Font Màgica Barçelona
Barçelona, Spanien
25. April 2018 - 30. April 2018
Ernesto nahm noch
einen Schluck vom warmen Rioja, blinzelte in das goldene Licht des anbrechenden
Abends und zog an seiner Zigarre. Hemingway hatte den Torre de Jaume 1 im
Visier. Aber nicht nur er. Putschisten nahmen den Turm der Seilbahn im Hafen
von Barcelona unter Beschuss. Er sah aber auch das Mündungsfeuer des
Maschinengewehrs auf dem Torre, das auf die Männer von Franco am steilen Hang
des Montjuics gerichtet war. Er hörte Metall splittern, das Tragseil wurde von
Geschossen der verhassten Aufständischen zerschossen und eine der vier Gondeln
stürzte lautlos ins Meer. An diesem Abend wusste der 37-jährige
Kriegsreporter noch nicht, dass Barçelona, zermürbt durch deutsche und
königlich italienische Fliegerbomben und dem stetig wachsenden Druck der
nationalistischen Verbände am 26. Januar 1939 unter General Francos Kontrolle
geraten würde und am 1. April im gleichen Jahr der spanische Bürgerkrieg vom
selben General für beendet erklärt wurde. In «For whom the bell tolls» (Wem
die Stunde schlägt) hat der Schriftsteller seine Erlebnisse im spanischen
Bürgerkrieg verarbeitet. Ein bewegendes Buch.
Jahrelang rotteten
die Türme der Seilbahn vor sich hin. Vielleicht symptomatisch für Barçelona
haben Bürger, die sich für den Erhalt der Bahn einsetzten, diese wieder zum
Leben erweckt. 1963 – 1995 führten nur noch 2 Gondeln von Miramar in den alten
Hafen von Barçelona und zurück. 4 Jahre nach der erneuten Schliessung der Bahn wurde
im Zuge des Baus vom World Trade Center die Anlage renoviert und seit 2000 kann
man von morgens bis abends für 11 Euro in den 20-er Gondeln Barçelona aus
spektakulärer Position bewundern.
Aber auch die
Stadt selber erholte sich nur mühsam und fühlt sich bis heute am Gängelband
Madrids. Franco muss zu Gute gehalten werden, dass er als einziger die
vielfachen politischen Strömungen bündeln konnte (Mai-Ereignisse, 400 getötete Barçelonesen!), Spanien aus dem 2. Weltkrieg heraushielt und
1969 König Juan Carlos I. als Staatsoberhaupt zu seinem Nachfolger ernannte.
1975, nach dem Tod des Diktators, leitete dieser einen Demokratisierungsprozess
ein, auch wenn dieser während der „Transition“ durch Terroraktionen der ETA und
anderer linker und rechter Terrorgruppen torpediert wurde. 1981 erfolgte der
letzte Putschversuch von rechten Militärs und Teilen der Guardia Civil. 1986
trat Spanien der EU bei und mittlerweile zahlt man nicht mehr in Peseta,
sondern in Euro. Und immerhin findet man im Jahre 2018 das Land auf den Listen
der Demokratiehüter auf den vorderen Plätzen.
Ob die Spanier in Zukunft ihre 17 autonomen Gebiete friedlich zusammenhalten können, wird die Zukunft weisen. Schliesslich sind in Katalonien und Barçelona starke Kräfte am Werk, die ihr Land separieren wollen. Auch wenn im letzten Oktober unrühmliche Bilder aus Barçelona von Seiten der Machthabenden aus Madrid zu sehen waren, im April hat wohl niemand von den Besuchern der Bridal Fashion Week 2018 etwas von politischen Wirren mitbekommen. Wir waren wegen diesem Anlass in der Stadt. Sabina, meine Frau, als Vertreterin von «Swiss Wedding» und ich als ihr Bodyguard. Wir waren von all den netten, glücklichen und allerfreundlichsten Teilnehmern begeistert: Wedding industry, where happiness is found! Und ich meinerseits danke irgendwem, dass sie nicht für «Swiss Funeral» unterwegs ist…
Barcelona ist nicht nur wirtschaftlich und sportlich eine Macht, auch Touristen fühlen sich in der katalanischen Hauptstadt pudelwohl. Kein Wunder bei einer Stadt mit 1.7 Millionen Einwohnern, die zwei Sprachen (katalanisch und spanisch) und mindestens deutsch oder englisch oder französisch sprechen und der Kochkunst frönen. Deren Heimat die höchste Bardichte von Europa hat und in der man erst um Mitternacht so richtig lebendig wird. Und wenn man sich bewegen will, zählen die öffentlichen Verkehrsmittel (Metro) zu den besten der Welt, die Taxifahrten sind zwar etwas teurer, aber meistens vertrauenswürdig.
