Opera House und Harbour Bridge Sydney
Ost- und Südaustralien, 1. Teil der Triologie
10. November 2011 - 3. Januar 2012
Grosse Party beim Eintritt in die Südhalbkugel?
8. / 9. oder gar 10. November 2011 (Datumswechsel, ziemlich schwierig zu verstehen)
Es wurde in die Hände geklatscht, gesungen und getanzt. Der Captain und seine Co-Piloten warfen Sabina dreimal in die Höhe. Ich wurde von den Stewardessen der Hawaii Airline abgeknutscht. Korken knallten und Champagnergläser machten die Runde. Ein rauschendes Fest in 12 Kilometern Höhe und das nur, weil wir das erste Mal in unserem Leben den Äquator überschritten hatten? Nun, so soll es früher mal zu und her gegangen sein. Heute war das Überfliegen dem Captain nicht einmal eine Durchsage wert.
Politiker sorgen für Behinderungen
8. November 2011 / Honolulu
8. November 2011 / Honolulu
Schlummernd und immer noch den Groll auf die Politiker dieser Welt in mir, haben wir die Äquatorial-Passage erlebt. An unserem Abreisetag in Honolulu startete APEC. Die Sitzung der asiatischen/pazifischen Kooperation von 20 Staaten. Inklusive Obama und Co. Man solle mit Behinderungen rechnen, wenn man an diesen Tagen durch die Stadt fährt, verhiessen die Anschläge im Hotel. Zwischen halb neun und halb zehn am Morgen werde eine ganze Strasse gesperrt und man soll doch bitte tunlichst vermeiden, den Highway zu benutzen. Nur damit die nicht ganz Normalen ohne Stau ins Convention Center kommen.
Um acht fuhren wir vom Hotel Richtung Flughafen. Um zwölf ging unser Flug und wir mussten 3 Stunden vorher einchecken. Um neun waren wir genau einen Kilometer weit gekommen, neun standen noch bevor. Man rechne. Auf Nebenstrassen rettete ich unseren Flug. Eine Frechheit, so ein Chaos zu verursachen.
Datumsgrenze
Wichtiger als der Äquator und für alle spürbar ist die Datumsgrenze. Wir flogen am 8. November um 12.30 Uhr Mittags ab und kamen nach 9 ½ Stunden Flug um 19.00h in Sydney an. „Geografische Zeitverschiebung“ 3 Stunden. Aber wir schrieben den 9. November. Alles klar? Wenn nicht, auch die Seefahrer früherer Zeit sollen es nicht alle begriffen haben. Deren grösstes Problem war die korrekte Einhaltung der Feiertage. Das ist nun wirklich keines von meinen...
Im chemischen Sprühnebel der australischen Behörden und im Regen von Sydney
9. November 2011
In Sydney, nachdem wir im Flugzeug nach der Landung eingesprüht worden sind (nicht einmal der Aussie neben uns wusste warum), nahmen wir am Flughafen unseren Kleinwagen von Europcar in Empfang. Es war schon Nacht, Linksverkehr und ich musste auch noch einen mit Gangschaltung mieten. Nach fast 30 Jahren wieder mal auf der linken Seite zu fahren und in einer Gross-Stadt bedarf einiger Konzentration. Unser Hotel hatten wir ca. 45 Minuten vom Flughafen entfernt, in St. Leonards, reserviert. Also ein schönes Fährtchen nach 10 Stunden Flug. „Jetzt fehlt nur der Regenguss“ meinte ich zu Sabina. 10 Minuten später wurde mein Wunsch erfüllt.
Unverschämte Preise
9. November 2011 - 14. November 2011
Im Hotel Urban St. Leonards Sydney der nächste Schock. Meine Frage nach WiFi wurde mit ja beantwortet und einem Paket für 2 Tage, 2.5 GB download für 50 AUD! Reine Abzocke. Noch teurer wurden die Corona Biere, die wir getrunken haben. Gar nicht wenige zu 12 Aussie Dollars die Flasche. Auch im 2025 zahlt man im hoteleigenen Restaurant Sure immer noch 12 AUD!
Wohin des Weges?
