15. Januar 2012

Thailand - last but not least

mein Lieblingsbild

In Bathurst, auf einem gesichtslosen und schlecht besuchten Campground, liessen wir an Silvester die Korken knallen. Am 2. Januar fuhren wir nach Sydney, nicht ohne noch einen Blick in den Grand Canyon der Blue Mountains geworfen zu haben. Diese Berge liegen 100 km von Sydney entfernt, für australische Verhältnisse ein Naherholungsgebiet. Zum Glück fuhren wir nicht in die andere Richtung. Vor Katoomba staute sich der Verkehr von Sydney kommend auf gut und gerne 20 Kilometern, nicht einmal stockend, sondern grösstenteils stehend. Gute Fahrt, Freunde.

Wir hatten unser Hotelzimmer in Haymarket gebucht. Nach der Enge des Wohnmobils haben wir uns im Zimmer, das eigentlich mehr eine 2-Zimmer-Wohnung war, fast verlaufen. Haymarket ist ein lebendiges Viertel von Sydney und liegt mitten im Thai-Quartier. Eine perfekte Einstimmung auf Bangkok.

Als der Flieger abgehoben hatte und ich nochmals die Strände um die grösste Stadt Australiens von oben sah, war ich mir ziemlich sicher, nie wieder australischen Boden zu betreten. Obwohl ich gerne stundenlang durch die gleiche Gegend fahre und die Gegenden in New South Wales und auch in Victoria meist lieblich waren, so richtig angefreundet haben wir uns mit dem Land nicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass in Australien einige der giftigsten Viecher dieser Welt leben. Aggressive Schlangen wie die Brown Snake und vor allem für Camper, zwei extrem giftige Spinnen-Arten, lassen die absolute Entspanntheit vielleicht nicht zu. Es dreht sich auch alles um die grossen Zentren, ausserhalb ist dann schnell gar nichts mehr los. Für Einsiedler perfekt. Und leider sind die Sehenswürdigkeiten wirklich dünn gesät. Wir sind immerhin 6000 km gefahren und waren nicht mal von den zwölf Aposteln überwältigt. Aber die Leute sind okay und haben Humor, wie Glen, den wir auf einer Tour in Bangkok trafen. Auf meine Bemerkung, Australier seien nett, meinte er trocken: „So, you haven’t met my family!“

Die ersten Tage in Bangkok wohnten wir im Four Wings Convention Hotel. Ein riesiges Zimmer mit allem erdenklichen Luxus und das für gute 60 Franken pro Nacht. Leider aber abseits gelegen, so mancher Taxifahrer im Zentrum weigerte sich dorthin zu fahren oder kannte schlicht den Weg nicht.

Wir liessen uns von einem Tuktuk-Fahrer ein paar Quartiere zeigen und kauften neue Kleider im MBK, einem riesigen Einkaufscenter für Touristen. Abends brüteten wir über Prospekten und prüften die Vorschläge für Ausfahrten im Facebook-Forum deutschsprachiger Thailandfans.

Da wir nicht mehr alle Zeit der Welt hatten, sondern nur knappe 12 Tage bis wir meinen Bruder und seine Frau in Bangkok treffen würden, beschlossen wir, ins Zentrum zu ziehen. Zwar alles doppelt so teuer wie ausserhalb, aber nicht weniger luxuriös. Im Sofitel Silom fühlen wir uns pudelwohl. Dominik, der Food und Beverage Manager und aus Bonaduz (Graubünden, Schweiz) stammend, wird einen leicht erhöhten Umsatz an Singa-Bier feststellen.

Noch nie in meinem Leben hatte ich eine Tour gebucht. Hier gleich 5 in a row. Und das hat sich wirklich gelohnt. Am Dienstag wurden wir um 7 in der Früh von einem weiblichen Guide abgeholt und in einer Limousine an den Floating Market Damnoen Saduak chauffiert. Der Markt liegt fast 100 km ausserhalb Bangkoks und würde ohne Touristen wohl nicht mehr existieren. Trotzdem ein faszinierendes Wirrwarr an Menschen, Booten und Brücken. Sumivol, unsere Führerin zeigte sich einzig über unsere nicht existierende Kauflust enttäuscht. Vor allem da die Tour einige Stopps an Strassenmärkten und bei anderen umsatzbolzenden Verkaufsmaschinerien beinhaltet. Sumivol liess die letzten beiden resigniert sausen und nur auf meinen Wunsch hin zeigte sie uns noch den grössten Edelsteinladen Thailands. Eine Massenabfertigung auf hohem Niveau, aber wer tatsächlich ein Schmuckstück mit Rubin, Saphier oder dergleichen im Auge hat, wird dort auf allen Karatstufen fündig.

