22. Juni 2011

Kornaten in Kroatien - Von Tränen, Sternen und Atem

Wir auf dem Weg zu den Kornaten
 
"On the last day of the Creation God desired to crown His work and thus created Kornati Islands out of tears, stars and breath”, George Bernard Shaw über die Kornaten. Hätte nicht er diese Worte gesagt, wären sie vielleicht mir in den Sinn gekommen, als ich im Hubschrauber über die Kornaten geflogen bin. 


Mit dem Piloten Zoran von Eudora Let (Helikopter-Flug buchen) vereinbarten wir einen halbstündigen Flug über die Kornaten. Der Treffpunkt war aber nicht der Flughafen Zadar, sondern der Lidl-Parkplatz in Vodice. Wir folgten Zoran ein paar Kilometer ins Landesinnere. Noch nie waren wir in einem Hubschrauber geflogen und als ich die militärgraue Allouette II auf einem Kiesplatz neben der Strasse stehen sah, wurde es mir doch ein wenig mulmig. Schliesslich war der Erstflug dieser nicht mal 1000 kg schweren Kiste 7 Jahre vor meiner Geburt (1962). Als Zorans Helfer Damir, das Bodenpersonal sozusagen, kurz vor dem Abheben Gras in die Luft warf, um unserem Piloten Windrichtung und Windstärke anzuzeigen… Aber Zoran ist Ausbilder auf Hubschraubern und Kleinflugzeugen und die Ruhe selbst. Ein Flug mit ihm ist das perfekte Highlight!
 
Der Heli stieg ein paar Meter und neigte sich nach vorne, um Fahrt aufzunehmen. Mit 150 km/h flogen wir in geringer Höhe über die karstige Landschaft Richtung Vodice und von da auf’s Meer hinaus. Uns boten sich wunderschöne Bilder von dieser schon vom Boden aus überwältigenden Landschaft. Ein halbe Stunde reicht allerdings nur an den Anfang der Inselkette des Nationalparks und zurück. Mir war auch klar, dass die Spiegelungen im Plexiglas des Helis trotz Pol-Filter auf unseren Fotos zu sehen sein würden.

Es war so unbeschreiblich schön, ich wollte den Flug ohne Türe und etwas länger wiederholen. Sabina überlegte sich, mich alleine fliegen zu lassen. Aber was hätte sie verpasst! Ein paar Tage später flogen wir, nur an ein paar Gurten gesichert in 1000 Meter Höhe über die Inseln und Riffe, ja über Tears, Stars and Breath (Tränen, Sterne und Atem). 
 
Die Inseln sind für Segler, Taucher und Tagesauflügler ein Paradies. Die Vegetation dieser Karstinseln ist aber spärlich und die meisten sind unbewohnt. Im ganzen Nationalpark, der nicht alle der mehreren hundert Inseln einschliesst, gibt es nur eine Marina, ein paar Weinreben aber auch einige Luxusferienwohnungen.

Nur 25 km von unserem Startort entfernt liegt der Nationalpark Krka. Das Gegenteil der garstigen Inseln vor der Küste. Grün überwuchert, mit Stromschnellen und Wasser, das rauschend über die Kaskaden strömt. An heissen Tagen ein kühler und schattiger Ort für Besucher, die am Schluss der Kaskaden sogar baden dürfen. Ein weiteres Paradies für Mensch und Tier. Die Möwe, die seelenruhig auf einem kleinen Felsen am Rande der Wasserfälle auf Fischchen wartet, und alle zehn bis zwanig Sekunden die rutschenden Leckerbissen pickt, würde mir sicher Recht geben.
 
Aber was wäre ein Dalmatienurlaub ohne die grösste Stadt an der Küste, Split mit über 200’000 Einwohnern, zu besuchen? Einheimische sagen, es sei die schönste Stadt der Welt. Vielleicht haben sie mit der Altstadt Recht. Die Häusersilos und Plattenbauten, die einen Grossteil von Split ausmachen, müssen sie dann aber grosszügig ausblenden. Die Stadt verfügt im Gegensatz zum Rest der Küste auch über (Zement-) Industrie, eine riesige Werft und über mehere Hafenanlagen. Von hier nimmt man Fähren auf die Inseln aber auch nach Italien und Griechenland. Kreuzfahrtschiffe liegen an der Mole und in einem deutschen Bericht habe ich gelesen, dass die ACI Marina Split das ganze Jahr über geöffnet sei und: “hier können Sie Jet-Set-Stars in ihrer natürlichen Umgebung beobachten”…

Wir liessen die Beobachtung dieser seltenen Vögeln sein. Schliesslich ist die Altstadt von Split einzigartig und wurde 1979 als eine der ersten Stadtanlagen ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Weltbekannt ist der Diokletianspalast, den der römische Kaiser Diokletian um 300 als Altersitz erbauen liess. Ein Kaiser, der als Sohn eines freigelassenen Illyrers geboren wurde und nur durch sein Können Kaiser wurde. Sozusagen eine prä-amerikanische Tellerwäscherkarriere. Der Palast nimmt fast die Hälfte der Altstadt ein und wird heute von Splitern bewohnt, Läden und Märkte halten ihre Waren feil und Touristen essen sich in einem der vielen Restaurants den Bauch voll. Lebendes Freilichtmuseum par excellence!
 