Unsere Reise im April 2010 in die USA war gut vorbereitet. Sabina heckte fast ein Jahr lang Routen und Plätze aus, recherchierte dies und das. Unser Tripp nach Australien machten wir fast ohne Recherche. Zwar halfen uns Freunde, auch hatte ich das eine oder andere Mal Australien gegoogelt. Doch in Hawaii fehlte uns die Zeit, um zu recherchieren. So hockten wir in einer Riesenstadt, auf einem grossen Kontinent und hatten keine Ahnung wohin.
Das Budget wird arg strapaziert
180 mal so gross wie die Schweiz, aber Preise wie dort oder noch höher. Das Sixpack Bier kostet um die 20 AUD, fast gleich viel ein Paket Zigaretten. In der Nähe des Opernhauses bezahlten wir für ein Ben und Jerry Kübelchen 5 Dollars. 10 Ansichtskarten mit Briefmarken schlugen mit 35 Dollars zu Buche! Nur Wein und Fleisch ist günstig. Und ich hatte gehofft, wir könnten hier ein wenig sparen... Das erste Jahr waren wir unter Budget, das zweite Jahr massiv darüber.
Ja, wohin? Und mit was? Dank unserer Reisekasse fiel eine Option weg. Mietauto und Hotel lagen einfach nicht mehr drin. So mieteten wir überstürzt den letzten Camper mit WC und Dusche, der über die Weihnachtstage noch zu haben war. Immer wieder falle ich auf diesen plumpen Internet-Trick rein: „Achtung, nur noch 3 Zimmer, sofort buchen...“
Als wir den Wagen abholten, fielen wir wohl auch noch einem weiteren Trick zum Opfer: Der Camper werde gerade aufgetankt. Aber wir könnten schon mal den Papierkrieg erledigen. Vielleicht hätten wir mit der Unterschrift gezögert, wenn wir unser Exemplar zuerst gesehen hätten. Es wären noch eine ganze Anzahl anderer zur Verfügung gestanden, doch der Vertrag war unterschrieben...
Ein ganz schlechter Beginn
14. November 2011 - 18. November 2011
14. November 2011 - 18. November 2011
224'000 Kilometer auf dem Buckel und viel kleiner als wir uns das vorgestellt hatten. Die Inneneinrichtung abgenutzt und schmuddelig. Naja, wenn denn alles läuft, kein Problem. Nach einer halben Stunde Fahrt stieg die vordere Klimaanlage aus. Den zweiten Tag verbrachten wir damit, einen Air Condition Spezialist zu suchen (Worte des Vermieters „so was kann vorkommen“). Geschlafen haben wir im Camper auf dem Lane Cove caravan park im Lane Cove National Park, immer das Warnbild aus der Camper Vermietung mit all den giftigen Spinnen und Schlangen vor Augen, auf die man Acht geben soll. Zu allem Übel begann es auch noch zu regnen. Wir waren das erste Mal nahe daran, auf die Australien-Reise zu verzichten.
Urin im Wohnraum, nicht das einzige Übel
Auf der Fahrt floss Wasser in den Wohn-und Schlafraum (ein Hohn diese Bezeichnung). Wasser das unangenehm nach Urin stank und sich auch als solches herausstellte. Ich weiss gar nicht was übler riecht, Urin oder Scheisse? Am Abend stellten wir fest, dass der 10 Liter (oder wegen Verkalkung wohl null) fassende Wasserheizer defekt war. Und Kleinigkeiten wie kaputte hintere Stossdämpfer. Ich stellte mich schon auf einen kleinen Krieg gegen unseren Vermieter ein. Er nahm ihn leicht säuerlich (wohl weil er den Urin roch), aber anstandslos zurück und gab uns einen neuen, bzw. einen anderen Camper vom gleichen Modell. Einen Toyota Hilux mit wohl selbstgebasteltem Aufbau.
Ersatz-Camper ohne Rücklicht, Vermieter ohne Empathie
Mit gut über 100'000 Kilometern nicht mehr ganz frisch, aber immerhin läuft er bis jetzt ohne Defekt. Sieht man mal vom Rücklicht ab, das uns zwei Tage mehr auf einem Campingplatz im Dauerregen eingebracht hat. Aber dazu komme ich später, wir sind ja immer noch in Sydney.
