus parkierte, sah ich ein älteres Pärchen, das offensichtlich unsere Nachbarwohnung beäugte. Er mit Shorts im Military-Look, scharzen Kniesocken in weissen Sandalen und einem Edelweiss-Hemd, das sich über einen beträchtlichen Bauch spannte. Ein riesiges Schlüsselset mit Sackmesser klimperte an seinem Gürtel. Sie in einem züchtigen Kleid mit Blümchenmuster. Ich versuchte an den Zweien vorbei zu huschen, was er aber mit einem "Wohnst Du hier?" vereitelte. Ich nickte und murmelte "oben rechts". "Ha, Du Glückspilz, wir sind wohl Deine neuen Nachbarn." Mein Gott, war das 21 nicht schon schlecht genug? "Ich bin der Wädi, Walter getauft, und das ist Rosie. Wir sind nicht mehr so laut, jedenfalls nicht mehr so oft wie früher!" Mit einem glucksenden Lachen zwinkerte er mir zu und kniff seine Rosie tatsächlich in die Brust, was sie errötend, Kinn an ihrer Schulter reibend, mit einem "Ach Wäädiiih!" quittierte. "Witz verstanden, Kumpel?" Ich glaubte zu wissen, was er meinte. Und wäre ich Gebissträger, würde dasselbige nach seinem herzlichen Schlag auf meinen Rücken jetzt wohl am Rosenbusch vor der Garage baumeln. 

Früher war er mal Coiffeur und rechnete mir vor: "10 Minuten Schnitt für 18 Franken, 6 mal die Stunde, 8 Stunden pro Tag und das 6 mal die Woche. Wenn Du weisst, was ich meine!" Beachtlich, murmelte ich. "Ja, aber seit ein paar Jahren bin ich Chauffeur. Aber nur lokal, weisst Du. Damit ich abends bei meiner Rosie bin." Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hätte sie nichts gegen einen Wädi als Fernfahrer eingewendet. "Karatetrainer bin ich auch noch" und führte mir gleich ein paar Grundtechniken vor, was jetzt immerhin mir ein Lächeln abrang. "Musst in Zukunft keine Angst mehr haben, ruf' einfach den Wädi!" Etwas, das ich nicht 'mal machen würde, wenn jemand meinen Kopf an einem Teppich festgenäht hätte. 

Dann erfuhr ich, dass er früher einmal ein hervorragender Fussballer gewesen ist, und: "Wäre ich heute jung, mit einem Millionenvertrag in der Bundesliga kicken täte" und seinen Teamkollegen den 10 Minuten Schnitt verpassen würde, das habe aber nur ich gedacht. Er führte noch weitere heldenhafte Storys an, ich war mit meinen Gedanken abgeschweift. Ich stellte mir vor, wie er jeden Abend auf dem Balkon mit einem Bier in der Hand uns auflauerte und die neuesten Nachrichten kommentierte "musst nicht alles glauben, was in der Zeitung steht...". Eines Tages würde ihm das nicht mehr reichen und wir würden ihn in einem unserer Liegestühle vorfinden, "weisst Du, Rosie ist heute bei ihrem Nähplausch" und sicher würde er zu unserer Entlastung auch ab und zu auf unserem Balkon, unseren Grill anwerfen und uns zu seiner Party einladen. Spätabends würde er mich auf die Seite ziehen: "Gell, Du schaust Deiner Frau schon gut, nicht dass ich das auch noch machen muss!" So ein Typ, den man die Treppe runterstossen und die Tür hinter ihm zuschlagen könnte, er aber freudestrahlend auf seinem Balkon wieder auftauchen würde und nicht den leisesten Verdacht hätte, dass sein Besuch vielleicht unerwünscht war. 

Bei "Frauentausch" kam ich wieder zu mir (ich hoffte, er meinte die Serie), auch dank einem derben Hieb am Oberarm. "Was ist los, ist doch superwarm, warum hast Du Gänsehaut und wie heisst Du eigentlich?" Gerold, flüsterte ich. "Ah, der Gäri! Willkommen bei Wädis! Was sind denn Deine Hobbys?" Fotografieren, stammelte ich. "Ah, Dein Glückstag heute. Ich habe schon manchem Knipser das Einmaleins der Fotografie beigebracht, so ein Auge wie ich habe, findest Du selten!" An dieser Stelle schob ich reflexartig ein nicht aufzuschiebendes Bedürfnis vor und rannte ins Haus. 

Am Abend googelte ich nach NATO Stacheldraht und ob das Anbringen bei Wohnhäusern in der Schweiz erlaubt ist. So weit ist es aber nicht gekommen. Wädis zogen nicht ein. Aber ein junges Pärchen. Als ich an einem Abend die gläserne Balkontüre schon zugezogen hatte, streckte sie ihren Kopf über die Brüstung und winkte mir herzhaft zu. Oh, bitte nicht eine weibliche "Wädi"!!!

