Die legendäre und bestens erhaltene "Oak Alley Plantation", Vacherie, LA
The Big Easy, New Orleans, Louisiana
17. November 2010 - 30. November 2010
Einfach nur ein Traum
November 2010
November 2010
Den ganzen Tag fiel es mir auf. Wo wir auch hinkamen stiessen sich die Leute mit dem Ellbogen, drehten die Köpfe und flüsterten hinter unserem Rücken. Im beliebtesten Restaurant der Stadt mussten wir an der Bar auf unseren Tisch warten. Leise aber deutlich hörte ich die Blondine zu ihrer Freundin tuscheln "that's the guy who's running 730 and more"! Dann bin ich aufgewacht. Ich musste wohl vor dem Fernseher eingeschlafen sein.
"Your trailer is not suitable for arctic temperatures"
22. November 2010
22. November 2010
Es war eiskalt. Auf 5 Grad Celsuis waren die Temperaturen gefallen. Im Manual fand ich kein Wort über Heizung. Nur, neben Dutzenden von anderen Warnungen, dass unser Wagen nicht für kalte Temperaturen gemacht sei. Innert Kürze stand fest, wir heizen mit Gas und die Flaschen waren leer. In einer kleinen Nachtübung besorgten wir an einer Tankstelle Nachschub. Vielleicht hätten wir besser einen Occasions-Wagen gekauft, wie die Familie Crettenand, die zum gleichen Preis einen 10jährigen, wintertüchtigen Trailer in bestem Zustand erstanden hat. Das Wetter sieht auch die nächste Zeit nicht nach Shorts und Süden aus.
Von wegen "Thanksgiving"
25. November 2010
25. November 2010
"Thanksgiving" ist für die Amerikaner ein wichtiger Feiertag. Da finden alle Familienmitglieder zusammen oder man fährt in ein verlängertes Wochenende. Darum waren wir von riesigen Bussen (Coaches) in unserem Campground umzingelt. Und wir in unserem kleinen Travel Trailer, von dem ich beim Kauf befürchtet hatte, dass wir als protzige Touristen auffallen würden. Es hätte mich nicht gewundert, hätte sich einer der Coach-Eigner erbarmt und uns einen Schenkel eines Truthahnes vor die Türe gelegt. So nett sind sie dann aber auch nicht. Eigentlich sind sie überhaupt nicht nett. Sie grüssen, wenn es denn sein muss. Aber mit armen Leuten sich einlassen, das lässt der Motorhome-Besitzer bleiben. Wir kommen uns manchmal vor wie einsame Schrebergärtner, die es in ein Villenviertel verschlagen hat.
New Orleans ist eine sehr spezielle Stadt. Nicht nur wegen dem French Quarter. Downtown bietet dem Touristen mit dem Riverwalk am Mississippi, an dem die Kreuzfahrtschiffe anlegen, einem Casino und den bekannten Hotelketten eine moderne Alternative. Die Geschichte der Stadt ist bewegt, von der Entstehung über die Sklavenzeit mit dem Bürgerkrieg bis zu dem verheerenden Wirbelsturm Katrina, der im 2005 die Stadt fast ausgelöscht hat. Tatsächlich überlegte man sich, ob man alles dem Erdboden gleichmachen sollte und die Stadt an einem anderen Ort aufbauen wollte. Zum Glück nicht.
2005 löscht Katrina fast die Stadt aus
23. August 2005 - 31. August 2005
23. August 2005 - 31. August 2005
New Orleans ist eine sehr spezielle Stadt. Nicht nur wegen dem French Quarter. Downtown bietet dem Touristen mit dem Riverwalk am Mississippi, an dem die Kreuzfahrtschiffe anlegen, einem Casino und den bekannten Hotelketten eine moderne Alternative. Die Geschichte der Stadt ist bewegt, von der Entstehung über die Sklavenzeit mit dem Bürgerkrieg bis zu dem verheerenden Wirbelsturm Katrina, der im 2005 die Stadt fast ausgelöscht hat. Tatsächlich überlegte man sich, ob man alles dem Erdboden gleichmachen sollte und die Stadt an einem anderen Ort aufbauen wollte. Zum Glück nicht.
