Gog and Magog, die zwei 40 Meter hohen Felstürme bei den Gibson Steps. Sie gehören nicht zu den 12 Aposteln.
Australien, East Coast - 3. Teil Trilogie
10. November 2011 - 4. Januar 2011
Melbourne gestreift, über die Great Ocean Road zu den 12 Aposteln
14. Dezember 2011 - 17. Dezember 2011
When Tim and I to Melbourne went, we met three women in a tent. I had one and Timbuktu... aber erstens war ich nicht mit Tim unterwegs und zweitens in einem klapprigen Campervan, der auf australischen Strassen das Gehör peinigt. Melbourne soll schön sein, wir haben aber nur kurz die Innenstadt gesehen. Das Fotogeschäft nahm sich 24 Stunden Zeit, um meinen Sensor zu reinigen, dafür kassierten sie 90 Bucks und weil normalerweise 48 Stunden draufgehen, nochmals 30! Ein bisschen viel für etwas, das wohl kaum 5 Minuten dauert.
Dafür freuten wir uns auf die Fahrt auf der Great Ocean Road. Der Ocean ist wirklich "great", diese blauen und grünen Farben in allen Schattierungen. Es ist auch eine ganz nette Fahrt, dem Hang entlang nach Apollo Bay, einem Küstendorf mit Hang Loose-Charakter. Das Wetter war wieder mal regnerisch und kühl. Nur genau an dem Tag, an dem wir die 100 km zu den 12 Aposteln fuhren, strahlte die Sonne vom dunkelblauen Himmel.
Nicht nur die 12 Apostel kann man bewundern, der Küste entlang stehen noch andere Felsformationen. Die Jünger sollen nach Ayers Rock das meist fotografierte Naturwunder Australiens sein. Und wirklich, sogar in den Hunderten von asiatischen Touristen findet man einen Platz für ein gutes Foto. Aber tausend Kilometer fahren, um diese paar Felsen zu sehen?
Von Apollo Bay drehten wir ab ins Landesinnere. Zuerst noch über grüne Hügel und saftige Weiden, durch fast verlassene Dörfer und Niemandsland. Die Gegend wird immer flacher und stundenlang fährt man an bewirtschafteten Feldern vorbei.
Mr. & Mrs. Smith
Ich hielt bei der Einfahrt zu einer Farm, um eine Windmühle zu fotografieren. Da fuhr Mr. Smith mit seinem Pick-up vor. Vielleicht lag es daran, dass wir uns auf Anhieb sympathisch waren, aber wahrscheinlich sind sie zu allen Fremden nett. Für 2.5 Mio AUD wäre die Farm zu haben, Wayne und seine Frau Lynette wollen sich nach 40 Jahren langsam zurückziehen und endlich auch einmal in so einem Gefährt wie wir es fuhren, Australien bereisen.
Er lud uns ein, seine Kuhherde zu fotografieren, wir sollten einfach auf die Weide fahren. Klar liessen wir diese Gelegenheit nicht aus und nach ein paar Minuten raste Lynette auf einem ATM mit May, der Hirtenhündin auf dem Rücksitz, auf uns zu. Ein Energiebündel par excellence (Lynette). Sie zeigte uns die Halle, wo die Schafe geschoren werden und erklärte uns den ganzen Prozess.
Und Lynette, die nicht sehr viel von Schafen hält, wollte uns auch noch ein paar vor die Linse treiben. Wayne, mittlerweile wieder zu uns gestossen, fand die Idee nicht sehr gut und zog sich wieder zurück. Lynette aber preschte auf ihrem Gefährt wie eine Wilde auf die Herde zu. Mit May als Helferin trieb sie die Schafe in unsere Richtung. Dumm nur, dass Wayne das Gatter nicht geschlossen hatte und schon büxten ein paar aus. Lynette, peinlich berührt, hinterher. So konnten auch wir noch unseren Jagdtrieb ausleben und trieben die verängstigten Tiere gemeinsam auf die Weide zurück. Ich hab mich köstlich amüsiert.
Mildura, Obst- und Fruchtplantagen für die ganze Welt
Einen Tag später hatten wir die riesigen Felder hinter uns gelassen und fuhren an Tausenden von Rebstöcken, Obst- und Fruchtplantagen bis nach Mildura. Die grösste Stadt weit und breit, gepflegt und in einer riesigen Senke gelegen, die gelegentlich fast völlig überflutet wird. 30'000 Einwohner geniessen das herrliche Klima.
