2. Oktober 2025

Hochzeitsparty in Cascais, Portugal

 
Farol do Cabo Raso, Forte de Sao Bras de Sanxete, Cascais, Portugal

Die Einladung

Als ich kurz vor dem Einchecken ins Hotel bei den kroatischen Plitvicer Seen, am 17. Juni 2025, den Anruf von meinem Lieblingsneffen Caspar entgegennahm, ahnten wir noch nicht, dass Sabina und ich genau 3 Monate später nach Lissabon fliegen würden. 

Caspar lud uns zu seiner Hochzeit mit seiner aus Portugal stammenden grossen Liebe Carolina ein. Mit seiner Ankündigung, sie seien bald zu dritt, meinte er nicht, dass seine Schwiegermutter bei Ihnen einziehen würde. Jedenfalls ist eine neue oder ein neuer Guggenbühl unterwegs. Herzliche Gratulation!

Heiraten hat so seine Tücken. Wenn die Ehefrau sich beim Verlassen der Kirche beschwert, dass ihr der Ton mit dem er "JA" sagte, nicht gefallen hat, ist man wohl schon auf der Verliererstrasse. Das endet dann vielleicht auf einer Kreuzfahrt, wo er sich rechtfertigt, dass sie beide all ihre Probleme über Bord werfen wollten und sie meint: "Aber das war meine Mutter!"

Keine gute Ehe war's wohl auch bei denen, die in einen Banküberfall gerieten, dem Räuber kurz die Maske vom Gesicht rutschte und er jede und jeden erschoss, der ihn erkennen konnte. Als er auf das Ehepaar zuging und ihn fragte, ob er ihn erkannt hätte: "Nein, nein, ich nicht, aber meine Frau..."

Früher nervte mich an Hochzeiten, dass Onkel und Tanten und andere ältere Leute auf mich zukamen und riefen: "Du bist der Nächste!" Sie hörten erst auf, als ich dasselbe zu ihnen an Beerdigungen sagte.

Etwas schwarzer Humor darf doch sein, oder? Nun, wir dürfen auch gespannt sein. Während die Schweiz mit 40 % Scheidungsrate im europäischen Mittelfeld liegt, ist Portugal mit knapp 70 % an der Spitze. Aber ich will jetzt nicht zu negativ sein. Schliesslich hat meine Ehe mit Sabina seit über 20 Jahren bestand und wir sind immer noch glücklich! So sollt ihr es auch erleben, Carolina und Caspar! Wir drücken die Daumen und wünschen Euch viel Glück!

Ankunft in Lissabon

Als wir am Lissaboner Flughafen ins Shuttle zu den Mietwagen stiegen und der Fahrer auf den ersten 3 Metern 4 Mal hupte, hüpfte mein Herz vor Freude. Ich liebe Städte in denen Autofahrer um jeden Meter Boden kämpfen! In unserem gemieteten Peugeot 2008 von Green Motion fuhren wir auf die Autobahn nach dem 30 Kilometer entfernten Cascais. Die Geschwindigkeitsbeschränkung zeigte 120. Aber auf den 4 oder 5 Spuren waren die Autos mit 70 oder höchstens 90 unterwegs. Grosszügig wurde Vortritt gewährt und bei jeder Aus- und Einfahrt wendeten alle den Reissverschluss fast schon lehrbuchmässig an! Es störte sich auch niemand gross daran, wenn auf einer Strasse mit Höchstgeschwindigkeit 90, einer mit 30 daher schlich. Eigentlich fast schon fahrlässig. 😏 

Land und Leute

Wir sahen nur einen kleinen Teil von Portugal. Cascais, Cascais und Cascais. Seit mehr als 20 Jahren hörten wir von meinen Brüdern und meinem Neffen von diesem Ort. Immer verbunden mit grosser Begeisterung, die uns aber als Kroatien- und Nordamerikaliebhaber eher kalt liess. Nach nur 7 Tagen sind wir beide aber von diesem Flecken Erde hellauf begeistert. Die vielen wunderschönen Sehenswürdigkeiten wurden von der Gastfreundlichkeit der arbeitenden Bevölkerung noch übertroffen. Wir sind fast sicher, dass wir wieder einmal, auch ohne Einladung, nach Portugal reisen werden. Aber schon jetzt sind wir Carolina und Caspar dankbar, dass wir Cascais erleben konnten. Ein dreimal Hoch auf Eure Ehe!