Kein Fotojahr

Während sich letztes Jahr bis in den Frühling hinein die Bilder, die sich uns boten, fast Tag für Tag vor Schönheit überschlagen haben, ist diesen Herbst im Limmattal nicht viel los. Weder ein Eisvogel noch die Gänsesäger zeigen sich. Ein paar Kormorane haben sich an der Nötzliwiese versammelt, aber der Fischreichtum im Tümpel ist fast nicht existent. Und der ewige Nebel macht die Gegend nicht schöner. Zu allem Uebel haben wir Mrs. Nötzli, die Schwänin, und ihre Jungen schon seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen. Hoffentlich wird der Winter besser.


aus dem Küken vom letzten Blog ist eine stolzer Junior geworden...
was für ein schönes Jungtier
der zum Teil schon selber für sein Futter sorgt
umso grösser war unsere Ueberraschung, als die Eltern von Junior noch 3 Küken aus ihren Federn zauberten
geht's noch herziger?
Was die Federübergabe bedeuten mag?
zwar schlucken die Kleinen schon erstaunlich grosse Fische, dieser war aber noch etwas zu gross
aber auch kleine Fische regen die Verdauung an...
manchmal lade ich Fotos im Limmattaler hoch, eine Leserin hatte solche Freude an einem Foto von Junior, dass sie mir einen Brief und leckere Läderacher Pralinés sendete. Vielen, vielen Dank, einfach mega süss:-)
es ist übrigens eher selten, dass Haubentaucher im Herbst nochmals Eltern werden

auch ein zweiter Besuch im Greifvogelpark Buchs lohnt sich, hier der Malayenkauz
der Andenkondor, die Schönheit liegt im Auge des Betrachters!
der Schneegeier hat es mir angetan, ein Prachttier
ein Hohrückensteak?
Pflege ist auch für Geier ein Muss
der südliche Truthahngeier würde die Rolle als Rotkäppchen problemlos erhalten
der Wollkopfgeier, was für ein exotischer Vogel
Eule oder Falke, das ist hier die Frage
der Schopfkarakara steht gerne im Mittelpunkt
was will der Weisskopfseeadler uns mitteilen?
meine Königin und der König der Lüfte verstanden sich prima
das freut auch die Schneeeule

nur ganz kurz und scheu zeigte sich ein Eisvogel an der Limmat
Junior, der Haubentaucherjunge, prüft den Landgang, das erstaunt auch die Teichralle
viel zu selten sieht man die Ringelnatter
auch ein schönes Geschöpf!
Morgendusche für den Kleinen
nicht immer nimmt der Junior seine Aussenseiterrolle soo cool
er zeigt seinen Eltern deutlich, dass er noch nicht ganz ohne sie leben kann (Haubentaucher essen keine Grünpflanzen!)

der Tanz der Wasserläufer
eine Wanzenart, die Physik perfekt ausnutzt
kurze Zeit zeigte sich ein Schwanenpaar an der Partymeile in Glanzenberg, trotz der wummernden Bässe, keine Scheu vor Festivitäten!
Junior im Farbentaumel
auch die Stockente gibt ein schönes Bild ab
normalerweise sind Eichelhäher extrem scheu
sogar bei ihrem Flug nutzen sie Bäume als Deckung
aber wenn die Eicheln reif sind, gibt es kein Halten mehr
Dutzende verlustierten sich in den Eichen bei Glanzenberg
jede Scheu vor Fotografen verloren
nur die Eichel im Kopf!
der Schwan denkt wohl, das sei seine Party und...
beäugt schon mal die Getränke...

Unser jährliches Herrenweekend in Waltensburg: Hier beim Ausflug zur Bündner Rigi, ein Restaurant mit 6 Doppelzimmern am Piz Mundaun
mit herrlichem Blick auf den Golfplatz Sagogn und die Ruinaulta
Piraten am Piz Mundaun!
Richard führte die Truppe unserer Biker an, kurz vor der Bündner Rigi
die Ruinaulta, der Grand Canyon der Schweiz
Das Restaurant am Badesee in Davos Munts
Licht und Schatten im Val Lumnezia 

zurück am Tümpel bei Glanzenberg, die kleinen Haubentaucher sind gewachsen
immerhin beehrte uns eine Bergstelze 
blur motion der Bergstelze
wunderschön
der Graureiher von Insekten genervt
schon kuscheln sie wieder
der Haubentaucher mit einem satten Fang für einen der 3 Kleinen
man glaubt es kaum, dass der diesen Fisch schlucken kann
ein Elternteil schaut immer, ob ganz aufgegessen wird...
ein Vogel, der auf allen Plattformen viele Likes generiert
das Rotkehlchen
der Graureiher vor den ersten farbigen Blättern
emsig fangen die Haubentaucher Fisch um Fisch für ihre Jungs
das muss nicht sein!
10 Kormorane sind wieder an die Nötzliwiese zurückgekehrt
die Augen, wie die Luftaufnahme von Südseeinseln
ein Alet haimässig
er schnappt nach Zuckmücken
Dietikon bietet leider wenig landschaftliche Schönheit für Sonnenaufgänge, in der Mitte der Säntis

Herbst am Klingnauer Stausee
Sabina ist wieder einmal mit Fotoapparat unterwegs, danke my Love
vom Beobachtunsturm am Klingnauer Stausee sieht man die Haubentaucher ihren Frass jagen
die Stockente zeigt ihre Flugkünste
es gibt am Stausee viel zu sehen, hier eine Löffelente, allerdings auch für 600mm weit entfernt
zum Glück sind die Meisen näher
verdammt, etwas zu spät
eine Reiherente säubert sich
Krickenten
das hätt' ich nicht erwartet: Ein Piranha in Schweizer Gewässern!
cool:-)
das Rotkehlchen trällert ihr Liebeslied
auch Rostgänse sieht man an der Aare

Herbst an der Limmat, für einmal kein Nebel!


so long guys