27. Februar 2014

Der Monat der Tränen

Die Feuerteufel, die meinem Bruder das Geschäft genommen haben

Der Monat Februar begann eigentlich ganz gut. Olympische Winterspiele in Sotchi. Aber was wurden da Tränen vergossen! Ob man gewinnt oder verliert, dauernd sah ich irgendwelche heulenden SportlerInnen, die sich gar nicht vorstellen konnten, dass sie gewonnen hatten. Heul. Und wenn sie verloren hatten: Heul! Ich denke, Federer ist wirklich ein Jahrhundertsportler. Aber der Gute hat das Heulen wohl salonfähig gemacht. Der heult, wenn er gewinnt und wenn er verliert. Sogar Murray zollte ihm vor ein paar Jahren Tribut, als er nach verlorenem Final heulend meinte: Ich kann so gut weinen wie Federer, aber nicht so gut Tennis spielen. Anyway, Emotionen zeigen ist momentan angesagt. Und da es in unserer Personalberatung nicht gerade gut läuft, habe ich mich hinterfragt. Und stimmt. Ich werde etwas ändern. Ob ich einen Auftrag bekomme oder nicht, ob ich einen Abschluss mache oder nicht, ich werde in Zukunft einfach mal drauflos heulen. "Lieber Kunde, sniff und heul, ich  kann mir gar nicht vorstellen, dass ich den Auftrag bekommen habe". Und natürlich auch die andere Seite (die mehr vorkommt): "Sniff und heul, ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ich den Auftrag nicht bekommen habe." Ich werde voll im Trend liegen! 

Ein bisschen leid tun mir die beiden Schweizer Snowboard-Medaillen-Gewinner, die cool geantwortet und relativ intelligente Antworten auf ziemlich stupide Fragen (was dachten Sie vor dem Start? als Beispiel) gegeben haben. Tja, die beiden werden wohl mächtig nachsitzen müssen: In der Emotionen-Heul-Sniff-und-warum-gerade-ich-Schule…

Wirklich leid tat mir mein Bruder. Am Morgen des 20. Februars musste er mitansehen, wie sein Lebenswerk, das Guggenbühl-Wassersport-Geschäft ein Raub der Flammen geworden ist. www.laserperformance.ch gibt es nicht mehr. Im März hätte er sein 30 Jahre Jubiläum gefeiert. Er wollte diesem Shit-Happens mit seinem weit herum bekannten Sarkasmus begegnen und stellte kurz auf die Homepage: Eigentlich wollten wir im März unser 30-Jahre Jubiläum feiern, die Party fand ein bisschen früher statt und ist gewaltig aus dem Ruder gelaufen. Aber Stunde für Stunde begann er zu realisieren, dass er einen gewaltigen Verlust erlitten hatte. Und noch heute nagt dieser Schicksalsschlag an seinen Nerven. Geht schon weiter, lieber Bruder.

Aber etwas ging am 21. Februar 2014 nicht mehr weiter. Das Leben von Dominique. Die immer aufgestellte und fröhliche Frau eines guten Freundes von mir. Ueber zwanzig Jahre lang kämpfte sie immer wieder gegen gesundheitliche Probleme. Und gewann. Aber ihren letzten, beherzten Kampf gegen akute Leukämie verlor sie an diesem Tag. Ich werde ihr Lachen für ewig vor mir sehen. Und ihrem Mann und den drei Kindern wünsche ich in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten alle Stärke dieser Welt. Und dass sie eines Tages sagen können: Don't cry because it's over, smile because it happend!


Niemand konnte das Feuer stoppen
 die Feuerwehr gibt alles
 immer noch kühlen und kühlen
 viel Wasser, aber zu retten gab es nichts mehr
 "ausgestickt"
 da war mal was anderes
 mein Bruder steht unter Schock und der Presse Red und Antwort
 da kann man nur noch den Hut ziehen
 ein Schmelztiegel der anderen Art
 von aussen fast gespenstisch schön
 vor Feuer müssen auch Feuerwehrleute in die Knie gehen








 jede Hilfe kam zu spät
 aufgegeben



 das war einmal!

noch ein paar andere Fotos vom Februar
 Himmel über dem Züri-See
 in den Bergen gutes Wetter
 so ein kleines Kamin...
 schleck das Schicksal weg...
 nach ein paar Jahren des Unterbruchs, wieder im Aktiv-Fitness am trainieren
 Gesundheit ist alles!
 in Dietikon sieht auch Chilling etwas anders aus...
 Haustüre eines Nachbars
 DC (Dietikon City) Bulle
 Kunst in DC
 Sabina denkt sich ihre Sache, Garten des Ortsmuseums DC
 hoffentlich noch lange nicht
 Kunst am Gartentor
 wehrhaftes DC
 modern Art
 Skulpturen von Bruno Weber
 lieber eine Taube auf dem Schornstein, als in ihm
 Türkentaube
 Friedhof Guggenbühl

so long guys