Flug Zürich nach Lissabon
17. September 2025


Zürich ZRH - Lisbon LIS Flugroute
12:50 Abflug, 14:45 Landung (gemäss Plan)
13:18 Abflug, 14:44 Landung (tatsächlich) 
Flugdauer 2:26 / Preis pro Person CHF 750 Business hin und zurück
Zu beachten: Zeitverschiebung gegenüber Zürich 1 Stunde
Sabina freute sich auf den 2 1/2 stündigen Flug nach Lissabon mit einem Airbus A321-271NX (brand new, April 2025). Der Airbus ist in der Business- wie in der Economy-Class mit dünnen, recht bequemen Schalensitzen bestück. 3 Sitze links und rechts des Ganges ziehen sich von vorne bis hinten durch. Der einzige Unterschied von der Business zur Economy ist der eine freie Platz in der 3er Reihe. 213 Passagiere waren wohl mit uns an Bord. In der Business kann man das Essen vorbestellen, das besser schmeckte, als es aussah (Rindsfilet). Auf dem Rückflug geht das leider nicht.
Schon bald nachdem man auf der Piste 28 mit 250 km/h Richtung Westen abgehoben hat, befindet man sich über dem Limmattal. Links Spreitenbach, Bildmitte nach oben Würenlos, Neuenhof, Wettingen und Baden.
Die Tankanlage AG Mellingen (weisse Tanks) ist die grösste von 60 Tanklagern in der Schweiz, die für die Versorgung der Schweizer Bevölkerung im Einsatz sind. In Mellingen werden vor allem Benzin, Diesel und Heizöl gelagert.
Noch nie haben wir das Aare-Herz bei Büren an der Aare zur Kenntnis genommen. Wir nahmen es als gutes Omen für die bevorstehende Hochzeit meines Neffen! Die Schleife ist heute das Naturschutzgebiet "Häftli" und bietet eine 14 Kilometer Wanderung durch das Feuchtgebiet mit schönen Blicken auf die Jura-Kette.
Der Bielersee mit der St. Peterinsel rechts, der von der Aare gespeist wird und links der riesengrosse Neuenburgersee, der von der Areuse, der Zihl und dem Broye-Kanal (aus dem Murtensee) gefüllt wird. Aber was erzähl ich da, das weiss doch jeder Schweizer. Den Neuenburgersee konnte ich nicht in seiner vollständigen Grösse fotografieren, er hat immerhin 4 Mal die Fläche des Bielersees und ist der 2. grösste Schweizer See (nach Fläche in der Schweiz). Man ist hier aber auch erst 25'000 Fuss hoch, aber immerhin schon mit der Reisegeschwindigkeit von gut 800 km/h unterwegs.
Nach gut einer Stunde überfliegt man die westlichen Ausläufer der Pyrenäen. 
Hier ein Blick auf den Parque Natural de los Valles Occidentales. Die Berge sind hier um die 2500 Meter hoch und grösstenteils aus Kalkstein mit glazial geformten Tälern. Zwischendurch treten ältere sedimentäre Schichten hervor, die das Sonnenlicht rötlich/violett reflektieren. Der See im Bildvordergrund ist der Ibon de Estanés auf 1754 Metern Höhe und gilt als erfrischendes Wanderziel.
Türkis und pittoresk gliedert sich der Yesa-Stausee am Fusse der Pyrenäen in die Landschaft ein. Aufgefüllt wird er während den Monaten Oktober bis Mai. In den anderen Monaten wird die Landwirtschaft mit Wasser versorgt, die vor allem Getreide für Viehfutter anbaut. Im 2022 herrschte in dieser Gegend eine noch nie gekannte Dürre. Am Stausee führt auch ein Teil des Jakobsweges vorbei.
Wieder türkis: Der Embalse de San Bartolomé ist ein Stausee nordwestlich von Saragossa. In den dunkelgrünen Kreisbewässerungsanlagen (center pivots) werden vor allem Mais und Luzerne (Tierfutter) angebaut. Die helleren und/oder beigen Kreise sind Brachland. 