Im Nachhinein stellten sich die Berichte über schreckliche Verbrechen, die vor allem im Super Dome und Kongresszentrum begangen worden sei, als übertrieben dar. Es gab zwar Gewalt, aber von 200 Morden, von denen man erzählte, sei ein einziger tatsächlich passiert.
Obwohl auch heute die Sicherheit nicht garantiert werden kann. Als einzige Grossstadt der USA liegt sie 1-2 Meter unter dem Meeresspiegel und wird von 5-11 Meter hohen Dämmen und Deichen geschützt. Viele Bewohner sind nach Katrina nicht mehr zurückgekehrt. Zählte die Stadt vor dem Hurrikan fast eine halbe Million Einwohner, sind es heute erst wieder gegen die 300'000.
Wir haben Quartiere gesehen, die noch nicht wieder aufgebaut worden sind. Natürlich sind es die Gegenden der ärmsten Bewohner. Vielleicht haben Stadtplaner die Situation ausgenützt und versuchen, arme Rückkehrer abzuhalten. Wir hoffen, die Stadt wird trotz der vielen Probleme eine Zukunft haben. Der Sieg der Saints im Super Bowl hat den Einwohnern sicher Auftrieb verliehen (Drew Brees, Quarterback der Saints wurde am 1.12.2010 zum Sportler des Jahres gekürt). Weiterhin dürfen in der Wiege des Jazz' Träume geboren werden, einige erfüllen sich und viele begräbt das Schicksal selbst.
Der berühmteste Friedhof der Stadt, der "St. Louis Cemetery No.1", in dem Szenen von "Easy Rider" gedreht wurden, liegt neben dem French Quarter. Drei Gräber von Voodoo-Zauberinnen haben sich zu kleinen Wallfahrtsorten entwickelt. Die Gaben, die die Verehrer liegen lassen, sind sehr bescheiden. Da eine Zigarette, dort eine zerbrochene Schnapsflasche und vielerlei Kitsch.
Ganz im Gegensatz zu den ausserhalb der Stadt gelegenen Plantagen, wo nur schon der Eintritt 18 Dollars kostet. Wir besuchten die "Oak Alley Plantation", eine der weissen Siedler und die "Laura Plantation", eines von Creolen bewirtetes Gehöft. Wir hörten von unserer Guide Amethyst viel über die verwirrenden Geschichten aus dem 19. Jahrhundert. Auch über die Sklavenhaltung, die ab 1865 verboten wurde. Ab diesem Zeitpunkt hatten es die Schwarzen viel leichter im Leben, so durften sie doch schon 1966 die gleichen Busse wie Weisse benutzen. Ich meine, das ist ja nur ein Jahr und 5 Generationen später.
Es gibt viele Wege um nach New Orleans zu gelangen. Mit dem Auto über die Interstates 10, 12, 110 oder per Kreuzfahrtschiff und auch auf Schleichwegen.
Wir haben Quartiere gesehen, die noch nicht wieder aufgebaut worden sind. Natürlich sind es die Gegenden der ärmsten Bewohner. Vielleicht haben Stadtplaner die Situation ausgenützt und versuchen, arme Rückkehrer abzuhalten. Wir hoffen, die Stadt wird trotz der vielen Probleme eine Zukunft haben. Der Sieg der Saints im Super Bowl hat den Einwohnern sicher Auftrieb verliehen (Drew Brees, Quarterback der Saints wurde am 1.12.2010 zum Sportler des Jahres gekürt). Weiterhin dürfen in der Wiege des Jazz' Träume geboren werden, einige erfüllen sich und viele begräbt das Schicksal selbst.