Ob die Spanier in Zukunft ihre 17 autonomen Gebiete friedlich zusammenhalten können, wird die Zukunft weisen. Schliesslich sind in Katalonien und Barçelona starke Kräfte am Werk, die ihr Land separieren wollen. Auch wenn im letzten Oktober unrühmliche Bilder aus Barçelona von Seiten der Machthabenden aus Madrid zu sehen waren, im April hat wohl niemand von den Besuchern der Bridal Fashion Week 2018 etwas von politischen Wirren mitbekommen. Wir waren wegen diesem Anlass in der Stadt. Sabina, meine Frau, als Vertreterin von «Swiss Wedding» und ich als ihr Bodyguard. Wir waren von all den netten, glücklichen und allerfreundlichsten Teilnehmern begeistert: Wedding industry, where happiness is found! Und ich meinerseits danke irgendwem, dass sie nicht für «Swiss Funeral» unterwegs ist…
Barcelona ist nicht nur wirtschaftlich und sportlich eine Macht, auch Touristen fühlen sich in der katalanischen Hauptstadt pudelwohl. Kein Wunder bei einer Stadt mit 1.7 Millionen Einwohnern, die zwei Sprachen (katalanisch und spanisch) und mindestens deutsch oder englisch oder französisch sprechen und der Kochkunst frönen. Deren Heimat die höchste Bardichte von Europa hat und in der man erst um Mitternacht so richtig lebendig wird. Und wenn man sich bewegen will, zählen die öffentlichen Verkehrsmittel (Metro) zu den besten der Welt, die Taxifahrten sind zwar etwas teurer, aber meistens vertrauenswürdig.
Ganz zu
schweigen von den architektonischen Schön- und Besonderheiten, wie die La Sagrada
Familia oder die Wunderwerke von Gaudi, Calatrava, malenden Genies wie Picasso,
Dali oder dem unbekannten Maskenschnitzer aus Afrika in Miramar. Ob für das
Auge, den unersättlichen Magen oder die nie beanspruchten Muskeln: In Barcelona
findet man alles. Wenn man nur zuschauen möchte, auch die Theater, Museen,
Aussichtspunkte, Segel-Regatten und das Strandleben sind über die Grenzen bekannt. Die Fuss-,
Hand- und Basketballer gehören zur Weltklasse und wer selber Sport treiben
möchte, sieht seine Energie in Schwimmbädern, auf Tennisplätzen und unzähligen
Joggingwegen oder auch mit der Fotokamera schwinden. Wie ich, der in den 3 1/2
Tagen fast 40 Kilometer zu Fuss zurückgelegt hat. Barçelona - die Sportliche.
Was mir besonders zusagte, sind Listen von Sachen, die man in Barcelona nicht machen sollte: In geschlossenen Räumen Burka tragen, im Badekostüm oder im Trainingsanzug durch die Gassen und Bars streifen, vergessen, dass man in Katalonien und nicht in Spanien ist, zu Einladungen und Verabredungen pünktlich erscheinen, sich zu Fremden an den Tisch setzen, Stierkampfarenen besuchen (man wird höchstens ein Kleid von Zara erstehen) und niemals, aber auch gar niemals einen Salzstreuer von Hand zu Hand reichen! Die einen empfehlen Tapas, andere lehnen es als spanisches und nicht-katalanisches Gericht ab. Aber wer kennt sich schon in allen lokalen Gebräuchen genaustens aus? Nur die Kellner tun mir leid. Denn Trinkgeld gibt hier nur der Tourist, der Katalane erwartet guten Service und lässt schlechten über sich ergehen. Die Bedienenden können sich glücklich schätzen, wenn sie über 5 Euro Trinkgeld kommen, für den ganzen Tag!
Dafür darf man sich in der Sprache ganz ordentlich ausleben. Ser cul i merda (wie Arsch und Scheisse sein) bezeichnet nur unzertrennlich gute Freunde und wenn Du Lust verspürst, auf der Les Rambles deine Künste zur Schau zu stellen, dann heisst ein „molta merda“ nicht, dass du dich verpissen sollst, sondern einzig und allein ein Glückwunsch von Künstler zu Künstler. Nun, Ratschläge und gut gemeinte Tipps sollte man selber überprüfen, schliesslich kommt mein einer Geschichte Hemingways entlehntes „Otro loco mas“ auch nicht bei jedem Spanier gut an. Gut, es war ein Roma, der mich in meinen Jugendjahren erbost von seinem Stiefelstand am Markt von Alicante verjagt hat. Und ganz sicher hat der noch nie von Hemingways «A Clean, Well-Lighted Place» gehört. Eine wunderbare Kurzgeschichte. Und wenn ich schon bei Stiefeln bin, in Barcelona kaufst du genauso schöne Boots wie im guten, alten Texas!