Am Mittwoch holte uns Peter um 630h ab. Im Gegensatz zum Dienstag war dies eine Gruppentour. Der Nationalpark Khao Yai liegt 170 km von Bangkok entfernt. Auf der Fahrt dorthin schleuste er uns durch einen heimischen Markt mit Lebensmitteln, die ich nur in Alpträumen essen würde. Peter gab sein Bestes, aber seine Sprüche erreichten selten das zahlende Publikum (Take yul time, but we have to go, but you can stay, will pick u up tomollo). Das erste Mal waren wir in den Bergen Thailands, am schönsten Aussichtspunkt der Tour brausten wir allerdings vorbei und kamen auch nicht mehr an einen anderen. Die Fahrt auf einem Ochsenkarren war wohl Zeitschinderei, die 198 steilen Stufen hinab zu einem Wasserfall aber die Mühe wert. Die Affen, die rein zufällig einen Strassenabschnitt bevölkerten, bekamen wir nur aus dem Businneren zu sehen. Der Höhepunkt der Tour war definitiv der Elefantenritt durch Dschungel und einen Fluss. Sabina durfte sich sogar in den Nacken der Elefantendame Pompan setzen. Auch für mich ein tolles Gefühl. Sie etwas lenkend und ich total entspannt...


Thais mögen saubere Menschen sein und bis zu drei Mal am Tag duschen. Den Unrat, den sie aber in ihren Gärten und Häusern liegen lassen, sprechen eine andere Sprache. Natürlich sah man Auswirkungen der grossen Flut vom letzten Jahr. Einige Stimmen meinten aber, die Wassermassen hätten wieder mal die Gegend gereinigt. Schwer vorzustellen, dass noch mehr Abfall herumliegen könnte.

Am Donnerstag wurden wir von Susi abgeholt. Diesmal allerdings erst um halb zwei am Nachmittag, obwohl sie schon um zwölf im Hotel war und das Ganze hinter sich bringen wollte. Wir besuchten zwei (oder drei?) Tempel und den Grand Palace, ein ehemaliger Königssitz mitten in Bangkok und von unvergleichlicher Schönheit. Susi stellte sich als belesene und vor allem humorvolle Persönlichkeit heraus. Wir haben den Nachmittag so richtig genossen und eine Facebook-Freundin mehr.

Den Namen der Führerin am Freitag habe ich vergessen. Sie führte uns durch Chinatown und den grössten Flower Market von Bangkok. Ein Markt, 24 Stunden geöffnet. Sie erzählte uns, dass 80 % der Thais auch chinesische Vorfahren hätten, genau wie sie. Chinatown ist sicher eine Touristenattraktion, aber authentisch. Ganz sicher würde dieses Viertel auch ohne Touristen auskommen können. Und wir auf einer „Private Tour“, für die man nicht unbedingt eine Führerin braucht. Trotzdem wird sie mir in Erinnerung bleiben. Auf ihre Frage, ob ich wisse, was Kondome seien und ob ich sie immer noch brauche, war ich sprachlos. Genauso wird mir bleiben wie sie fast ausflippte, als wir gestanden, noch keine Thaimassage genossen und den Night Market, ihr Ausdruck für die hiesige Sündenmeile, noch nicht besucht zu haben. Viel mehr Unverständnis habe ich selten gesehen.

Unser Tourmarathon ging weiter, am Samstag um 7 Uhr wurden wir wieder von einem kleinen Bus abgeholt, keine fünf Minuten später aber in einen riesigen Car verladen. Dieses Erlebnis wollte ich mir schon immer mal reinziehen. Wider Erwarten war der Tag aber ganz spannend und ereignisreich. Der Bang Pa-In Palace, eine Ferienresidenz erinnerte an dekadente europäische Königsparks, Ayutthaya, die ehemalige Hauptstadt war einen Besuch wert und die 30 km Fahrt zurück nach Bangkok auf einem Schiff, jeden Rappen.


Ueberhaupt, solche Touren, die ich bisher immer verschmäht hatte, sind ganz okay. Man muss nichts organisieren, sieht in kürzester Zeit das Wesentliche und lernt ganz nebenbei Mitmenschen kennen, die sich als Prototypen von Touristen entpuppen, von denen ich immer gemeint habe, sie existieren nur als Karikaturen in den Erzählungen der Weitgereisten.  

Noch gespenstischer erscheinen wir uns selbst. An einem sauberen, meistens gepflegten Teil eines Kontinents auf der Südhalbkugel haben wir nicht wirklich Gefallen gefunden. Doch sind wir schon jetzt sicher, dass wir in diese übel riechende, von Smog geplagte Stadt, mit ihren schmutzigen Gassen und überfüllten Märkten und zu Menschen, von denen wir nicht einmal wissen, ob ihr Lächeln Freundlichkeit oder Verachtung ausdrückt, zurückkehren werden.

Vielleicht liegt meine Euphorie aber auch darin, dass ich mir nach Veröffentlichung dieses Posts meine erste Thai-Massage gönnen werde. Manchmal sind die Dinge im Leben eben ganz einfach...