Mungo Natioal Park - Outback
Und vor allem ist Mildura der perfekte Ausgangspunkt um in den Mungo National Park zu gelangen. Wir mieteten einen 4x4 um die 88 Kilometer auf Naturstrassen zu überstehen, unser Gefährt hätte uns in den Wahnsinn getrieben.
Der Park umfasst einige Seen, die aber seit der letzten Eiszeit ausgetrocknet sind. Und der Mungo lehrte uns eines. In Australien ist der Weg das Ziel. Wer am Ende seiner Etappe auf atemraubende Naturwunder hofft, wird hier kaum glücklich.
Über Dubbo nach Bathurst zurück nach Sydney
Nach zwei Nächten in der nicht ganz billigen, dafür aber luxuriösen Lodge mitten im Niemandsland fanden auch wir wieder zurück in die Zivilisation. Und nach 800 Kilometern fast gerade aus, sind wir in Dubbo gelandet. In etwa gleich gross wie Mildura, aber mit einem weit herum bekannten Western Plains Zoo, den man zu Fuss, auf dem Fahrrad oder im eigenen Auto erkundet. Die Tiere sind artgerecht gehalten, manchmal so artgerecht, dass der Besucher das Tier nicht zu Gesicht bekommt.
Weiter geht’s nach Bathurst, wo wir das Jahresende verbringen werden. Sie ist die älteste Stadt von Australien, die nicht an der Küste liegt. 200 km von Sydney entfernt und für uns sehr typisch für australische Siedlungen.
Melbourne und Great Ocean Road
14. Dezember 2011 - 17. Dezember 2011
Die Skyline von Melbourne mit dem Marvel Stadion.
Die Great Ocean Road schlängelt sich der Küste entlang, eine richtige Mini Number 1 von California.
Schöne Aussichtspunkte auf das Meer.
Apollo Bay und die Marengo Cliffs
14. Dezember 2011 - 17. Dezember 2011
Unser Heimetli auf dem
BIG4 Pisces Apollo Bay Campground. Auch wenn es fast ein bisschen heimelig aussieht, man gewöhnt sich nicht an alles. Bis am Schluss verfluchte ich dieses Gefährt. Es war einfach zu eng für mehr als eine Woche.
Natürlich waren wir meistens in der Natur draussen. Wie hier mit Blick auf die Wellen des "Südlichen Ozeans"!
Was viele nicht wissen. Von Apollo Bay (kommt vom Mondfahrtprogramm her) aus, kann man Heissluftballon-Fahrten absolvieren und überfliegt unglaublich eindrückliche Gegenden wie hier die Igusaba-Wüste. Eine Gegend von Aborigines bewohnt. In den runden Häuschen wohnen meistens mehrere Familien.
Ein Bus für Reisende aus Asien. Jedes Fenster beherbergt einen Schlafplatz. Nicht in meinen Alpträumen bitte!
Reingefallen? Das mit Apollo Bay und den Ballonfahrten über Aborigines - Gebiet ist natürlich völliger Blödsinn. Aber das Foto ist wirklich in Apollo Bay aufgenommen worden. Marengo Cliffs werden die Steinformationen genannt.
Die zwölf Apostel und Gog und Magog
16. November 2011
Im Vordergrund der Apostel, der 2005 zusammenbrach.
Endlich sahen wir die 8 verbliebenen Felstürme der 12 Apostel mit eigenen Augen. 60 Meter hoch! 2019 ist noch einer eingestürzt. Jetzt sind es nur noch 7 Apostel. Es hat auf relativ kurzer Strecke noch mehr alleinstehende Felsformationen, wie Gog und Magog, den Razorback, den Arc de Triomphe und andere.
Wir hatten Glück. Die Gibson Steps waren geöffnet. So konnten wir an den Strand mit bester Sicht auf Gog and Magog. Die zwei Felstürme gehören nicht zu den zwölf Aposteln.
Der Razorback, soll wie ein Rasiermesser aussehen. Naja, jedenfalls auch sehr eindrücklich.
Der Arc de Triomphe.
Gog oder Magog? Jedenfalls eindrücklich.
Hobbits Wald?
17. Dezember 2011
Auf dem Weg von Apollo Bay kommt man zwangsläufig an "
Maits Rest, Rainforest Walk" vorbei. Ein schöner Spaziergang.