In der Mitte des Bildes sieht man den internationalen Flughafen von Madrid. Der auf 609 Metern gelegene Airport ist einer der grössten Flughafen von Europa (66 Mio. Passagiere jährlich, Zürich 31 Mio., Atlanta, Georgia ist mit 104 Mio. der grösste weltweit) und das wichtigste Drehkreuz für Flüge nach Lateinamerika.
Beim Ueberflug habe ich die Hauptstadt Spaniens gar nicht wahrgenommen, obwohl in der Metropol-Region 2024 6.7 Mio. Menschen leben. Aus 35000 Fuss sieht alles etwas kleiner aus. Wir waren noch nie in Madrid, dafür ein paar Tage in der Stadt ihres grössten Kontrahenten Barçelona
Wie ein Wesen liegt der Embalse de José Maria Oriol bzw. der Alcantara-Stausee in der trockenen Landschaft. Er wird vom Tajo gespeist, dem mit 1007 Kilometer längsten Fluss der iberischen Halbinsel und der als Tejo in Lissabon ins Meer mündet. 
Gut zu sehen ist die spektakuläre Eisenbahnstrecke mit der 70 Meter hohen Brücke über den Tajo, der rechts unten ins Bild kommt. Sie wird mit Zügen von bis zu 350 km/h befahren! Rechts bzw. östlich sieht man die 2015 gebaute und über 800 Kilometer lange A-66, die Autobahn, die Sevilla im Süden mit der Küstenstadt Gijon im Norden verbindet. 
Mich faszinieren diese geometrischen Figuren. Hier schon im Sinkflug auf Lissabon.
Der Tejo in der Nähe von Lissabon. Der Lebensspender für eine vielseitige Landwirtschaft und Vater der fruchtbaren Schwemmlandböden. Hier wird Wein, Gemüse, Obst und Reis angebaut. Sicher stehen auch ein paar Früchtepflanzen in der Gegend. 
Die "Base Aérea da Ota", ein Luftwaffenstützpunkt. Bis ins 2008 wollte man hier den neuen Flughafen von Portugal bauen. Gemäss meinen Informationen wurde der Bau von der lokalen Bevölkerung verhindert. Mittig sieht man eine riesige Anlage von Sonnenkollektoren. Ein neues Projekt für einen Flughafen wurde in der Pandemie stillgelegt. So wird der "Stadtflughafen" wohl noch weitere Jahre überlastet sein. 
Nur noch etwa 40 Kilometer bis zur Landung und wir fliegen am Steinbruch Pedreira da Moita bei Alenquer vorbei. 
Kurz vor der Landung auf dem internationalen Flughafen von Lissabon fliegt man am "Mercado Abastecedor da Regioao de Lisboa" (MARL) vorbei. Dieses riesige Logistikzentrum für Agrar- und Lebensmittelprodukte versorgt die 2.9 Mio. Einwohner des Grossraums von Lissabon. Der Fischmarkt ist von morgens 1 bis 3 Uhr geöffnet. 
"Prepare for landing". Im Vordergrund überfliegen wir die A36 oder CRIL (Circular Regional Interior de Lisboa), die Ringautobahn von Lissabon. Im Hintergrund sieht man Lissabon mit seinen unglaublich vielen Wohnsilos, die man auch auf den Autobahnen zu Gesicht bekommt und meistens immerhin recht gepflegt aussehen.
Eigentlich nicht erwähnenswert, dass ein Flugzeug auf den Start wartet. Der Flughafen Humberto Delgado (Politiker und General) wird mit nur einer Start- UND Landebahn betrieben. Bei 225'000 Flugbewegungen und 35 Mio. Passagieren im Jahr 2024 ist man schon lange an die Kapazitätsgrenzen gestossen (Zürich 3 Start- und Landebahnen zählte 2024 255'000 Bewegungen, 31.2 Mio. Passagiere). Das Fluggastportal "AirHelp" hat den Flughafen in Lissabon als viertschlechtesten Flughafen der Welt eingestuft (2023). Ich habe die Zeit beim unserem Heimflug selber gestoppt: Wir starteten 45 Sekunden nach dem Aufsetzen des landenden Flugzeuges! Keines steht länger als 1 Minute. Diese Webcam zeigt den Flugbetrieb live.