Abschliessend möchte ich dazu nur noch sagen, dass ich immer noch auf die Unredlichkeit von Geschäftstüchtigen reinfalle. Der Vermieter hat ja gesehen, dass wir den Wagen bis zum 4. Januar (50 Tage) gemietet hatten. Ich als Vermieter hätte dem Kunden gesagt: „Hören Sie mal, der Wagen ist gut für ein Wochenende oder eine Woche, höchstens. Suchen sie doch eine andere Lösung.“ Naja, jeder hat seine eigene Art. Den Vermieter gibt es im 2025 wohl nicht mehr.
Überblick nie gefunden
Es ist nicht ganz einfach über Sydney einen Überblick zu gewinnen. Eigentlich ist es eine Ansammlung von Gemeinden, die über die Hügel rund um den Hafen und breite Flussarme verteilt sind. Eine beeindruckende Anzahl von Wolkenkratzern bildet den Financial District. Den sollte man nicht unterschätzen, verfügt Australien doch über riesige Rohstoffvorkommen und strebt eine stärkere Stellung in der Weltwirtschaft an.
Die Bevölkerung könnte sicher auch noch wachsen, nur 22 Mio. Einwohner verteilen sich über den Kontinent. Allerdings sind Städte wie Sydney schon heute einem Verkehrskollaps nahe. Um die unsäglichen Staus in den Rush Hours zu dezimieren, denkt man darüber nach, die Züge zu dieser Zeit gratis zur Verfügung zu stellen (Quelle Tages-Anzeiger...). Die horrenden Strassengebühren scheinen keine Lösung zu sein.
Ein Leben lang das Opernhaus vor Augen
Anyway, wegen unseren Angelegenheiten konnten wir nur vereinzelte Teile der Stadt sehen. Das Opera House mit der Harbour Bridge ist genauso spektakulär wie man sich das vorstellt. Und ein eigenartiges Gefühl beschleicht einem, wenn man das erste Mal vor einem Gebäude steht, das man seit Kindesbeinen immer wieder zu Gesicht bekommen hat.
Flying Foxes in der Dämmerung
Beeindruckend ist auch die Natur. In allen Farben schillernde Vögel schwirren herum, krächzen, streiten und rammeln was das Zeug hält. Als wir beim Eindunkeln auf der Harbour Bridge standen und Fotos vom Opernhaus schossen, fiel mir ein nicht gerade elegant fliegender Vertreter dieser Spezies auf. „Wohl schon einen zu viel gezwitschert“ dachte ich. Dann kam ein zweiter und dritter und immer mehr, zu hunderten wenn nicht zu tausenden flogen sie über unsere Köpfe, sicher eine halbe Stunde lang. Das waren die Flughunde, Flying Foxes genannt. Sie sollen intelligenter als Hunde sein, aber leider an Nachwuchsmangel leiden. Schwer vorzustellen, wenn man diese Menge an Tieren gesehen hat.
So mancher feierfreudige Australier oder Tourist wird dieses Spektakel aber wohl nie wahrnehmen. Denn die Pubs und Restaurants sind zu dieser Zeit brechend voll. Ich kann mir gut vorstellen, dass man als junger Sprachstudent hier eine einmalige Zeit erleben kann.
Auf dem zweiten Campground: Internetanbieter ohne jede Scham
18. November 2011 - 21. November 2011
18. November 2011 - 21. November 2011
Obwohl meistens Niederschlag angesagt war, hatten wir mehrheitlich sonnige Stunden genossen. Genau wie in einem Campground der BIG4 Holiday Parks am Lake Macquarie, über den es nicht sonderlich viel zu sagen gibt, ausser dass hier net4, ein Internetanbieter, jede Scham fallen lassen hat. Für 2 Tage verlangt dieser satte 30 AUD und ganze 200 MB Download pro Tag. Sind die aufgebraucht, heisst es, bis am nächsten Tag warten. Wir mitten in der Routenplanung, bei der wir mehrheitlich auf das Internet angewiesen sind. Fotos hochladen konnte ich hier eh vergessen.