Man taucht in eine ganz eigene Welt ein. Giant "Myrtle Beech Trees" säumen den Weg.
Die Farne sind riesig. Man fühlt sich selber wie ein Hobbit.
30 Minuten dauert der Rundgang. Wunderschöne Riesenfarne wuchern im ganzen Wald.
Ein Lagerplatz von Hobbits oder anderen Waldwesen? Sehr wahrscheinlich ja.
Die grünen Hügel Afrikas?
17. Dezember 2011
Kurz nach Apollo Bay im Landesinneren, ca. 300-400 Meter über Meer (blau im Hintergrund). Genau so stellte ich mir die grünen Hügel von Afrika vor, die Hemingway 1935 in seinem Buch "Die grünen Hügel Afrikas" beschrieben hat.
Wir waren aber im grünen Australien und auf dem Weg nach Halls Gap. Hier ein Blick auf das West Barwon Reservoir. Halls Gap ist ein kleiner Ort mit vielen Übernachtungsmöglichkeiten (300 Einwohner, 6000 Betten in der Umgebung). Ein Ort mit viel Wasser und bizarren Felsformationen. Eine Schlucht heisst sogar Grand Canyon. Leider waren wegen Unwetters die meisten Wege und viele Strassen gesperrt. Ich mag mich aber noch an den gewaltigen Sternenhimmel erinnern, den wir von
unserem Campground aus gesehen hatten. Man meinte, man könnte die Sterne anfassen. Etwas zu viel Bier liess uns die Kameras leider vergessen.
Die Landflucht hat nicht nur die USA im Griff. Auch in Australien ziehen immer mehr Menschen in die grossen Städte und versuchen ihr Land zu verkaufen. Diese Brewery stand zum Verkauf. Und sie hat auch einen Käufer gefunden. Im 2025 heisst sie
Forrest Brewing Company, Forrest VIC 3236.
Wir fuhren durch uns unbekannte Orte, wohl auch nur den Einheimischen bekannt. Vieles sah heruntergekommen aus. Aber vielleicht täuscht der Eindruck. Dieses Hotel
"The Commerical Hotel Camperdown" in Camperdown gibt es auch im 2025 noch.
Mr. & Mrs. Smith auf einer ganz gewöhnlichen Farm
19. Dezember 2011
Eigentlich wollten wir nur diesen Briefkasten fotografieren.
Plötzlich stand der Farmbesitzer Wayne Smith vor uns. Ob wir seine Farm sehen wollten? Ja, klar. Wir sollen mit dem Camper die Wiese fahren und seine Kühe fotografieren. Er erzählte uns, dass wir für 2.5 Mio. AUD die Farm kaufen könnten. Wir meinten, es sei eine Überlegung wert.😏
Unser Geschoss auf Waynes Wiese. Das interessierte sogar kurz die Kühe.
"Was sind denn das für welche?"
"Ach, Touristen, die geben nie was..." Naja, meine Interpretation.
Sabina war enttäuscht. Sie hätte die Kühe gerne gestreichelt.
Merino Wolle, Schafe scheren
Nach den Kühen kam Lynette Smith angebraust. May, die Hündin, ist mit ihren 12 Jahren lieber auf als neben dem Honda. Im 2025 haben wir erfahren, dass Lynette schon länger nicht mehr lebt.
12. März 1952 - 17. Juli 2021, rest in peace, Lynette. Wir werden Dich und Deine Jagd nie vergessen!
Leider kamen wir zu spät zum Scheren und um das Spektakel zu erleben. Wahrscheinlich hätten wir gleich mithelfen können.

Lynette erklärte uns ihre Welt. Sie, die Schafe für sehr dumm hält, lebt aber ganz gut von deren Wolle. Der Gurt ist für den Scherer, um dessen Rücken zu schonen. Ja, das ist harte Arbeit, das ist kein Ponyhof!
Ein Jobangebot als Scherer? Warum nicht?
Die Energie der Hektik, des Getrampels, der Zurufe und das Gemecker der Schafe hing noch im Raum.
In diesem Gerät werden die Ballen gepresst. 200 Kilogramm wiegt 1 Ballen! Und Hände und Füsse weg von der Maschine. Die hat verdammt viel Power.
Den genauen Sinn weiss ich im 2025 nicht mehr. Ich glaube, so werden die Schafe mit Zeichen versehen.