Cascais, Portugal
17. September 2025 - 24. September 2025

Blick von der Küstenstrasse N247 auf die Dünen "Duna da Cresmina" mittig rechts und linker Hand auf gleicher Höhe sieht man die Häuser von Cascais. 
Im Zentrum von Cascais. Der grosse Klotz ist das Hotel Baia, linker Hand geht es in die Altstadt und rechts können Touristen und Einheimische am "Praia da Ribeira de Cascais" ein Sonnenbad nehmen oder im Wasser planschen.
Die Ruhe am Strand wird manchmal höchstens durch ein paar Schulkinder gestört, die sich aber durch die Sonnenhungrigen gar nicht gestört fühlen.😏 Der Beach wird von einer Live-Cam gezeigt.
Die Passeio de Dom Luis I (König um 1880) nutzen Touristen und Einheimische zum Flanieren und Ausruhen. Die wunderschönen Palmen sind für mich ein Symbol des Südens und von Ferien. Im Dezember findet hier der Weihnachtsmarkt statt.
Einer der meistfotografierten Orte in Cascais. Der kleine Meeresarm mit dem Leuchtturm "Farol Santa Marta" mitten in Cascais. Der Meeresarm führt unter einer Strasse hindurch in eine Bucht vor dem "Museu Condes de Castro Guimaraes" (nächstes Bild). 
Der "Praia de Santa Maria" wird genauso von Touristen wie von Einheimischen genutzt. Im baumbestandenen Park wird am Sonntag grilliert. 
Das Kunstmuseum "Museu Condes de Castro Guimaraes" wird von den Besuchern hoch gelobt. Das Gebäude wurde 1900 von Jorge O'Neill (portugiesischer Aristokrat) gebaut.
Cascais ist stolz auf seine Street Art. Hier das für die erste Ausgabe von Muraliza 2014 entstandene Kunstwerk des Künstlers Exas. Ob es das Mural Art Festival heute noch gibt, konnte ich nicht herausfinden.
Gluck, Gluck... Alkohol fliesst zu allen Tages- und Nachzeiten in Strömen. 
Die "Alameda Combatentes da Grande Guerra", die Prachtstrasse von Cascais. Leider meistens mit Autos vollgestopft. In der Mitte sieht man das vom Künstler Edis One geschaffene Kunstwerk "Clinica Cordeiro" (mittig, blaues Haus).
Ein anderer Stadtteil, östlich, Richtung Estoril. Unsere Concierge klärte uns auf, dass man in Portugal das E von Estoril verschluckt. Es heisst also gesprochen, östlich, Richtung Storil. Die Rua Frederico Arouca ist in der Hochsaison zum Teil total verstopft.
Die R. Frederico Arouca führt zu einem weiteren städtischen Strand, dem Praia da Rainha. Auch er ist auf vielen Bildern von Cascais zu sehen.
Die andere Seite vom Praia da Rainha. Wohl nicht die billigsten Appartements in der Stadt.
Wie wahr. Die Portugiesen verstehen sicher etwas vom Reisen. Schliesslich waren sie lange Jahre Bürger einer mächtigen Kolonialmacht. 
Vielfach ist der Autoverkehr in den engen Gassen von Cascais gestattet. Ein ausgeklügeltes Verkehrsleitsystem mit Einbahnen lässt auch den Fremden sein Hotel finden.
Wir verbrachten die 7 Nächte im BCascais Boutique House by Apt IIN. Mitten in der Altstadt gelegen und nur ein paar Meter von den vielen Restaurants der "Yellow Streets" entfernt. Wir hatten das Zimmer 101. Der Strassenlärm drang nicht ins Zimmer. Die Geräusche im Innern des Hotels,  hört man aber recht gut. Das Hotel besitzt einen kleinen Garten mit einem kleinen "Bistro", in dem auch das Morgenessen eingenommen wird, das übrigens sehr gut war. Die winzige "Lobby" ist nicht für einen Aufenthalt geeignet. Da der September mittlerweile zur Hochsaison zählt, waren die Euro 320 für eine Nacht pro Zimmer doch recht happig. Schliesslich bietet das Hotel keine Infrastruktur wie Bar und Restaurants. Allerdings waren viele Hotels wie das Hotel Baia an der Bucht ausverkauft. 
Die "Lobby" des Hotels, links die "Reception". 