Voodoo und Sklaverei
Der berühmteste Friedhof der Stadt, der "St. Louis Cemetery No.1", in dem Szenen von "Easy Rider" gedreht wurden, liegt neben dem French Quarter. Drei Gräber von Voodoo-Zauberinnen haben sich zu kleinen Wallfahrtsorten entwickelt. Die Gaben, die die Verehrer liegen lassen, sind sehr bescheiden. Da eine Zigarette, dort eine zerbrochene Schnapsflasche und vielerlei Kitsch.
Ganz im Gegensatz zu den ausserhalb der Stadt gelegenen Plantagen, wo nur schon der Eintritt 18 Dollars kostet. Wir besuchten die "Oak Alley Plantation", eine der weissen Siedler und die "Laura Plantation", eines von Creolen bewirtetes Gehöft. Wir hörten von unserer Guide Amethyst viel über die verwirrenden Geschichten aus dem 19. Jahrhundert. Auch über die Sklavenhaltung, die ab 1865 verboten wurde. Ab diesem Zeitpunkt hatten es die Schwarzen viel leichter im Leben, so durften sie doch schon 1966 die gleichen Busse wie Weisse benutzen. Ich meine, das ist ja nur ein Jahr und 5 Generationen später.
Unsere Pläne
Dezember, Januar, Februar 2010
Dezember, Januar, Februar 2010
Morgen werden wir die Stadt verlassen, Mississippi und Alabama durchqueren und bald in Florida sein. Natürlich kommen wir wieder einmal in Zeitnot, da wir Cesar und Janina in Jacksonville besuchen, über die 7-Miles-Bridge fahren und in Key West auf Hemingway anstossen, unseren Travel Trailer einwintern und nach einer noch unbestimmten Destination in der Karibik fliegen wollen. Schau'n wir mal.
The Big Easy New Orleans, Louisiana und Oak Alley Plantation
17. November 2010 - 30. November 2010
Strassen, Häuser und Skyline New Orleans
New Orleans liegt knapp unter dem Meeresspiegel am Mississippi. Die Mündung des Flusses befindet sich 160 Kilometer südlich im Golf von Mexiko. Auch 2025 heisst er noch Golf von Mexiko.
Auch sehr spektakulär ist die Anfahrt von Norden über den Lake Pontchartrain Causeway. Eine 24 Meilen schnurgerade Brücke über den Lake Pontchtrain.
Der See ist eigentlich eine Salzwasserlagune, durchschnittlich 4 Meter tief. Er gehört zum Mündungsgebiet des Mississippi.
New Orleans besteht aber nicht nur aus alten Häusern. So glänzt das "New Orleans Marriott Metairie at Lakeway" in letzten Sonnenlicht, nahe des Lake Pontchartrain. Die Preise für Zimmer sind im November 2025 mit 200 USD plus nicht unbescheiden. Für die Woche vom 17. Februar 2026, wenn Mardi Gras stattfindet, sind alle Zimmer schon lange ausgebucht.
Ein wundervolles Mural ziert eine Wand ganz in der Nähe des Marriotts. Den Künstler habe ich leider nicht eruieren können. Trotz KI! Vielleicht existiert das Gemälde im 2025 nicht mehr.
Die Skyline von New Orleans ist leider sehr bescheiden. Nicht mal der Super Dome kann daran etwas ändern.
Vor 5 Jahre war Katrina über die Stadt hergefallen. In vielen Quartieren sieht es noch so aus. Böse Zungen behaupten allerdings, dass die Wohngegenden vor Katrina nicht anders ausgesehen hätten.
Es gibt im gleichen Quartier auch schmucke Häuschen. Wahrscheinlich kommt es, wie überall auf der Welt, nicht immer nur auf das vorhandene Geld drauf an.
Riverwalk am Mississippi
28. November 2010
Diese Kreuzfahrer haben New Orleans hinter sich. Sie drehen auf dem Mississippi ab und steuern neue Ziele an.
28. November 2010
Hier legen Kreuzfahrtschiffe an. Am Riverwalk von New Orleans. Sehr praktisch. Die Touristen werden gleich durch eine nicht ganz billige Warenhäuser geführt.
Diese Kreuzfahrer haben New Orleans hinter sich. Sie drehen auf dem Mississippi ab und steuern neue Ziele an.