Was immer die Zahlen bedeuten. Wir hoffen, sie haben ein gutes Einkommen. Ein Schaf bringt pro Jahr ca. 4.5 kg Wolle. Im 2025 war der Durchschnittspreis 12 USD pro Kilogramm. 50 - 55 USD bringt ein Schaf pro Jahr.
Die Jagd
19. Dezember 2011
Lynette, die übrigens nicht viel von Schafen hielt, stach der berühmte Hafer. Sie wollte uns zeigen, wie sie und Hay, die 12-jährige Hündin, ein Schafsherde jagt. Wayne fand das keine gute Idee und zog sich auf die Farm zurück.
Lynette und May legten los. Eines der Schafe erschrak derart, dass es über den Zaun sprang.
Einmal rauf und einmal runter. Dummerweise hatte Wayne das Gatter nicht geschlossen und so büxten einige der Schafe aus. Lynette war dies ziemlich peinlich. Wir aber hatten unseren Spass und halfen wie Profis die Ausgebüxten zurück auf die Wiese zu treiben.
Auch May hatte ihren Spass und hetzte hinter den Schafen her.
May zeigte dann aber schnell, dass sie lieber auf dem Gefährt Platz nimmt, als Merinoschafe zu jagen. Lynette und Wayne wollten ihre Farm verkaufen und nach all den harten Jahren wie wir Australien bereisen. Leider konnte ich nicht herausfinden, ob ihnen dies vor dem Tod von Lynette gelungen ist.
On the road
19. Dezember 2011
Nach der Smith Ranch fuhren wir 2-3 Stunden durch solche Gegenden. Wirklich schön und wie in Amerika, der Himmel so weit!
Der Camper ist uns nie ans Herz gewachsen. Da konnten die Gegenden noch so einzigartig sein!
Halls Gap
20. Dezember 2011
Auf unserem
Campground in Halls Gap wurden wir am Morgen von einer Schar Nasen-Kakadus überrascht.
Ein wenig geselliger, aber schöner Kakadu.
Wir wären gerne noch ein paar Tage geblieben, aber da rund um Halls Gap alles überschwemmt und viele Strassen geschlossen waren, zogen wir weiter nach Mildura.
Jedes Mal wenn ich den Hilux sehe, krampft sich etwas in mir zusammen. Das war wahrlich keine Liebe.
Pausen auf langen Fahrten sind überlebenswichtig!
Für einmal stört mich unsere HDR-Manie in dieser Zeit nicht so sehr.
Weites, fruchtbares Land. Es war wunderschön zum Durchfahren. Fast wie in einem Märchenbuch.
Mildura, Victoria
20. Dezember 2011 - 22. Dezember 2011
Wo liegt denn der Mungo National Park bei Mildura?
Da sind wir jetzt aber beide froh, dass wir nicht 1956 hier gestanden sind. Pegelstände am Ufer des Murray Rivers. Immer wieder wird die Gegend überflutet. Name of the game! Ganz in der Nähe war unser Campground, der
NRMA Mildura Riverside Holiday Park, an den wir uns im 2025 nicht mehr wirklich erinnern.
Der Flughafen von Mildura: Ein Flug kam am 24.12.2011 um 15:05h von Melbourne. Im 2025 gibt es pro Tag ein paar Flüge von und nach Mildura von Sydney und Melbourne. Ich glaube, wir fühlten uns um die Weihnachtszeit ein bisschen einsam. Nun, das Outback ist auch recht einsam.

Aussergewöhnliche Fotos erfordern aussergewöhnliche Stellungen. Sabina fotografiert ein Autowrack auf dem Weg von Mildura zum Mungo National Park. Ich hoffe, die Schusslöcher sind nach dem Unfall entstanden. Jedenfalls war der Wagen übersäht davon!
Mungo Lodge / Mungo National Park
22. Dezember 2011 - 24. Dezember 2011
Die
Mungo Lodge, eine feudale Unterkunft mitten im Outback. 88 Kilometer von Mildura entfernt und auf guten Naturstrassen zu erreichen. Wir wechselten auf einen Mietwagen, mit unserem Gerät wäre die Fahrt eine Tortur geworden. Wir fuhren so schnell wie möglich in den Park.
Mit unserem Mietwagen erkundeten wir den Mungo National Park. Ein sehr spezielles Erlebnis.