Erstes Highlight: Der Walkabout Wildlife Park in Calga
18. November 2011
18. November 2011
Immerhin besuchten wir die Somersby Falls, die eher enttäuschend waren und auf der Fahrt nach Lake Macquarie den Walkabout Wildlife Park, der wirklich anschaulich die Tierwelt von Australien zeigt. Einem männlichen Känguru sollte man nie direkt gegenüber stehen, es könnte es als Aufforderung zum Kampf verstehen. Das wurde uns allerdings erst beim Verlassen des Parks gesagt.😏
Vor dem grossen Regen im Myall Shores Holiday Park, Bombah Point, NSW
21. November 2011 - 28. November 2011
So zogen wir weiter in das Myall Shores Nature Resort im Myall Lakes National Park (Bombah Point). Ein auf umweltfreundlich getrimmter Campground mit schmucken Villas zum mieten und einem modernen Tagungszentrum und genügend sandigen Plätzen für unseren Camper. Man erreicht diesen Ort über den Pacific Highway und über das Städtchen Tea Gardens, weiter über die Singing Bridge auf die Mungo Brush Road. Nach 25 Kilometern steht man vor einer kleinen Fähre, die den auf den australischen Strassen durchgeschüttelten Reisenden sanft ans andere Ufer setzt. Eine Fähre, die von 8 Uhr morgens bis 6 Uhr abends alle halbe Stunde fährt.
Die Grösse Australiens
Hier spürten wir das erste Mal die Grösse von Australien. In den nächsten Lebensmittelladen sind es über die Fähre 60 km hin und zurück. Wenn die Fähre nicht fährt, zum Beispiel wegen zu starkem Wind, wie an 2 Tagen, an denen wir dort waren, sind es sage und schreibe 100 Kilometer, 24 davon auf einer „unpaved Road“. Dafür findet man mit dem Fährmann Mac leicht ins Gespräch. Einer, der sich im Busch, mit den Tieren und in der Gegend auskennt.
Verhalten gegenüber Kängurus
Auf der Fahrt von Sydney (übrigens Sidni aussprochen) besuchten wir den „Australia Walkabout Park“. Ein wunderbarer Einstieg in die heimische Tierwelt. Hier lernte ich auch, dass man ein Känguru nicht am Kopf streicheln und sich vor männlichen Tieren nicht frontal hinstellen sollte, weil sie dies als Aufforderung zu einem Kampf verstehen. Das muss aber nicht zwangsweise immer so sein, bei mir hielten sie jedenfalls den Kopf hin und auch ein paar Frontalaufnahmen durfte ich von den Tieren schiessen. Ist ja klar, dass ich die Hinweise erst am Schluss gelesen habe.
Mac, der Fährmann
Wilde Kängurus lassen einem zum Teil bis auf wenige Meter herankommen. Mac, der früher Kängurus im Busch aufgezogen hat, bestätigte allerdings die Gefahr. Allerdings nur von den Miles (warum Miles, die messen hier doch in Kilometer?), ah von den Males (nicht ganz einfach, der australische Dialekt), denn Weibchen und Jungtiere bleiben harmlos. Man kann Kängurus ähnlich wie Hunde gross- und erziehen, doch geschlechtsreife Männchen werden bald aggressiv und sind nicht mehr zu halten. Auf meine Frage, wer denn einen Kampf gewinne, Mensch oder Känguru, meinte Mac, immer das Känguru „unless you have a gun“. Was Jahre später allerdings relativiert wurde. Auf Youtube rettet ein Mann seinen Hund aus den Fängen eines Kängurus mit einem platzierten Kinnhaken! Ja, das habe ich schon mal geschrieben, aber man kann es nicht oft genug betonen!😏
6 Tage Dauerregen nimmt die Lust auf alles
Wir standen mit unserem schrecklichen Gefährt ganz alleine unter hohen Eukalyptusbäumen auf sandigem Grund. Leichter Nieselregen setzte ein. Der Wetterbericht zeigte für die nächsten sechs Tage Regen. Und er sollte für einmal Recht behalten. Überall Nässe, kein Platz, Sand wohin man schaute, angelaufene Scheiben und miese Laune machten den Wagen zur Gruft. Am dritten Tag flüchteten wir in eine der Villas.