Unser Mietwagen von Green Motion direkt vor den Fenstern unseres Zimmers. Die Parkplatzsituation des Hotels haben viele Rezensenten kritisiert. Das Hotel bietet keine Hilfe. Mein sprichwörtliches Parkplatzglück liess uns bis auf einen Abend immer einen Parkplatz vor dem Hotel finden. Die Uebergaben des Autos mit Green Motion verliefen mustergültig. 322 Kilometer haben wir absolviert.
Wir waren sofort von der Aura des Städtchens begeistert. Sabina auf dem Hauptplatz. Im Hintergrund die Statue von Dom Pedro I, einem ehemaligen König von Portugal. Ein nicht ganz unwichtiger König, der in seinen 36 Lebensjahren immerhin das brasilianische Reich gründete.
Sabina am "Punto de taxi". In Zeiten von Uber wohl nicht mehr ganz so wichtig wie auch schon.
Das Nachtleben von Cascais hat einen guten Ruf. Unzählige Bars und Restaurants buhlen um die Gunst der Besucher.
Der englische Einfluss, dem Portugal lange Zeit ausgesetzt war, ist nicht zu übersehen. Und mit den heutigen Handys kommt manches Fotos besser als mit einer professionellen Kamera. 
Auch ein Handy-Foto. Ich glaube nicht, dass ich mit meiner Spiegelreflexkamera ein besseres Foto hätte schiessen können. 
Ein schöner Anblick, das Stadtmuseum an bester Lage.
Das Ausgehviertel "Yellow Streets" liegt vor der Haustüre unseres Hotels. 
Der Anblick trügt. An einem Montagabend ist nach 22 Uhr nicht mehr viel los. Normalerweise sind die "Yellow Streets" voll von Nachtschwärmern. Manchmal gibt es fast kein Durchkommen mehr.
Im "Sr. Manuel", ein Seefood-Restaurant mit schmackhaftem Essen. Ein Pluspunkt ist sicher die unglaubliche Gastfreundschaft der im Gastro-Bereich arbeitenden Männer und Frauen. 
Auch abseits der Touristenpfade wirken viele Häuser gepflegt.
Viele der Gebäude sind mit bemalten Kacheln verziert. 
Kunst wird in Cascais gross geschrieben. Ein SEAT Arona in der Nähe der Marina. "Tangible", das 15 Tonnen schwere Auto soll der Nachwelt einen Eindruck vermitteln, wie wir in unserer Zeit gelebt haben. Der Künstler Vhils (Alexandre Farto) hat das Kunstwerk erschaffen.
So viele Eindrücke geben Hunger. In der "Caravela de Cascais", nahe dem Hauptplatz, haben wir sehr gut gegessen. Die Gastfreundschaft der Menschen von Cascais ist ein grosser Pluspunkt. Die Preise für Essen hat noch keine "kroatischen" Dimensionen erreicht. Immer noch preiswert aber leider auch nicht wirklich gut. Ist aber eine Momentaufnahme unsererseits. Dieses Restaurant als Ausnahme.
Santa Maria heisst diese wunderschön verzierte Villa in der Altstadt von Cascais. Sie soll um 1900 erbaut worden sein und sei heute ein Museum. Was ich nicht verifizieren konnte.
Am Morgen mit Sabina in den Yellow Streets. Ein paar Strassen in der Altstadt von Cascais wurden 2020 verkehrsfrei erklärt und dadurch entstand eine Ausgeh-Meile. Heute ein äusserst beliebter Ort für Touristen und Einheimische. 
Auch hier erlebten wir die Freundlichkeit der Einheimischen. Nach ein paar Tagen wurden wir nicht gerade mit Namen begrüsst, aber trotzdem herzlich willkommen geheissen. 
Das O'Neill's Irish Pub ist für seine trinkfesten Gäste bekannt: Mehrheitlich Iren und Engländer und fast nur Männer. Ob das Pub auch zu den O'Neills gehört, was wohl wahrscheinlich ist, konnte ich nicht eruieren. Jedenfalls sind die O'Neills seit ihrer Ankunft 1740 eine Dynastie in Portugal. "For Sale" bezieht sich auf Wohnungen im Haus. Die Preise bewegen sich zwischen Euro 680'000 bis Euro 2'150'000!
Ich gab nach der Hochzeit im O'Neill's etwas Gas. Sabina und ich hatten eine wunderbare "After-Party". Ich wurde vom besten irischen Barkeeper der westlichen Hemisphäre mit einem herzhaften Glatzen-Kuss gesegnet. "He smells salty." meinte er zu Sabina.👅
Sabina lud die "cascaisge" Pop- und Rocksängerin zu uns an den Tisch. Sie hatte vorher den Gästen mächtig eingeheizt. Leider haben wir ihren Namen vergessen.