Ich freute mich vor allem auf den Prokurative-Platz, dem heiligen Platz der Prokuristen dieser Welt. Hey, kleiner Scherz. Ich wollte von den Torbögen und der fotogenen Häuserfront schöne Fotos schiessen. Leider war aber eine riesige Bühne aufgebaut und eine Band spielte sich gerade ein. So gab es halt etwas andere Pics. Ueberhaupt wird Split im Sommer zur Kulturmetropole, Opern, Ballettaufführungen und Rockkonzerte wechseln sich munter ab. Ueberall wird getanzt, Strassenkünstler haben Hochkonjunktur und die Leichtigkeit des Südens wird wie ein Fest der Sinne zelebriert.

Es gäbe noch so viel mehr zu sehen. Ein Kletter- und Wanderparadies, ca. 50 km von Zadar, der Paklenica-NP, alte Städtchen wie Trogir, Primosten, Sibenik, Murter, Halbinseln und die Canyons der Krka oder die nördlichen Inseln des Kornati-NP. Ganz zu schweigen von Makarska, das 60 km südlich von Split liegt und das schon um 1900 von Touristen besucht wurde. 200 km von Split entfernt liegt die Perle der Adria, Dubrovnik. Und im Norden die von Touristen wohl am meisten besuchte Halb-Insel Istrien. Das Landesinnere noch gar nicht erwähnt.





Das Cockpit, noch nichts Digitales
 Untere Hälfte einer Nikki de Saint-Phalle-Figur (jedenfalls gemäss meiner Schwester)
 Tribunj




Damir, unser Bodenpersonal. Der macht das, glaube ich, nicht jeden Tag:-)
 die Vorfreude hat gesiegt
 diese Farben (nicht coloriert!)
 die Zollstation auf den Inseln
 Neben Tränen und Sternen auch ein Herz
 Segeltraum pur
 schöner die Inseln nie liegen...
 die einzige Marina im NP
 die äussersten Inseln der Kornaten
 einfach ein Traum
 die Kreuze stehen für 12 zu Tode gekommenen Feuerwehrmänner
Südsee?
 wie Fernweh
 mein Lieblingsbild
 der einzige (Salzwasser-) See der Inseln, Winnetou sprang von der Klippe
 geschützte Buchten en masse
 
 ...
 Paradies ohne Ende
 im Ueberblick
 dito
 Richtung Festland
 bei Murter
 überall gedeihen Reben
Zoran schon wieder auf dem Heimflug
ein Letztes noch

Krka Nationalpark, hier wucherndes Grün
 wunderschön
 das Ende der Kaskaden, wo man auch baden kann
die unteren Kaskaden
 clevere Möwe
 und der Nächste folgt sogleich
 im oberen Teil
 der untere Verlauf des Flusses
 im obersten Teil der Kaskaden
 der obere Verlauf des Flusses, mit einem Schiff kann man in den Canyon fahren
 Skradin, bis hierher kann man vom Meer bei Sibenik mit dem Privatboot fahren

Die Riva von Split mit dem Turm des Palastes
 im Innern des Palastes


 orientalischer Einfluss
 die Halle des Fischmarktes


am Rande der Altstadt
  das Theater
 man darf doch noch schauen!
 ein beliebter Platz in der Mitte des Palastes
 der einzige Dalmatiner, den wir in all den Wochen gesehen haben
 Cafés soweit das Auge reicht
die Torbögen der Prokuristen
 Schattenspiele

 der Sound war so laut, da verzog es doch glatt das Bild
 Café unter den Bögen
 der Jongleur

der Sandstrand von Nin, einer der wenigen in Dalmatien, perfekt für (Kite-) Surfer
 Gregor von Nin und die kleinste Kathedrale der Welt
 Szenen aus Nin




 Zadar mit dem Ufo, das als Basketball- und Handball-Halle dient
Unvergesslich, Möägghi, "unsere" singende Katze, trotz all dem Futter blieb die spindeldürr, hoffentlich überlebt sie das harte Leben in der Siedlung
aber immerhin zu dünn, um hier zu enden, allerdings ein überall wiederkehrendes Bild (und verdammt lecker)

da wären noch viel mehr schöne Bilder aus Dalmatien, wen's interessiert...

So long guys