Zwei Nächte durften wir komfortabel mehr als ausreichende Platzverhältnisse, warme Duschen und saubere Toiletten geniessen. Unser Camper verfügt zwar über WC und Dusche, aber nur das WC ist im Notfall zu gebrauchen. So werden wir bis am 4. Januar meistens die öffentlichen Örtlichkeiten (die zum Glück aber bis jetzt sehr sauber waren) aufsuchen. Etwas, das ich schon zu Beginn der Reise, vor bald 2 Jahren, unbedingt verhindern wollte.
Leider waren die Villas auf Samstag hin ausgebucht. Am morgen dieses Tages mussten wir wieder in unseren Camper ziehen. Um zehn ging ein gewaltiger Wolkenbruch über das Gebiet nieder, um elf veränderte er sich zu Nieselregen und wir trugen unsere bescheidene Habe zurück.
Die Luftfeuchtigkeit war so hoch, dass das Wasser an den Fenstern herunterlief, aber nicht nur aussen, nein, auch innen! Die Bettwäsche war feucht und alles im Wagen roch modrig. Ich schwör’s, hätte die Heizung (obwohl es draussen über 20 Grad waren) nicht eine gewisse Trockenheit zurückgebracht, ich hätte den Wagen nach Sydney gefahren und wir wären mit dem erstbesten Flugzeug ausgeflogen. (Sabina meint, warum hatten wir dieses Glück nicht.)
Licht am Ende des Tunnels
Zwei Tage später hellte sich der Himmel aber auf und endlich sahen wir die wunderschöne Gegend ohne einen Regenschleier. Das Rücklicht ist repariert, der Mechaniker erklärte mir dazu aber noch einige Sachen, ich bin aber bis heute nicht sicher, ob das wirklich Englisch gewesen ist (und weiss auch nicht, was er mir sagen wollte).
Auch das Internetproblem haben war mit einem mobilen Empfänger von Telstra zu 129 AUD, 5 GB Download, bis Ende Jahr gültig, auch gelöst. Es funktioniert tatsächlich gar nicht mal so schlecht. Das wird sich hoffentlich bis am 4. Januar auch nicht mehr ändern, aber unsere Reisepläne. Die werfen wir andauernd über den Haufen.
Neuseeland: Abgesagt!
Das Bitterste kommt aber noch. Nach der Budgetüberschreitung mussten wir schweren Herzens Neuseeland absagen. Es wären 3 Flüge mehr gewesen, nochmals in einem Camper weite Kilometer zurücklegen und hätte uns auch nicht näher an die Schweiz gebracht.
Das tut mir auch für Andrea Paulich leid, die seit mehr als 2 Jahren in Auckland lebt und uns in mehrstündiger Arbeit einen perfekten Reiseplan für die Südinsel zusammengestellt hat. Vielen herzlichen Dank! Wer Interesse an diesem hat, Andrea wird ihn sicher gerne zur Verfügung stellen.
Auf dem Heimweg über Thailand
Da wir aus verschiedenen Gründen nicht vor Ende Januar in die Schweiz zurück können (Verjährung... hey, ich scherze), fliegen wir am 4. Januar nach Bangkok und hoffen, unser Budget dort schonen zu können. Mitte des Monats treffen wir meinen Bruder und seine Frau. Zwei Wochen Badeferien sollen der krönende Abschluss unserer Reise sein.
Und an dieser Stelle: Ja, wir wissen wie gut wir es haben, ja, wir geniessen „unsere“ Zeit und ja, wir haben wenigstens Wasser und ja, die Tierchen, die durch unseren Camper krabbeln, wollen auch nur leben...😏
Sydney, Australien
9. November 2011 - 18. November 2011
9. November 2011 - 18. November 2011
Port Jackson mit Harbour Bridge und Opera House
10. November 2011
10. November 2011
Die Vorfreude auf Australien wurde in Sydney leicht getrübt.