Wedding Reception
Carolina & Caspar
Sunday, September 21, 2025
Quinta do Torneiro, Paço de Arcos, Portugal

Die festliche Tafel im wunderschönen Anwesen wartet auf die Gäste. Es war eine äusserst stilvolle Hochzeit.
Caspars Vater Heinrich (Mitte) und seine Onkel (Ulrich links, Gerold rechts) geniessen den Apéro.
Meine zwei Lieblingsnichten: Jenna und Deborah. Fast wie in einem Märchen.
Sabina und ich wünschen Carolina und Caspar eine genauso glückliche Ehe wie die unsere!
Wir beide durften auch posieren: Glücklich wie am ersten Tag.
Gespannt schauen wir, ob die Trauung wirklich stattfindet. Man weiss ja nie...😏
Ursula, die Mutter von Caspar, freut sich für ihren Sohn und für ihre Schwiegertochter.
Die "Best Friends" und der Bräutigam sind leicht nervös. Etymologisch bedeutet Bräutigam ganz einfach und simpel: "Der Mann der Braut"! 
Das Bangen und Warten hat eine Ende: Die wunderschöne Braut schreitet am Arm ihres Vaters auf ihren baldigen Ehemann zu.
Mit einer witzigen und charmanten Rede führte Patrick Simcock Carolina und Caspar in den Hafen der Ehe. Ergreifend waren auch die Worte, die Braut und Bräutigam aneinander richteten. Mögen sie sich immer an sie erinnern!
Jenna, Caspars Cousine, fing den Brautstrauss auf. Wir sind wohl bald auf einer weiteren Hochzeit eingeladen!💪😏 
Das Brautpaar zündet beim Anschneiden der Hochzeitstorte das Feuerwerk. Den Turbo haben die beiden schon ein paar Monate vorher gezündet. Bald ist das glückliche Paar zu Dritt! Wer am 21. September, dem internationalen Tag des Friedens, heiratet, dem wird das Glück ganz sicher hold sein. Ein dreimal Hoch auf Carolina und Caspar!

Die Küste bei Cascais
17. September 2025 - 24. September 2025

Boca do Inferno

Boca do Inferno liegt sehr nahe bei Cascais. Bei Wellengang wohl ein Spektakel. Die Hölle war an diesem Tag aber weit weg. Das passiert mir öfters. Die Unterwelt hasst Heilige wie ich es bin!
Hochseefischen erhält in Portugal eine ganz andere Bedeutung. Vielfach sahen wir Fischer, die aus 20, 30 oder sogar 40 Metern Höhe ihre Angelruten auswarfen!
Hunger trieb uns ins nahe gelegene Restaurant. Seefood und Steaks auf der Speisekarte.
Das Mar do Inferno bietet seit 48 Jahren neben den Köstlichkeiten auch einen schönen Blick auf den Atlantik an. 
Hummer sind eine Spezialität des Hauses. Steak wohl eher nicht. Meine Erfahrung jedenfalls.
Leider schätzen Hummer ihre Situation vielfach völlig falsch ein! Hummer können über 100 Jahre alt werden. Je älter sie werden, desto fruchtbarer und stärker. Sie können ihre Zellen auf unbestimmte Zeit verjüngen! Das liegt vermutlich an der Telomerase, aber das weiss ja jeder. Dank meiner Schalentier-Allergie müssen sie mindestens vor mir keine Angst mehr haben. 

Casa da Guia

Die Casa da Guia ist ein ehemaliges Herrenhaus, das 1999 vom Stararchitekten Claudio Wanderley komplett renoviert wurde. Auf dem weitläufigen Grundstück auf den Klippen von Cascais befinden sich mehrere Restaurants, ein Leuchtturm und schöne Gärten mit Pavillons zum Verweilen.
Im Haus selber befinden sich verschiedene Geschäfte.
Sabina geniesst die schöne Aussicht vom Garten der Anlage über den Atlantik. Mir gefallen die Agaven sehr gut. Die beiden "Bäume" sind eigentlich Blüten, die bis zu 12 Meter hoch werden können und nach dem Blühen sterben. Es gibt hunderte von Arten von Agaven. Der Tequila in Mexiko wird ausschliesslich aus der Blauen Agave gewonnen. Weniger strenge Qualitätsregeln gelten für den Mezcal (der mit der Raupe, ein Marketing-Gag aus den 1950er Jahren), der aus verschiedenen Agavensorten hergestellt wird.