Dabei würde die Creole Queen, ein Raddampfer, zum Feste einladen.
Mardi Gras ist in New Orleans so häufig anzutreffen wie die Saints!
Ein Mural von Jason Medina zeigt New Orleans wichtigste Orte.
Ein legendäres Streetcar vor dem ebenfalls legendären Casino Harrah's. Damals haben wir das Casino nicht besucht. Später auf unserer Reise stellten wir fest, dass wir ziemlich grosse Gewinne in Casinos erzielen konnten. Im 2025 sieht es wohl nicht mehr so aus und das Casino gehört zur Caesars Gruppe.
Die Nacht folgt auch in New Orleans auf den Tag. Das Harrah's Frontgebäude erfreut mit schöner Architektur.
Viele Nachtschwärmer zieht es die Canal Street hinunter. An die Bourbon Street im French Quarter. Dort gehen andere Spiele vonstatten.
Vieux Carré / French Quarter
Zu jeder Zeit
Das ältestes Quartier und ohne das New Orleans nicht so bekannt wäre, ist und bleibt das Vieux Carré, auch French Quarter genannt. 1718 von Jean-Baptiste Le Moyne de Bienville gegründet, ist das Ziel von Party-Süchtigen. Bourbon Street, Mardi Gras, Gay Pride und Beads sind Schlagworte, die weltweit bekannt sind. Lust auf das Leben in diesem Quartier?
Easy Rider auf dem St. Louis Cemetery No. 1
1969 / 29. November 2010
1969 / 29. November 2010
Sabina hat eine Vorliebe für Friedhöfe. Der bekannteste Friedhof von New Orleans ist der Cemetery No. 1. Zum Teil sind das halbe Eigentumshäuser, die Mausoleen der gut Betuchten. Hier liegen aber auch bekannte Voodoo-Priesterinnen, wie Marie Laveau.
Auf dem Friedhof ist 1969 eine Drogenszene für "Easy Rider" mit Peter Fonda und Dennis Hopper gedreht worden. Vielleicht nicht mal gespielt. So hätte die Filmcrew keine Drehbewilligung gehabt und Peter Fonda habe einer Statue einen Arm abgebrochen. Wir waren leider nicht dabei.
Marie Laveau liegt aber nicht dort, wo ihr Name angeschrieben ist. Der Ort sei ein gut gehütetes Geheimnis. Die Touren, vor allem die Mitternachtstouren sind gut gebucht!
Oak Alley Plantation, Vacherie, Louisiana
27. November 2010
Mir sah man die Nächte mit Sabina im Vieux Carré an. So what, es war geil!
Wirklich sehr viel weniger geil waren die Geschichten aus der Zeit der Sklaverei.
USD 1000 von 1848 entsprechen 2024 ca. USD 41'000. 2025 gibt es vielleicht keine Leibeigenen mehr. Die Charaktere der Menschen haben sich aber kaum geändert.
Laura Plantation, Vacherie, Louisiana
27. November 2010
Nur etwa 4 Kilometer von der Oak Alley Plantation kann man die Laura Plantation besuchen. Eine Farm, die von Kreolen geführt wurde. Etwas sanfter wurde hier mit den Angestellten umgegangen. Und wir wurden uns wieder einmal bewusst, wie privilegiert wir sind! Das Haupthaus ist um einiges kleiner als das Herrschaftshaus der Oak Alley Plantation.27. November 2010
Man muss natürlich eine Tour buchen, um den Sitz zu sehen. Es war auch ganz interessant. Die Pflanze in der Mitte ist eine Bananenblüte. Habe ich hier das erste Mal gesehen. Aber auch auf diesen Plantagen herrschte Zucht und Ordnung. Aber die Angestellten waren keine Sklaven.


























































