Sydney Opera House und die Harbour Bridge in der Dämmerung. Dieser Anblick hat uns wieder leicht versöhnt. Die Brücke ist 134 Meter hoch und 1932 eröffnet worden. Man zahlt eine Gebühr um sie mit dem Auto zu benutzen. Sie verbindet Sydneys Nord- und Südküste über den Hafen Port Jackson.
Das Opera House. Wahrscheinlich eines der bekanntesten Gebäude der Welt. Wer nur schon von Australien spricht, hat diese Oper im Kopf. Jorn Utzon gewann 1957 den Wettbewerb zur Gestaltung des Opernhauses. Von 1959 bis 1973 wurde daran gebaut. Queen Elisabeth II. durfte diese Ikone der Architektur eröffnen. Das Gebäude ist 184 Meter lang, 118 Meter breit und 67 Meter hoch. Es ist mit 1.1 Mio. glasierten, hell glänzenden Keramikfliesen verkleidet. Auf fünf Theater verteilen sich die insgesamt 5541 Zuschauersitzplätze. An der Nordspitze des Royal Botanic Gardens hat man diese wunderbare Sicht. Wir werden Sydney wahrscheinlich nie mehr sehen. Bis 2025 ist es nicht geschehen und wir haben es auch nicht vor.
Einheimische sollen die Brücke "coat hanger" nennen. Möchte den Kasten sehen, in dem so ein Kleiderbügel Platz hätte. Links in der Mitte des Bildes sieht man den "Overseas Passenger Terminal" mit vielen Restaurants und Bars. Hier kann auch ein Kreuzfahrtschiff anlegen und man startet von hier zu Hafenrundfahrten.
Auch im 2025 noch eine grosse Attraktion: "Bridgeclimb Sydney", leider darf man keinen Fotoapparat mitnehmen, sonst hätten wir die Tour gemacht und unsere Höhenangst überwunden. Im Nachhinein aber ein Fehler, da wir nicht mehr nach Sydney kommen werden.
Der Fussgängerweg über die Harbour Bridge. Selbstmörder suchen sich wohl lieber einen anderen Sprungpunkt. Wirkt wie eine Festung.
Wahrscheinlich sind die Gegensätze zwischen der fast martialisch wirkenden Harbour Bridge und dem filigranen Opera House so anziehend auf die Besucher.

In der Umgebung des Opernhauses findet man viele Attraktionen, Läden, Restaurants und Bars.
Zum Verkäufer auf's Auge drücken. Je 5 AUD. Also ehrlich, das ist abzocke.
Viele Strassenmusiker buhlen um Zuhörer und lassen sich auch gerne fotografieren.
Geige und klassische Musik, das passt natürlich bestens zum Opernhaus.
Eine sehr elegante Plakat-Managerin. Der asiatische Bevölkerungsanteil ist nicht klein. 11.6 % sind Chinesen.
Die Skyline von Sydney einzufangen, ist nicht ganz einfach.
Der Mond ist aufgegangen. Auch von diesem Aussichtspunkt: Ein wundervoller Bau. Wir zogen uns nach diesem Foto wieder ins teure Hotel zurück.
14. November 2011 - 18. November 2011
Eine fahrende Bruchbude mit Urin-Geschmack. Der Toyota Hilux mit selbstgebautem Aufsatz.
Eine Jacaranda-Blüte, die gemäss Wikipedia Sydney im Oktober und November in ein Lila-Meer verwandelt. Gewisse Strassen werden wegen den vielen Fotografen, Touristen und Influencern (2025) zeitweise gesperrt.
Eine Banksia-Blüte, die ganzjährig blühen kann.

Wir haben sie an allen Orten in Sydney angetroffen. Wahrscheinlich ein "Common Myna", ein robuster Singvogel, der zur Familie der Staren gehört.
Am Lane Cove River, überall blühen die Jacaranda-Bäume.
18. November 2011 - 21. November 2011
Budgewoi Beach Lighthouse, nur 15 Kilometer vom Campground entfernt.
Der australische Pelikan posiert nur für uns. Er ist einer der grössten flugfähigen Vögel der Welt.
„Australia Walkabout Park“ in Calga, NSW
18. November 2011
Wunderschöne Lotusblumen. Im Gegensatz zu den Seerosen ist sie ungiftig und wird in der asiatischen Küche gerne verwendet.