Farol do Cabo Raso und die Duna da Cresmina

Der Farol do Cabo Raso ist ein weiterer Leuchtturm an der Küste von Cascais.
Die Küste ist recht zerklüftet. Aufpassen, wohin man tritt.
Immerhin sind die tiefen Einschnitte vorbildlich gesichert.
Die Sonnenuntergänge können gewaltig schön sein.
Sabina im Kaffee der Sanddünen. Duna da Cresmina. Dieses Wanderdünen sind ein beliebter Punkt zum Relaxen und Sonnenuntergänge zu geniessen.
Der Küste entlang stehen immer wieder Restaurants wie hier unter den Wanderdünen. Das Meste Zé, Mar do Guincho (wurde uns empfohlen) und das gelbe Hotel Fortaleza do Guincho Relais & Châteaux, das in Booking.com mit 9.3 geratet wird. Die Preise im Winter von 189 Euro aufwärts, bis zu 523 Euro in der Spitzensaison. 10 Kilometer vom Hafen von. Cascais entfernt.
Durch die Dünen führt ein Holzsteg.
Stranddisteln liegen fotogen im Sand der Dünen.
Auch Meer-Mannstreu genannt. Ueber 200 Arten sind bekannt.
Ganz in der Nähe ist auch der Praia do Guincho, der Strand für die Surfer von Cascais und Lissabon.
Vom Praia da Ariba bei den Dünen sieht man den Leuchtturm von Cabo da Roca (westlichster Punkt von Europa), wie die Dünen gehört der Turm zum Sintra-Cascais-Naturpark.
Blick Richtung Café in den Dünen und in das hügelige Hinterland.

Cabo da Roca, der westlichste Punkt von Kontinental-Europa

Der 1772 (3. ältester Turm in Portugal) in Betrieb genommene Leuchtturm am Cabo da Roca thront 140 Meter über dem Meer und ist mit seinen imposanten Klippen ein Magnet für Touristen.
Eigentlich Sperrgebiet, aber viele kümmert das nicht.
Imposante Felsen trotzen der Brandung.
Die Selfie-Jäger und Influencer kommen auf verbotenen Pfaden zurück.
Je gefährlicher desto besser der Schnappschuss.
Es gibt sie tatsächlich: Lustige asiatische Touristen.
Das wird ein fantastisches Bild, da bin ich mir sicher.
Blickrichtung Süden. Im Hintergrund der Strand bei den Wanderdünen.
Ein fantastischer Cocktail. Aber 15 Euro ohne Alkohol. Der macht ein Riesengeschäft.
Uns hat die Aussicht bestens gefallen.
Mit Bussen, Autos, Motor- und Fahrräder und Tuktuks kommen wir Touristen auf schmalen Strassen bequem an diesen wunderbaren Aussichtsplatz.
You'll never walk alone...
Nördlich des Leuchtturms findet man viele wunderbare Wanderwege durch die Vegetation mit schönen Aussichtspunkten auf die kleinen Strände am Ufer des Atlantiks.
Sabina steht inmitten von "Essbaren Mittagsblumen". Eigentlich stammt die Pflanze aus Südafrika. Mittlerweile findet man sie aber im Mittelmeerraum, Kalifornien, Florida, naja, eigentlich fast überall auf der Welt wo das Klima angenehm und feucht ist. Ein invasiver Neophyt, wie er im Buche steht. Die gelben Früchte der Pflanze sind essbar, vielfach werden sie zu Marmelade verarbeitet. Das Saft und das Mark der Blätter werden zur Heilung von Wunden und Zahnschmerzen verwendet.
Man sollte vorsichtig sein, die Mittagsblume gibt keinen guten Halt und das Gestein ist an manchen Stellen mehr als lose.
Der Leuchtturm aus nördlicher Sicht.
Blick auf den Praia da Aroeira, nicht ganz einfach zu erreichen.
Wirklich eindrucksvoll, diese Szenerie von Wellen, Gischt, Felsen und Stränden.
Auch um an den Praia da Ursa zu erreichen, sollte man recht fit sein.
Man kann sich kaum sattsehen.
Irgendwann muss man wieder zurück. Auch wenn es nur ein kurzer Fussmarsch ist.
Blick ins Hinterland.
Man kann's auch übertreiben. Zwei Schweizerinnen haben diese Tour von flamingo experiences gebucht. Vielleicht nicht die schlechteste Entscheidung. 4.9 Punkte sprechen für sich.
Einen letzten Blick auf den Leuchtturm war uns nicht vergönnt. Aber wahrscheinlich kommen wir wieder.

Praia Grande do Rodizio

Am Praia Grande do Rodizio. Windig war's.
Ein beliebter Surfspot mit einer berühmten Surfschule.
Etwas weiter nördlich. Leider waren die Wellen in dieser Woche nicht gerade hoch. Die Riesenwellensaison in Nazaré (l.5 Stunden Autofahrt von hier aus) kommt zwischen Oktober und März. Daher verschoben wir den Besuch auf ein anderes Mal.