Solltest du dich trotzdem ‘mal komplett danebenbenehmen: Vielleicht kommst du ungeschoren aus der Geschichte raus, wenn du dich auf „seny“ und „rauxa“ berufst. Seny steht für gesunden Menschenverstand, auf den die Katalanen sehr stolz sind, rauxa bedeutet das Gegenteil, die unkontrollierte Emotion, die plötzlich ausbricht. Und wenn man etwas länger in Barçelona weilen würde, dann schadet es gar nichts, sich mit den Unterschieden zwischen Spaniern und Katalanen vertraut zu machen.
Was mir besonders zusagte, sind Listen von Sachen, die man in Barcelona nicht machen sollte: In geschlossenen Räumen Burka tragen, im Badekostüm oder im Trainingsanzug durch die Gassen und Bars streifen, vergessen, dass man in Katalonien und nicht in Spanien ist, zu Einladungen und Verabredungen pünktlich erscheinen, sich zu Fremden an den Tisch setzen, Stierkampfarenen besuchen (man wird höchstens ein Kleid von Zara erstehen) und niemals, aber auch gar niemals einen Salzstreuer von Hand zu Hand reichen! Die einen empfehlen Tapas, andere lehnen es als spanisches und nicht-katalanisches Gericht ab. Aber wer kennt sich schon in allen lokalen Gebräuchen genaustens aus? Nur die Kellner tun mir leid. Denn Trinkgeld gibt hier nur der Tourist, der Katalane erwartet guten Service und lässt schlechten über sich ergehen. Die Bedienenden können sich glücklich schätzen, wenn sie über 5 Euro Trinkgeld kommen, für den ganzen Tag!
Dafür darf man sich in der Sprache ganz ordentlich ausleben. Ser cul i merda (wie Arsch und Scheisse sein) bezeichnet nur unzertrennlich gute Freunde und wenn Du Lust verspürst, auf der Les Rambles deine Künste zur Schau zu stellen, dann heisst ein „molta merda“ nicht, dass du dich verpissen sollst, sondern einzig und allein ein Glückwunsch von Künstler zu Künstler. Nun, Ratschläge und gut gemeinte Tipps sollte man selber überprüfen, schliesslich kommt mein einer Geschichte Hemingways entlehntes „Otro loco mas“ auch nicht bei jedem Spanier gut an. Gut, es war ein Roma, der mich in meinen Jugendjahren erbost von seinem Stiefelstand am Markt von Alicante verjagt hat. Und ganz sicher hat der noch nie von Hemingways «A Clean, Well-Lighted Place» gehört. Eine wunderbare Kurzgeschichte. Und wenn ich schon bei Stiefeln bin, in Barcelona kaufst du genauso schöne Boots wie im guten, alten Texas!
Solltest du dich trotzdem ‘mal komplett danebenbenehmen: Vielleicht kommst du ungeschoren aus der Geschichte raus, wenn du dich auf „seny“ und „rauxa“ berufst. Seny steht für gesunden Menschenverstand, auf den die Katalanen sehr stolz sind, rauxa bedeutet das Gegenteil, die unkontrollierte Emotion, die plötzlich ausbricht. Und wenn man etwas länger in Barçelona weilen würde, dann schadet es gar nichts, sich mit den Unterschieden zwischen Spaniern und Katalanen vertraut zu machen.
Otro loco mas!
BBFW Barçelona Bridal Fashion Week 2018
Yolancris (ein Brautmodegeschäft) liess gleich eine ganze Strasse sperren, für eine Show am Abend.
Sabina mit eigenem Chauffeur.
Der Täuberich im festlichem Gewand (Yolancris?).
Das Mass der Dinge, der Catwalk für die Yolancris-Show.
Ich, während Sabina arbeitet.
Aktuelle Brautmode präsentiert im 8. Stock des Catalonia Barçelona Plaza, also habe ich auch ein bisschen gearbeitet.
Sabina freut sich auf die BBFW.
Nobel geht die Welt zu Grunde, eine Journalistin lässt sich an die BBFW kutschieren.
Weit sichtbarer Eyecatcher.
Hotel Catalonia Barçelona Plaza
Las Arenas de Barçelona am Placa d'Espanya gelegen.
Die Hotel-Pool-Bar könnte noch Gäste vertragen, im Hintergrund auf dem Rooftop eine gut besuchte Party von Justin Alexander der Bridal Fashion Week.