18. November 2011
Wunderschöne Lotusblumen. Im Gegensatz zu den Seerosen ist sie ungiftig und wird in der asiatischen Küche gerne verwendet.
Das ist aber kein herzlicher Empfang. Ein Tasmanischer Teufel oder Beutelteufel. In Australien kommt er in der Wildnis nicht mehr vor. Tasmanien ist seine Heimat. Monika, die deutsche Parkmitarbeiterin erklärte uns viel über diese wundervollen Tiere, auch"Bonecrusher" genannt mit messerscharfen Zähnen, die auch das Männchen (im Bild) von Martha, einer der beiden Damen im Gehege deutlich am Arsch zu spüren bekam.
Sie sind äusserst neugierig und nicht sehr scheu. Sie wiegen um die 8 Kilogramm und erreichen eine Länge mit Schwanz von bis zu 65 Zentimetern. Monika hielt ihn mit einem Besen in Schach, sonst wäre er wahrscheinlich auf sie losgegangen. Aber der Besen machte ihn extrem wütend. Sollte man ihm begegnen, einfach aus dem Weg gehen. Ausser in der Paarungszeit sind sie Einzelgänger. Dieser lebt mit 2 Damen in einem grossen Gehege. An den Bissstellen am Arsch sieht man, dass auch die Weibchen ganz schön aggressiv sein können.
Er oder sie geht mit uns auf Tuchfühlung. Die Emus laufen frei im Park herum. Sie können ganz schön aufsässig werden. Man soll dann in die Hände klatschen und auf sie zugehen. Zum Glück haben sie uns nur beäugt.
Das gibt ein wunderschönes Portrait.
Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters.
Das ist Dexter, der Gelbhaubenkakadu. Ein ganz perfider Typ. Er interagiert mit jedem, beisst aber bei erster Gelegenheit fast alle in die Finger. Und das kann blutig enden. Nur zum Inhaber und zu dessen Schwester ist er nett. Er sei bei den Angestellten ziemlich unbeliebt.
Da ist die braune Kuckuckstaube von ganz anderem Charakter. In Ostaustralien relativ häufig, auch wenn das das einzige Exemplar gewesen ist, das wir gesehen haben.
Auch Koalas gibt es im Park. Herzige, ungefährliche Tiere mit einem sehr einseitigen Speisezettel: Ausser Eukalyptus-Blätter essen sie fast nichts. Die Energie reicht daher nicht weit. 18-20 Stunden pro Tag ruhen oder schlafen sie in den Bäumen.

Das östliche, graue Känguru. Dieses Tier liess sich von mir am Kopf kraulen. Wahrscheinlich ein Weibchen.😏
Die Tierwelt in Australien ist sehr vielfältig. Hier weitere Exemplare: Fuchskusu (Possum), scheues Wallaby (Rotnacken-Pademelon), Emu, Australische Elster (Flötenkrähenstar), Rosakakadu (Galah), Maskenkiebitz, und die für Menschen gefährliche Jack-Jumper-Ameise. Während unserer Reise haben wir keine lebenden Schlangen und keine ganz gefährlichen Spinnen gesehen. Bezüglich Schlangen behauptet Sabina seit Jahren, das liege an meinem Gang. Ich würde den Boden erschüttern, wie wenn eine Elefantenherde in Panik gerate. 🐥
Somersby Falls und Picnic-Area
20. November 2011
Die Somersby Falls gelten als Attraktion in der Gegend nördlich von Sydney.
Sie sind auch schön anzusehen.
Aber über 100 Kilometer zu fahren, um sie zu sehen, ich weiss nicht.
6 Tage Regen im Myall Shores Holiday Park, Bombah Point, NSW
22. November 2011 - 28. November 2011
Rotes Zeichen, Bumbah Point Ferry. Tea Gardens als nächstes Dorf mit Einkaufsmöglichkeiten. "Schaaatz, ich habe das Bier vergessen." Dieser Satz kann zu einem veritablen Ehestreit führen!😏
Die "Bombah Point" Fähre. Wenn man die verpasst wird der Weg vom Campground weg 40 Kilometer länger und dies auf Naturstrassen. Noch viel blöder: Wenn man zum Campground will und die kürzere Anfahrt wählt und die Fähre nicht fährt, dann werden es 100 Kilometer mehr.