Azenhas do Mar (Colares)

Schon bei der Vorbereitung fand Sabina Gefallen an "Azenhas do Mar", dem berühmten Klippendorf und Ortsteil von Colares. Living on the edge wörtlich genommen.
Etwas südlich auch in Colares. In so einem Strandhaus würde ich auch gerne wohnen.
Nicht nur Sabina wollte ein Erinnerungsbild.
Dieses Bild werden sie nie vergessen!😏

Praia de Magoito

An unserem nördlichsten Punkt der Reise nahmen wir ohne grosse Erwartungshaltung Platz im Bistro "Esplanada Duna Mar". 
Mindestens mit der Aussicht glänzt das Restaurant. Blick auf den Praia do Magoito.
Es war wohl das beste Essen, das wir in Portugal genossen haben.
Der knackige Salat war sogar Weltklasse!
Das Restaurant nimmt nur Cash. Dafür hat es einen eigenen ATM Automaten im Haus.
Die Küste bröckelt. Der Weg rechts ist gesperrt.
Die vielen Parkplätze oberhalb des Strandes zeugen von einem sehr belebten Strand in der Hochsaison.
Ob schon jemals einer die Strände von Portugal gezählt hat? Es müssen wohl Hunderte sein.
Agaven, meine neuen Lieblingspflanzen.
Fast hätten wir sie übersehen. Eine Windmühle am Wegesrand.
Die seien gar nicht so selten. Portugal gilt als führendes Land in Sachen Windenenergie.
Wir rechneten am letzten Abend mit einem grauen Sonnenuntergang. Als ich aber in den Rückspiegel sah, konnte ich die Farbenpracht fast nicht glauben. Wir hielten beim Restaurante Furnas do Guincho, das uns auch empfohlen worden war. Nur der Parkplatzwächter hatte kein Einsehen mit unserem Staunen und jagte uns vom Platz.
Fast hätten wir ihn verpasst. Einfach herrlich.

Rückreise Cascais nach Zürich
24. September 2025

Unsere ungefähre Route, 322 km insgesamt. Der Peugeot 2008 lief wie am Schnürchen. Green Motion können wir weiterempfehlen. Er war handgeschaltet und als ich zu Hause wieder in unseren Talisman mit Automatikgetriebe stieg, fühlte es sich wie "kastriertes" Autofahren an. 
Meistens startet der Swiss-Flieger um 1545h verspätet. Warum unsere 2 reservierten Sitzplätze 2 Tage vor dem Rückflug gecancelt wurden und wir völlig getrennt hätten fliegen müssen, verstehe ich heute noch nicht. Zum Glück hatte es immer noch je 2 freie Plätze nebeneinander.
Wir sassen in der 1. Reihe und Sabina erhaschte einen Blick ins Cockpit des Airbus' A321-271NX.
Kurz nach dem Start flogen wir in etwa 23'000 Fuss Höhe über den grössten Süsswasserstausee von Portugal "Albufeira da Barragem do Castelo de Bode". Oben Mitte sieht man hellbraun die Stadt "Figueira da Foz", 80 Kilometer Luftlinie und dahinter den Atlantik.
Auch auf dem Heimflug nach Zürich ging die Sonne farbenprächtig unter. Das Flugzeug wurde unter anderem von der jüngsten Co-Pilotin gesteuert, die wir je gesehen haben. Und nein, es wirkt nicht professioneller, wenn die Pilotin (oder die Piloten) Informationen so rasch wie möglich und mehr oder weniger unverständlich runterrattern.
Eine Zeitkapsel am Flughafen Zürich? Wir wären gerne eingestiegen und hätten die Woche wiederholt.

KI Fehlschläge

Das Tool der KI im Lightroom bringt nicht immer brauchbare Ergebnisse. Dieses Vehikel existiert ganz sicher nicht. Ich wollte nur einen Opel Vectra aus dem Bild werfen. Das rote Ding links, das gibt es aber tatsächlich!
Und was das Tool mit Sabina machte! Frechheit!

The End

Cascais liegt nur 30 Minuten westlich von Lissabon. Leider hatten wir keine Zeit für einen Besuch. Das wollen wir beim nächsten Mal nachholen. Wir beide sind begeistert von Land und Leuten. 

até logo!

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