Blick in den Grand Canyon
 ganz schön eindrucksvoll, oder?
 hoffentlich für ihn nur ein Spruch
 Thailand in Sicht?

Blick über den Hotelpool des Four Wings
 weit im Hintergrund, die Häuser von Bangkok
 meine Frau passte sich blitzschnell an
 die Ruhe vor dem Sturm
 Strassenszene
 freundlicher Tuktuk-Fahrer
der Liebling der Strasse und meine ich das nur, oder bellen die Hunde hier mit einem Thai-Dialekt?
Kreuzung, die Strassen sind kein Platz für schwache Nerven
 rot zählt nicht sehr viel
 ein Lehrer der nahen Schule als Touristenführer, gratis
 omnipresent
 human or not human?
Thais posieren gerne
ziemlich häufig zu sehendes Bild in Bangkok
unglaubliche Stapel von Ersatzteilen lagern in diesem Quartier
wird schon laufen...
nicht aus den Strassen wegzudenken, Busse und Tuktuks 
auch nicht ganz selten zu sehen
seltsamer Kerl, machte nachher etwa 200 sit-ups
einer der 400 Tempel von Bangkok
the sun gets his son
mehr als an jeder Ecke anzutreffen, die selbständigen Foodverkäufer
wie weiter, Backpacker?
Blick in eine Seitengasse
unmöglich in Bangkok zu verhungern
Mopeds, das schnelle Verkehrsmittel der Stadt, für die ganze Familie
Sonnenuntergang hinter Bangkok

 wartet auf Touristen
fast wie James Bond, rasend auf den Floating Market zu
die können ganz schön laut werden
Marktfrauen
ein Blick in die Küche
hin und her paddeln die Verkäuferinnen
Hüte en masse
frisch gegrillt
was immer das ist
Marktfrauen unter sich
Formel 1 ist ein Dreck dagegen, oder umgekehrt?
von dieser Brücke wurden schon Millionen Fotos geschossen
 kurzer Smogauftritt
grün ist das sicher nicht
pittoresk
fresh food
darf doch jeder ein Haustier halten wie er will!

Markt auf dem Land
 gibt es etwas, was der Thai nicht isst?
 glückliche Sau gewesen
 Ohren zu nützt auch nichts mehr
 brutal schön
 für kurz würde das ja mal Spass machen...
 vieles sieht wirklich fein aus

Touris on tour:
 die Tochter unserer Kollegen aus Sapporo
 und wir sagen dem Hasen Langohr
vor der Ochsentour, da lachte sie noch
ich war da schon eher skeptisch
 Ochsenführer
 gut gibt es heue Subaru, verdammtes Geschaukel und Geholpere
der Wasserfall
 ein Wegelagerer!
 Marc und Ursula, sympathische Südfranzosen
 der Elefantenflüsterer
völlig entspannt

Tempelmönch
Schuhe aus und rein, nicht in allen Tempeln ist fotografieren erlaubt
Mönche in der Wat Trimit Anlage
Frau Mönchin (wenn ich es richtig verstanden habe, müssen Frauen als Mönchinnen, wenn es die denn auch gibt, raus aus der Stadt)
Andachtsstäbchen-Löscherin

die Wache des Grand Palace
wirklich schützenswert
Sabina macht Pause
Südkoreaner
ich liebe Fotografen, die sich in Pose schmeissen
Susi, unsere Führerin fühlte sich geschmeichelt und dankte für jedes Foto (für mich war die Spiegelung interessant)
Ankor Wat Geheimgang
copyright "live" missachtet
noch nie was von Selfies gehört?
die Zehen des Buddhas
ein Riesending, ich hätte an seiner Stelle allerdings leicht Platzangst

beautiful Thailand
die Schüler sagen sogar danke für ein Foto, in Hawaii verlangen sie Dollars
durch sieben Türen musst Du geh'n 

Chinatown
lebend würde das mehr Spass machen
än Guetä!
angerührt
Fische, so weit das Auge reicht
Bares für Rares
in Thailand werden alle Teile verwendet
sweeties
wer schützt da sich vor was oder wem?
belebt und schmutzig, Chinatown Bangkok
ich konnte mich nie überwinden, von diesen Goodies zu probieren
street photography
starrend vor Schmutz

Flowermarket
Auslieferung
die Unberührbaren veranstalten ein Kratzfestival der Sonderklasse
home delivery

Ferienresidenz Bang Pa-In Palace



Strassenszene in Ayutthaya
die zerstörte Stadt




auf dem Chao Phraya
es gibt schlechtere Arbeitsplätze
mitten in Bangkok
Wat Arun Ratchawararam Ratchaworamaha Wihan, ein buddhistischer Tempel
gedrängte Taxi-Gäste
hangin' out this afternoon, unter uns, die fleissigsten Menschen auf der Welt sind die Thais nicht
eine unglaubliche Stadt, malerisch, pittoresk, modern, uralt, riesig, luxuriös und vor Dreck zum Teil starrend


                    So long Guys