Mac und ich verstanden uns prächtig.
Mac, the "Ferryman": "Don't pay the ferryman, don't even fix a price, don't pay the ferryman until he gets you to the other side." Wer kennt das Lied nicht. Mac, so denke ich, hätte dafür sogar Verständnis gehabt. Er erzählte uns so einiges über die Flora und Fauna Ost-Australiens. Sonst hielten sich die Interaktionen mit Australiern sehr in Grenzen.
Am ersten Tag war es noch trocken. Aber die Aussichten, die waren verheerend.
Über uns in den Bäumen war der "lachende Hans" auf Jagd. Ein grosser Eisvogel. Kookaburra ist sein australischer Name. Sein Ruf tönt wie lautes Lachen.
Was immer er gejagt hat, nicht mal die KI im 2025 konnte es herausfinden. Er hat aber immer noch Feuer von der Jagd in den Augen. Das muss wohl ein Leckerbissen sein. Im Gegensatz zu anderen Eisvögeln jagen die Kookaburras mehr am Boden als im Wasser.
In der Nacht erhielten wir Besuch eines Fuchskusus. Eine Beuteltierart, in Australien gar nicht selten aber in Neuseeland aufgrund von Mangel an Fressfeinden zur Plage geworden. Man schätzt, dass in Neuseeland über 70 Mio. Exemplare leben.
Dann begann es zu regnen, 6 Tage, 24 Stunden!
Immer wieder tauchten im Campground Kängurus auf, die uns neugierig beäugten. Wunderbar wie sie die genau gleiche Haltung einnahmen.
Das Kleine kam sogar manchmal alleine. wir hatten immer das Gefühl, dass es gerne bei uns Unterschlupf gefunden hätte. Wer weiss?
Die fast vollständig fehlende Mimik macht es schwierig, die Laune eines Kängurus einzuschätzen. Ebenso zeigen die Augen nicht, ob sie uns anschauen oder an uns vorbeischauen.
Sogar die Ente suchte bei uns Unterschlupf! Nach 2 Nächten mussten wir aber wieder in unseren nassen, kalten Camper wechseln. Wir waren nahe dran, alles abzubrechen und Australien zu verlassen.

Auch der Kookaburra, der lachende Hans, schien das schöne Wetter zu geniessen.
Zum ersten Mal in unserem Leben sahen wir einen schwarzen Schwan. In der Finanzwirtschaft ist der "Black Swan" ein Anglizismus für unerwartete und unwahrscheinliche Ereignisse.
Strände
Blick auf einen der vielen Sandstrände an dieser Küste beim Hole in the Wall Trail. Hier der Mungo Beach.
Eine schöne Brandung.
Blick auf den Pazifik. Manchmal meinten wir, wie Schatten im Wasser gesehen zu haben. Man wird hier gewarnt, dass giftige Meerestiere im Wasser sein könnten. Im 2025 wurden 150 Kilometer nördlich ein Schweizer Paar Opfer einer Hai-Attacke. Der Vorsichtige geniesst die langen Wanderungen entlang der Küste.
Bei "Hawks Nest", einer kleinen Ortschaft bei Tea Gardens. Sicht auf den Mount Yacaaba, auf den ein Wanderweg führt (Berg link). Sand vom Feinsten.
Ganz in der Nähe der Bombah-Point-Ferry sind die Dark Point Dunes. Ziemlich mühsam zu erklimmen. Runter ist man viel schneller, vor allem, wenn man, wie wir, in der Dämmerung von Tausenden von Fliegen überfallen wird.
Irgendwo entdeckte Sabina einen Wasserdrachen, heimisch an der Ostküste, relativ scheu und kann bei Gefahr 2 Stunden unter Wasser bleiben!
Auf den Dark-Point Dünen. Ziemlich eindrücklich.
Weiter geht es jetzt nach Norden. Bis Bonny Hill.
so long guys
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