Vom Barhocker aus gesehen. Montjuic mit dem Nationalmuseum links. Rechts ist kein Christus am Kreuz zu sehen, sondern der Funkturm von Calatrava.
Innenhof unseres Hotels
Unmittelbare Nachbarschaft
Paella vom Feinsten, die Restaurants auf dem Dach der Las Arenas sind bei Einheimischen beliebt.
Auf dem Dach der Las Arenas, früher eine Stierkampfarena, heute ein Einkaufszentrum mit wirklich guten Restaurants auf dem Rooftop, im Hintergrund das Hotel Catalonia Barçelona Plaza.
Ein erster Blick über Barçelona vom Dach der Arena: Parc de Juan Miro im Vordergrund, im Hintergrund der Funkturm und die Kirche mit Vergnügungspark auf dem 512m hohen Tibidabo.
Abgespeckt... Schinken, eine Spezialität der Region.
Las Arenas im Spiegel der FIRA Barçelona
Das Olympia-Gelände / Calatrava
Im Olympia-Gelände, linker Hand, knapp zu sehen, das Gebäude des olympischen Schwimmbades.
oder gehen von hier aus Nachrichten ins All?
Strassenkünstler
Sagrada Familia, für einmal habe ich Photoshop benutzt und die Kranen entfernt... im 2024 ist immer noch ein Kran zu sehen.
Ein Künstler aus Afrika nahe des Hotels Miramar, 5 Euro für eine kleine Maske, die hängt jetzt bei uns zu Hause.
Der garstige Trompeter, für mich aber ein Beispiel für Städtefotografie: Ein Trompeter kann in jeder Stadt spielen, nimmt man aber etwas Typisches der besuchten Stadt in den Hintergrund, dann kann es ja nur der Trompeter von ... wie hier, Barçelona sein... im Hintergrund der Torre de Jaume 1.
Von Miramar, bzw. Montjuic hat man viele verschiedene Ausblicke über die Stadt.
In der Mitte die Columbus-Statue, rechts ein Teil des Hafens. Columbus zeigt, aber nicht wie man annehmen könnte nach Westen, bzw. nach Amerika, sondern nach Mallorca, oder knapp vorbei!
Der 119 m hohe Torre de Jaume 1, bis 1966 die höchste Seilbahn-Stütze der Welt.
Die Seilbahn sollte auf die Weltausstellung 1929 fertig werden, allerdings wurde das Projekt unterschätzt und die Teleférico del Puerto Barçelona wurde erst 1931 in Betrieb genommen. Im Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) spielten sich dramatische Szenen ab. Ein Maschinengewehr wurde auf dem Turm platziert, der Turm selber wurde aber auch unter Beschuss genommen, eine der ursprünglich 4 Kabinen stürzte auf Grund dessen ins Meer!
Gegen Abend zieht es viele in Richtung des Magic Fountain of Montjuic, von dort hat man ebenfalls eine schöne Aussicht über Barçelona.
Ein Einwohner des botanischen Gartens vom Montjuic.Einzigartig: Font Magica
der weltberühmte Font Magica - Magic Fountain
Rischkas befördern den müden Besucher für ein paar Pesos (ich habe leider keine Ahnung wieviel) an seinen Bestimmungsort.
Hotel Oriente, ich bin nicht ganz sicher, aber ich glaube, Hemingway hat sich hier betrunken
Die Touristen-Busse geben ordentlich Gas, selten hat man genug Zeit, um eine breite Strasse zu fotografieren, hier Blick Richtung Columbus-Statue und Miramar/Montjuic.
himmelwärts im Einkaufscenter auf die Aussichtsplattform (360 Grad) mit den feinen Restaurants
Barçelo-Sants Hotel mit spezieller Einrichtung (Weltall), Barçelona Sants ist der Hauptbahnhof von Barçelona.
Sagrada Familia by Gaudi
Das Ticket wird auf eine bestimmte Zeit ausgestellt und funktioniert hervorragend. Das Basic-Ticket berechtigt allerdings nicht zu einer Liftfahrt (und Fussweg nach unten) in einen der Türme.
Auf Wiedersehen, aber so schnell wie wir dachten, liess uns die Stadt nicht gehen, bzw. die Swiss nicht fliegen.
im Hintergrund rechts der Calatrava Funkturm im Olympia-Gelände
Später Start in Barçelona, 2240h anstatt 2000h (Streik der Franzosen in der Luftsicherung, von zwei Runways war eine wegen einer Emergency Landing eines Flugzeuges gesperrt), so gehören wir zur seltenen Gattung von Flugpassagieren, die nach Mitternacht in Zürich landen durften.
Hola o adéu, auf jeden Fall eine Reise wert!