Als erstes fuhren wir den Mungo Lake Lookout oder Mungo Lookout an. Der See ist aber seit der letzten Eiszeit ausgetrocknet. Im Hintergrund die nicht sehr hohe, aber 33 Kilometer lange Sanddüne, die sogenannten "Walls of China". Der Drive durch den Park ist gute 70 Kilometer lang. Genügend Wasser mitnehmen, denn es wird hier sehr heiss, aber immerhin ist die Luft trocken. Gut möglich dass im Mai hier temporär ein See entsteht. Die Niederschläge können in dieser Gegend heftig ausfallen.
Die Thermik nutzend folgte uns eine zeitlang dieser Keilschwanzadler. Er ist der grösste Greifvogel Australiens und hat eine Flügelspannweite von mehr als 2 Metern.
Vielleicht hielten beide nach dem anderen Ausschau. Der Adler als Räuber, der Gould Waran als Beute. Allerdings werden diese Warane bis zu 1.6 Meter lang. Sie wohnen in Erdhöhlen, z.B. in Kaninchenbauten. Und von diesen gibt es unzählige in der Gegend.
Dann standen wir plötzlich auf einem riesigen Platz und vor einer riesigen Scheune. Hier wurden oder werden Schafe geschert. Die Anlage hatte zwar auch sanitäre Anlagen, schien aber verlassen zu sein. Im Laufe der Jahre müssen diese Anlagen ausgebaut worden sein und im
2025 kann man da übernachten. Die Maschine ist eine uralte Dampfmaschine, die früher in der Landwirtschaft als Energiequelle eingesetzt wurde. Wir waren positiv überrascht.

Wir streiften um die Anlage herum. Ganz alleine. Als wir zu unserem Mietwagen zurückkehrten, waren wir noch mehr überrascht. Ein komisches Vehikel, wohl selbst gebaut, mit einer schweizerischen Autonummer aus Solothurn. Ein Schweizer Paar, das seit 40 Jahren Afrika bereiste, das erste Mal in Australien und von der australischen Tierwelt nicht gerade angetan war. Ausser dass er entsetzt war, wie aggressiv die Brown Snake war. Wir haben in Australien (Sabina meint, wegen meinem Balletttänzer-artigen Schritt) nie eine Eastern Brown Snake gesehen. Sie ist nicht nur aggressiv, sondern auch die zweitgiftigste Schlange der Welt. Wir hatten verschiedene Pläne und unterhielten uns nur kurz. Tatsächlich besuchten die beiden uns aber einmal ein Jahr später in Männedorf in der Schweiz. So nett sie war, so anders war er. Trotzdem, gute Reise!

In der freien Natur sind die Kängurus eher scheu. Es war wunderbar, diese Roten Riesenkängurus in der freien Wildbahn zu sehen. Sie sind die grösste Beuteltier-Art. Von der Grösse und dem Gewicht her, sind sie uns Menschen sehr ähnlich.
Wohl auch ein rotes Riesenkänguru. Es beobachtet uns sehr genau!
Auch die Emus waren in der freien Wildbahn sehr scheu. Kaum sah die Mutter (oder der Vater) uns Menschen, rief sie ihre Jungen zu sich. Ich schwöre, die reklamierten wie Kinder von Menschen. "Ach, Mutter, lass uns noch ein bisschen spielen, die machen uns doch nichts!" oder so! Trotzdem hetzte der erwachsene Verantwortliche die Kinder in den Wald. Okay, bei uns Menschen verläuft es wohl umgekehrt!
Walls of China
22. Dezember 2011
Nicht wenige Touristen erwarten einen kleinen Grand Canyon bei den Walls of China, wir auch.
Auf Werbetafeln sieht es nach mächtigen Strukturen aus.
Nun, man wird schnell eines Besseren belehrt. Trotzdem war's schön.
Sonnenuntergang im Mungo National Park auf den Walls of China Sanddünen. Ein Traum.
Kein Wunder waren wir nicht ganz alleine. Auf der Rückfahrt durch das Grasland erlebten wir etwas Grauenhaftes. Nach Einbruch der Dämmerung hatten wir das Gefühl, die Ebene beginne zu leben. Was sie auch tat. Es müssen Hunderttausende von Kaninchen gewesen sein, die aus ihrem Bau krochen. Es war echt beängstigend. Im Schritttempo fuhren zurück in die Lodge.
Wenn ich es nicht selber gesehen hätte, ich würde es nicht glauben. Der Sand schien pink zu leuchten!
Der Wind formte herrliche Muster in den ultrafeinen Sand.
Schön war's im Mungo Land.
Hell's Gate
25. Dezember 2011
Das Wetter sah sehr bedrohlich aus. Vor allem kann man nur vor oder zurück. Auf dem Weg nach Hay.
Hell's Gate, das waren ja gute Zeichen! Wir sind dem Teufel aber nochmals von der Schaufel gesprungen.
Hay, New South Wales
"I have my memories"
25. Dezember 2011
Der Bahnhof von Hay, 1989 fuhr der letzte Zug, 2007 wurden die Gebäude renoviert.
Der Bahnsteig von Hay. Wunderschön altmodisch. Aber ein Zug wird hier wohl nie mehr bewegt. Sehr bewegt hat uns ein Mann, der auf dem
Hay Plains Holiday Park (Campground) in einem Stoffzelt hauste. Es hatte stark geregnet und das Zelt sah völlig durchnässt aus. Wir suchten das Gespräch mit ihm. Er erzählte uns, dass seine Verwandtschaft ihn an Weihnachten (und wohl auch sonst) nicht mehr sehen wolle. Alkohol und so. Aber er sei nicht einsam: "I have my memories." Dann wich er uns für den Rest der zwei Tage aus. Wir liessen ihm bei unserer Abreise 400 AUD und ein paar Bücher vor dem Zelt zukommen. Es war eine wirklich traurige Weihnachtsgeschichte.
Auch das "
Foodworks" gibt es immer noch. Hay hatte im 2023 etwa 2000 Einwohner.
Ebenfalls ist die Japp's Pharmacy im 2025 noch voll im Business. Wir haben keine Passanten weg retuschiert. Es gab schlichtweg keinen Menschen am 25. Dezember 2011 in Hay. Alles hatte geschlossen. Es war sehr gespenstisch. Wir waren froh, als wir weiterfahren konnten.
Die Weiterfahrt war genau so gruselig. Wo sind wir da gelandet?
Der Zoo von Dubbo
28. Dezember 2011 / 29. Dezember 2011
Der Tiger von Dubbo. Ob das wirklich Sinn macht, einen Tiger in Australien zu halten. Gegenüber Zoos habe ich die gleich zwiespältigen Gefühle wie zum Beispiel gegenüber Facebook. Der Zoo von Dubbo ist aber weltweit geachtet, da er ein Vorreiter für artgerechte Haltung ist und war. So sind Gitter und Wände mehrheitlich durch Wassergräben ersetzt worden. Und auf manchen Gehegen haben wir kein Tier gesehen. So hat uns der Zoo echt gut gefallen.
Afrikanische Wildhunde, Ibisse, Dingos, Rosellasittiche, Koalas, Kakadus, Mendesantilopen (von denen mehr in Zoos leben, als in der freien Wildbahn), Nilpferde und noch viel mehr Tiere haben im
Zoo Dubbo schöne und artgerechte Gehege. Aber es gibt in diesem Zoo noch viel mehr Tiere wie Elefanten, Kamele, Schildkröten, Geparde, Löwen, Wasserbüffel, Strausse und viele andere. Der Zoo ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Immer konzentriert Ausschau halten. Auch die Erdmännchen leben authentisch.
Keine Berührungsängste kennen die Giraffen.
Dieses Bild hat mir schon immer gut gefallen. Die Australibisse sind auch nicht gefangen. Die nisten freiwillig hier. Sehr schön!
Happy New Year in Barthurst, New South Wales
29. Dezember 2011 - 2. Januar 2012
Ich denke, das ist ein Autograb. Barthurst, wo wir das Jahresende feierten. Etwas speziell, finde ich.
Auch Barthurst war am Jahresende menschenleer. Warum wir hier gelandet sind, weiss ich nicht mehr.
Vielleicht wegen den schönen Blumen, die als Trennelement dienen?
Oder wegen dem Royal Apartment House? 1840 gebaut!
Oder wegen diesen wunderschönen Fackellilien?
Vielleicht waren wir auch dort, wegen der Goldgräberstadt Hills End.
Einen Blick in den
Grand Caynon von Australien konnten wir auch noch geniessen. Bevor wir wieder in Sydney waren.
Schon bald würden wir in Thailand Tausende von Fotos schiessen!
Happy New Year from Down Under!